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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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sagte offt/ der Junge käme ihm eben so
vor/ als wie Hans von Werth.
Corn. Frau Gevatter/ sie muß nicht so
empfindlich seyn/ ein andermal wil ich
gerne still schweigen. Jch habe immer
gedacht/ die Frau Muhme würde eine
Tochter in ihrem Hause verthun; Aber
wenn sie in der Frembde bleiben/ so
muß ich das Hochzeit-Geschencke auch
in meinem Beutel behalten.
Voc. Ach die armen Mädgen/ sie dürffen
noch nicht einmal daran gedencken.
Die älteste ist erst 14. Jahr. Aber/
ja ja/ mit der Zeit gedencke ich gleichwol
einen ehrlichen Kerlen damit zu versor-
gen. Was ihre Augen sehen/ das kön-
nen die Hände. Jch dencke manch-
mal sie solle was anfangen/ so ist sie
schon damit fertig. Ach es ist nicht zu
beschreiben/ was sie vor einen witzigen
Kopff hat. Jch habe in dreyen Jah-
ren keine Magd dürffen schelten/ sie hat
mich allezeit der Arbeit überhoben.
Denn das kan sie nicht leiden/ wenn im
Hause was ungeschicktes vorgehet. Es
ist nur tausendmal Schade/ daß sie
nicht
ſagte offt/ der Junge kaͤme ihm eben ſo
vor/ als wie Hans von Werth.
Corn. Frau Gevatter/ ſie muß nicht ſo
empfindlich ſeyn/ ein andermal wil ich
gerne ſtill ſchweigen. Jch habe im̃er
gedacht/ die Frau Muhme wuͤrde eine
Tochter in ihrem Hauſe verthun; Aber
wenn ſie in der Frembde bleiben/ ſo
muß ich das Hochzeit-Geſchencke auch
in meinem Beutel behalten.
Voc. Ach die armen Maͤdgen/ ſie duͤrffen
noch nicht einmal daran gedencken.
Die aͤlteſte iſt erſt 14. Jahr. Aber/
ja ja/ mit der Zeit gedencke ich gleichwol
einen ehrlichen Kerlen damit zu verſor-
gen. Was ihre Augen ſehen/ das koͤn-
nen die Haͤnde. Jch dencke manch-
mal ſie ſolle was anfangen/ ſo iſt ſie
ſchon damit fertig. Ach es iſt nicht zu
beſchreiben/ was ſie vor einen witzigen
Kopff hat. Jch habe in dreyen Jah-
ren keine Magd duͤrffen ſchelten/ ſie hat
mich allezeit der Arbeit uͤberhoben.
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[742/0910] ſagte offt/ der Junge kaͤme ihm eben ſo vor/ als wie Hans von Werth. Corn. Frau Gevatter/ ſie muß nicht ſo empfindlich ſeyn/ ein andermal wil ich gerne ſtill ſchweigen. Jch habe im̃er gedacht/ die Frau Muhme wuͤrde eine Tochter in ihrem Hauſe verthun; Aber wenn ſie in der Frembde bleiben/ ſo muß ich das Hochzeit-Geſchencke auch in meinem Beutel behalten. Voc. Ach die armen Maͤdgen/ ſie duͤrffen noch nicht einmal daran gedencken. Die aͤlteſte iſt erſt 14. Jahr. Aber/ ja ja/ mit der Zeit gedencke ich gleichwol einen ehrlichen Kerlen damit zu verſor- gen. Was ihre Augen ſehen/ das koͤn- nen die Haͤnde. Jch dencke manch- mal ſie ſolle was anfangen/ ſo iſt ſie ſchon damit fertig. Ach es iſt nicht zu beſchreiben/ was ſie vor einen witzigen Kopff hat. Jch habe in dreyen Jah- ren keine Magd duͤrffen ſchelten/ ſie hat mich allezeit der Arbeit uͤberhoben. Denn das kan ſie nicht leiden/ wenn im Hauſe was ungeſchicktes vorgehet. Es iſt nur tauſendmal Schade/ daß ſie nicht

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 742. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/910>, abgerufen am 23.11.2024.