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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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würdig würdig war in diesem Fall, dass sich nach
dem Gebrauch des Kalomel leichte Symp-
tome von Speichelfluss einstellten mit deutli-
cher Remission des Krampfs, und wenn das
Mittel ausgesetzt wurde, kehrte der Tetanus
in seiner vorigen Stärke zurück. Eben so sehr
bewährte sich das Kalomei in mehreren Fäl-
len, welche Tissot (Journal de med. tom. 40
p. 213). Goelis heilte dadurch mehrere Neuge-
borne. Ganz vorzüglich beweisend für die
Wirkung des Quecksilbers sind die Erfahrun-
gen Monro's; denn er heilte durch alle übri-
gen Mittel die Krankheit nie, von dem Ge-
brauch der Quecksilber-Einreibungen sah er
aber in Jamaica und später in England die
glücklichsten Erfolge.

Dass Mercur in diesen Fällen meistens nicht
als Adjuvans, sondern als Hauptmittel gegen den
Tetanus wirkte, ist wohl nicht zu bezweifeln,
und vorzüglich kann man in dem eben ange-
führten Fall von Delaroche die Heilung nicht
den zwey Monate früher gereichten Nerven-
mitteln, noch den Bädern noch irgend etwas
anderem zuschreiben, sondern es ist unläug-
bar, dass Kalomel einzig und allein den Te-
tanus bekämpfte. -- Die Endwirkung des Queck-
silbers im Starrkrampf muss also wohl die näm-
liche seyn, wie die des Opiums gegen dessen
nächste Ursache gerichtet; nur scheint mir

würdig würdig war in diesem Fall, dass sich nach
dem Gebrauch des Kalomel leichte Symp-
tome von Speichelfluss einstellten mit deutli-
cher Remission des Krampfs, und wenn das
Mittel ausgesetzt wurde, kehrte der Tetanus
in seiner vorigen Stärke zurück. Eben so sehr
bewährte sich das Kalomei in mehreren Fäl-
len, welche Tissot (Journal de med. tom. 40
p. 213). Goelis heilte dadurch mehrere Neuge-
borne. Ganz vorzüglich beweisend für die
Wirkung des Quecksilbers sind die Erfahrun-
gen Monro's; denn er heilte durch alle übri-
gen Mittel die Krankheit nie, von dem Ge-
brauch der Quecksilber-Einreibungen sah er
aber in Jamaica und später in England die
glücklichsten Erfolge.

Dass Mercur in diesen Fällen meistens nicht
als Adjuvans, sondern als Hauptmittel gegen den
Tetanus wirkte, ist wohl nicht zu bezweifeln,
und vorzüglich kann man in dem eben ange-
führten Fall von Delaroche die Heilung nicht
den zwey Monate früher gereichten Nerven-
mitteln, noch den Bädern noch irgend etwas
anderem zuschreiben, sondern es ist unläug-
bar, dass Kalomel einzig und allein den Te-
tanus bekämpfte. — Die Endwirkung des Queck-
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[72/0082] würdig würdig war in diesem Fall, dass sich nach dem Gebrauch des Kalomel leichte Symp- tome von Speichelfluss einstellten mit deutli- cher Remission des Krampfs, und wenn das Mittel ausgesetzt wurde, kehrte der Tetanus in seiner vorigen Stärke zurück. Eben so sehr bewährte sich das Kalomei in mehreren Fäl- len, welche Tissot (Journal de med. tom. 40 p. 213). Goelis heilte dadurch mehrere Neuge- borne. Ganz vorzüglich beweisend für die Wirkung des Quecksilbers sind die Erfahrun- gen Monro's; denn er heilte durch alle übri- gen Mittel die Krankheit nie, von dem Ge- brauch der Quecksilber-Einreibungen sah er aber in Jamaica und später in England die glücklichsten Erfolge. Dass Mercur in diesen Fällen meistens nicht als Adjuvans, sondern als Hauptmittel gegen den Tetanus wirkte, ist wohl nicht zu bezweifeln, und vorzüglich kann man in dem eben ange- führten Fall von Delaroche die Heilung nicht den zwey Monate früher gereichten Nerven- mitteln, noch den Bädern noch irgend etwas anderem zuschreiben, sondern es ist unläug- bar, dass Kalomel einzig und allein den Te- tanus bekämpfte. — Die Endwirkung des Queck- silbers im Starrkrampf muss also wohl die näm- liche seyn, wie die des Opiums gegen dessen nächste Ursache gerichtet; nur scheint mir

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/82>, abgerufen am 23.11.2024.