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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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nein gebracht/ daß ich nun gerne einen
lieben Menschen hätte/ der sich liesse
Schläge geben. Nun weiß ich wohl/
daß ihr euch darzu nicht werdet gebrau-
chen lassen.
Laur. O ja/ komm nur her/ ich will mich
brauchen lassen: Aber das kanstu den-
cken/ ich brauche dich wieder.
Pant. Aber das seyn liebe Menschen/ die
mich nicht wieder brauchen. Wolt
ihr mir was zu liebe thun/ so weist mir
einen Narren zu/ der mirs glaubt/ daß
ich ein resolvirter Kerle bin.
Laur. Ja ja/ die gantze Welt ist hin und
wieder voller Bernheuter/ aber wenn
man einen zur grösten Noth bedarff/
so weiß man nicht/ wo man sie finden
soll.
Pant. Ja wenn ich einen gefunden hätte/
ich fürchte mich nur vor dem Suchen.
Laur. Höre/ ich will dir einen guten Rath
geben. Hast du keine Courtesie? Hast
du niemanden/ der dir ins Gehege geht?
Pant. Ach gedenckt mir nicht an die Liebe:
Wenn ich gesoffen habe/ so werde ich
gantz rasende davon.

Laur.
nein gebracht/ daß ich nun gerne einen
lieben Menſchen haͤtte/ der ſich lieſſe
Schlaͤge geben. Nun weiß ich wohl/
daß ihr euch darzu nicht werdet gebrau-
chen laſſen.
Laur. O ja/ komm nur her/ ich will mich
brauchen laſſen: Aber das kanſtu den-
cken/ ich brauche dich wieder.
Pant. Aber das ſeyn liebe Menſchen/ die
mich nicht wieder brauchen. Wolt
ihr mir was zu liebe thun/ ſo weiſt mir
einen Narren zu/ der mirs glaubt/ daß
ich ein reſolvirter Kerle bin.
Laur. Ja ja/ die gantze Welt iſt hin und
wieder voller Bernheuter/ aber wenn
man einen zur groͤſten Noth bedarff/
ſo weiß man nicht/ wo man ſie finden
ſoll.
Pant. Ja wenn ich einen gefunden haͤtte/
ich fuͤrchte mich nur vor dem Suchen.
Laur. Hoͤre/ ich will dir einen guten Rath
geben. Haſt du keine Courteſie? Haſt
du niemanden/ der dir ins Gehege geht?
Pant. Ach gedenckt mir nicht an die Liebe:
Wenn ich geſoffen habe/ ſo werde ich
gantz raſende davon.

Laur.
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[412/0578] nein gebracht/ daß ich nun gerne einen lieben Menſchen haͤtte/ der ſich lieſſe Schlaͤge geben. Nun weiß ich wohl/ daß ihr euch darzu nicht werdet gebrau- chen laſſen. Laur. O ja/ komm nur her/ ich will mich brauchen laſſen: Aber das kanſtu den- cken/ ich brauche dich wieder. Pant. Aber das ſeyn liebe Menſchen/ die mich nicht wieder brauchen. Wolt ihr mir was zu liebe thun/ ſo weiſt mir einen Narren zu/ der mirs glaubt/ daß ich ein reſolvirter Kerle bin. Laur. Ja ja/ die gantze Welt iſt hin und wieder voller Bernheuter/ aber wenn man einen zur groͤſten Noth bedarff/ ſo weiß man nicht/ wo man ſie finden ſoll. Pant. Ja wenn ich einen gefunden haͤtte/ ich fuͤrchte mich nur vor dem Suchen. Laur. Hoͤre/ ich will dir einen guten Rath geben. Haſt du keine Courteſie? Haſt du niemanden/ der dir ins Gehege geht? Pant. Ach gedenckt mir nicht an die Liebe: Wenn ich geſoffen habe/ ſo werde ich gantz raſende davon. Laur.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/578>, abgerufen am 22.11.2024.