Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
ten mit einmischete/ konten wir nicht mitnehmen. Pier. Doch weil wir unsern Patron und Wohlthäter beweinen/ so mögen die Thränen unterdessen an der Stelle seyn. Sal. Ach verschont meiner mit den Wor- ten: Diese Pfeile sind bastant mein Her- tze zu verwunden. (Gehet ab.) Forc. Und ich höre wohl/ daß ich nunmehro zu einer ewigen Finsterniß soll verdam- met seyn. (Geht ab.) Them. Jch beklage meine Einfalt/ daß ich mir mit guten Zeitungen viel eingebil- det habe. (Geht ab.) Ren. Jch bin ein Kind: Kein Mensch hat mich in grossen Ehren gesehen/ so wird sich auch niemand verwundern/ wofern ich in der Schande verborgen bleibe. (Geht ab.) Ferr. Es ist ein Unglück/ daß wir einen Herrn verlieren sollen. Pier. Aber das Glücke ist noch grösser/ daß wir an dem unglücklichen Tode vor uns keinen Theil haben. (Gehen ab.) Charl.
ten mit einmiſchete/ konten wir nicht mitnehmen. Pier. Doch weil wir unſern Patron und Wohlthaͤter beweinen/ ſo moͤgen die Thraͤnen unterdeſſen an der Stelle ſeyn. Sal. Ach verſchont meiner mit den Wor- ten: Dieſe Pfeile ſind baſtant mein Her- tze zu verwunden. (Gehet ab.) Forc. Und ich hoͤre wohl/ daß ich nunmehro zu einer ewigen Finſterniß ſoll verdam- met ſeyn. (Geht ab.) Them. Jch beklage meine Einfalt/ daß ich mir mit guten Zeitungen viel eingebil- det habe. (Geht ab.) Ren. Jch bin ein Kind: Kein Menſch hat mich in groſſen Ehren geſehen/ ſo wird ſich auch niemand verwundern/ wofern ich in der Schande verborgen bleibe. (Geht ab.) Ferr. Es iſt ein Ungluͤck/ daß wir einen Herrn verlieren ſollen. Pier. Aber das Gluͤcke iſt noch groͤſſer/ daß wir an dem ungluͤcklichen Tode vor uns keinen Theil haben. (Gehen ab.) Charl.
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Pier. Doch weil wir unſern Patron und
Wohlthaͤter beweinen/ ſo moͤgen die
Thraͤnen unterdeſſen an der Stelle
ſeyn.
Sal. Ach verſchont meiner mit den Wor-
ten: Dieſe Pfeile ſind baſtant mein Her-
tze zu verwunden. (Gehet ab.)
Forc. Und ich hoͤre wohl/ daß ich nunmehro
zu einer ewigen Finſterniß ſoll verdam-
met ſeyn. (Geht ab.)
Them. Jch beklage meine Einfalt/ daß ich
mir mit guten Zeitungen viel eingebil-
det habe. (Geht ab.)
Ren. Jch bin ein Kind: Kein Menſch hat
mich in groſſen Ehren geſehen/ ſo wird
ſich auch niemand verwundern/ wofern
ich in der Schande verborgen bleibe.
(Geht ab.)
Ferr. Es iſt ein Ungluͤck/ daß wir einen
Herrn verlieren ſollen.
Pier. Aber das Gluͤcke iſt noch groͤſſer/ daß
wir an dem ungluͤcklichen Tode vor uns
keinen Theil haben. (Gehen ab.)
Charl.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/724>, abgerufen am 23.06.2024. |