Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
sen habet/ auff euren Köpff kommen.
Jez. Mein Herr gebe sich zufrieden: Gleich
itzo soll Befehl ergehen/ daß seine Kin-
der sterben sollen.
Bad. Es wird dem Könige gedient/ und so
wird euer Lohn gedoppelt. (ad spect.) Ja
wohl/ so hat der König das nächste
Recht zum Weinberge/ wenn die Kin-
der vor die Hunde gehen.
(Gehet ab.)
Jez. Jch sehe wohl/ wer sich grossen Herren
zu Gefallen in eine Sünde waget/ der
muß die Probe mehr als einmal able-
gen. Doch ehe ich meinen Hals will
in Gefahr setzen/ so mögen den unschul-
digen Kindern die Hälse gebrochen
werden.
(Gehet ab.)
Dritter Handlung
Achter Auffzug.
Ahasia der Königliche Printz.
Thirza Naboths Tochter.
Ahas. Meine Schöne/ so hat sie beschlossen
traurig zu seyn.
Thir. Mein Printz/ so wenig das Wetter
in
G 5
ſen habet/ auff euren Koͤpff kommen.
Jez. Mein Herr gebe ſich zufrieden: Gleich
itzo ſoll Befehl ergehen/ daß ſeine Kin-
der ſterben ſollen.
Bad. Es wird dem Koͤnige gedient/ und ſo
wird euer Lohn gedoppelt. (ad ſpect.) Ja
wohl/ ſo hat der Koͤnig das naͤchſte
Recht zum Weinberge/ wenn die Kin-
der vor die Hunde gehen.
(Gehet ab.)
Jez. Jch ſehe wohl/ wer ſich groſſen Herren
zu Gefallen in eine Suͤnde waget/ der
muß die Probe mehr als einmal able-
gen. Doch ehe ich meinen Hals will
in Gefahr ſetzen/ ſo moͤgen den unſchul-
digen Kindern die Haͤlſe gebrochen
werden.
(Gehet ab.)
Dritter Handlung
Achter Auffzug.
Ahaſia der Koͤnigliche Printz.
Thirza Naboths Tochter.
Ahaſ. Meine Schoͤne/ ſo hat ſie beſchloſſen
traurig zu ſeyn.
Thir. Mein Printz/ ſo wenig das Wetter
in
G 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#BAD">
            <p><pb facs="#f0317" n="153"/>
&#x017F;en habet/ auff euren Ko&#x0364;pff kommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JEZ">
            <speaker>Jez.</speaker>
            <p>Mein Herr gebe &#x017F;ich zufrieden: Gleich<lb/>
itzo &#x017F;oll Befehl ergehen/ daß &#x017F;eine Kin-<lb/>
der &#x017F;terben &#x017F;ollen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Es wird dem Ko&#x0364;nige gedient/ und &#x017F;o<lb/>
wird euer Lohn gedoppelt. <stage><hi rendition="#aq">(ad &#x017F;pect.)</hi></stage> Ja<lb/>
wohl/ &#x017F;o hat der Ko&#x0364;nig das na&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
Recht zum Weinberge/ wenn die Kin-<lb/>
der vor die Hunde gehen.</p>
            <stage>(Gehet ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JEZ">
            <speaker>Jez.</speaker>
            <p>Jch &#x017F;ehe wohl/ wer &#x017F;ich gro&#x017F;&#x017F;en Herren<lb/>
zu Gefallen in eine Su&#x0364;nde waget/ der<lb/>
muß die Probe mehr als einmal able-<lb/>
gen. Doch ehe ich meinen Hals will<lb/>
in Gefahr &#x017F;etzen/ &#x017F;o mo&#x0364;gen den un&#x017F;chul-<lb/>
digen Kindern die Ha&#x0364;l&#x017F;e gebrochen<lb/>
werden.</p>
            <stage>(Gehet ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung<lb/>
Achter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#aq">Aha&#x017F;ia</hi> <hi rendition="#fr">der Ko&#x0364;nigliche Printz.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Thirza</hi> <hi rendition="#fr">Naboths Tochter.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#AHA">
            <speaker>Aha&#x017F;.</speaker>
            <p>Meine Scho&#x0364;ne/ &#x017F;o hat &#x017F;ie be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en<lb/>
traurig zu &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THI">
            <speaker>Thir.</speaker>
            <p>Mein Printz/ &#x017F;o wenig das Wetter<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 5</fw><fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0317] ſen habet/ auff euren Koͤpff kommen. Jez. Mein Herr gebe ſich zufrieden: Gleich itzo ſoll Befehl ergehen/ daß ſeine Kin- der ſterben ſollen. Bad. Es wird dem Koͤnige gedient/ und ſo wird euer Lohn gedoppelt. (ad ſpect.) Ja wohl/ ſo hat der Koͤnig das naͤchſte Recht zum Weinberge/ wenn die Kin- der vor die Hunde gehen. (Gehet ab.) Jez. Jch ſehe wohl/ wer ſich groſſen Herren zu Gefallen in eine Suͤnde waget/ der muß die Probe mehr als einmal able- gen. Doch ehe ich meinen Hals will in Gefahr ſetzen/ ſo moͤgen den unſchul- digen Kindern die Haͤlſe gebrochen werden. (Gehet ab.) Dritter Handlung Achter Auffzug. Ahaſia der Koͤnigliche Printz. Thirza Naboths Tochter. Ahaſ. Meine Schoͤne/ ſo hat ſie beſchloſſen traurig zu ſeyn. Thir. Mein Printz/ ſo wenig das Wetter in G 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/317
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/317>, abgerufen am 22.11.2024.