minantengruppe enthalten zu können. Denn in den Geschlechts- zellen müssen alle Determinanten enthalten sein und durch Zerlegung derselben bei der Theilung können somit die ver- schiedensten Gruppen derselben gebildet, bestimmte Mesoderm- zellen also mit dieser, andere mit jener Gruppe ausgerüstet werden. Dies setzt dann freilich einen ganz anderen Ver- theilungsprocess der Determinanten voraus, als er in der Em- bryogenese stattfindet, und diese wiederum kann nur auf einer von Anfang an verschiedenen Architektur des Idioplasma's be- ruhen. Ich werde bei der Besprechung des Generationswechsels auf diesen in theoretischer Beziehung fundamentalen Punkt zurückkommen.
2. Knospung bei den Pflanzen.
Der Begriff der Knospung ist dem Pflanzenreich entnommen; alle höheren Pflanzen sind Pflanzenstöcke, Cormen, und be- ruhen auf ausgiebiger und gesetzmässiger Knospung, ähnlich wie die Thierstöcke der Hydrozoen und andere. Mag auch die physiologische Individualität der einzelnen Person der Pflanze häufig noch undeutlicher sich abgrenzen, als es schon bei vielen Thierstöcken der Fall ist, der morphologische Werth des Sprosses als einer "Person" im Sinne Häckel's lässt sich nicht bestreiten.
Während es nun bei den Thierstöcken bis jetzt noch nicht überall möglich war, den Ausgangspunkt für diese Knospungs- vorgänge in seinem Zusammenhang mit den Zellfolgen der ersten Person des Stockes völlig klarzulegen, ist dies bei den Pflanzen auf das Schönste gelungen, und es lässt sich deshalb auch eine Vererbungstheorie auf die pflanzliche Knospung mit weit grösserer Sicherheit anwenden, als auf die thierische.
Die vegetabilische Knospung geht in den meisten Fällen von einer Zelle aus, welche an der Spitze des wachsenden Sprosses liegt, von der "Scheitelzelle". Durch Wachsthum
minantengruppe enthalten zu können. Denn in den Geschlechts- zellen müssen alle Determinanten enthalten sein und durch Zerlegung derselben bei der Theilung können somit die ver- schiedensten Gruppen derselben gebildet, bestimmte Mesoderm- zellen also mit dieser, andere mit jener Gruppe ausgerüstet werden. Dies setzt dann freilich einen ganz anderen Ver- theilungsprocess der Determinanten voraus, als er in der Em- bryogenese stattfindet, und diese wiederum kann nur auf einer von Anfang an verschiedenen Architektur des Idioplasma’s be- ruhen. Ich werde bei der Besprechung des Generationswechsels auf diesen in theoretischer Beziehung fundamentalen Punkt zurückkommen.
2. Knospung bei den Pflanzen.
Der Begriff der Knospung ist dem Pflanzenreich entnommen; alle höheren Pflanzen sind Pflanzenstöcke, Cormen, und be- ruhen auf ausgiebiger und gesetzmässiger Knospung, ähnlich wie die Thierstöcke der Hydrozoen und andere. Mag auch die physiologische Individualität der einzelnen Person der Pflanze häufig noch undeutlicher sich abgrenzen, als es schon bei vielen Thierstöcken der Fall ist, der morphologische Werth des Sprosses als einer „Person“ im Sinne Häckel’s lässt sich nicht bestreiten.
Während es nun bei den Thierstöcken bis jetzt noch nicht überall möglich war, den Ausgangspunkt für diese Knospungs- vorgänge in seinem Zusammenhang mit den Zellfolgen der ersten Person des Stockes völlig klarzulegen, ist dies bei den Pflanzen auf das Schönste gelungen, und es lässt sich deshalb auch eine Vererbungstheorie auf die pflanzliche Knospung mit weit grösserer Sicherheit anwenden, als auf die thierische.
Die vegetabilische Knospung geht in den meisten Fällen von einer Zelle aus, welche an der Spitze des wachsenden Sprosses liegt, von der „Scheitelzelle“. Durch Wachsthum
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minantengruppe enthalten zu können. Denn in den Geschlechts-
zellen müssen alle Determinanten enthalten sein und durch
Zerlegung derselben bei der Theilung können somit die ver-
schiedensten Gruppen derselben gebildet, bestimmte Mesoderm-
zellen also mit dieser, andere mit jener Gruppe ausgerüstet
werden. Dies setzt dann freilich einen ganz anderen Ver-
theilungsprocess der Determinanten voraus, als er in der Em-
bryogenese stattfindet, und diese wiederum kann nur auf einer
von Anfang an verschiedenen Architektur des Idioplasma’s be-
ruhen. Ich werde bei der Besprechung des Generationswechsels
auf diesen in theoretischer Beziehung fundamentalen Punkt
zurückkommen.
2. Knospung bei den Pflanzen.
Der Begriff der Knospung ist dem Pflanzenreich entnommen;
alle höheren Pflanzen sind Pflanzenstöcke, Cormen, und be-
ruhen auf ausgiebiger und gesetzmässiger Knospung, ähnlich
wie die Thierstöcke der Hydrozoen und andere. Mag auch
die physiologische Individualität der einzelnen Person der Pflanze
häufig noch undeutlicher sich abgrenzen, als es schon bei vielen
Thierstöcken der Fall ist, der morphologische Werth des Sprosses
als einer „Person“ im Sinne Häckel’s lässt sich nicht bestreiten.
Während es nun bei den Thierstöcken bis jetzt noch nicht
überall möglich war, den Ausgangspunkt für diese Knospungs-
vorgänge in seinem Zusammenhang mit den Zellfolgen der ersten
Person des Stockes völlig klarzulegen, ist dies bei den Pflanzen
auf das Schönste gelungen, und es lässt sich deshalb auch eine
Vererbungstheorie auf die pflanzliche Knospung mit weit grösserer
Sicherheit anwenden, als auf die thierische.
Die vegetabilische Knospung geht in den meisten Fällen
von einer Zelle aus, welche an der Spitze des wachsenden
Sprosses liegt, von der „Scheitelzelle“. Durch Wachsthum
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/240>, abgerufen am 21.11.2024.
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