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Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880.

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Die deutsche Marine 1848--1852
als Director des preußischen Navigationsschulwesens in preußischen
Diensten stehend. Außerdem wurden aus dem Marineausschuß
der Nationalversammlung noch General v. Radowitz, Major Tei-
chert und einige andere Persönlichkeiten, so wie der englische Marine-
Ingenieur Morgan, der Major von Wangenheim, der österreichi-
sche Oberst von Kudriaffsky und endlich die Wasserbaudirectoren
Hübbe und Blome der Commission beigegeben, so daß in ihr
Seeofficiere, Infanterie, Artillerie und Wasserbau sich vertreten
fanden und sie leisten konnte, was unter den obwaltenden Ver-
hältnissen möglich war.

In die Marine-Abtheilung berief Duckwitz als Räthe Kerst
und Jordan so wie später noch den hannoverschen Hauptmann
Marcard. Kerst war mit Marineangelegenheiten von früher her
schon etwas vertraut, da er als Artillerieofficier auf einem brasi-
lianischen Kriegsschiffe einen achtmonatlichen Krieg gegen Buenos-
Ayres mitgemacht hatte. Auf Jordan wurde Duckwitz durch
das rege Interesse aufmerksam, welches jener im Marineausschuß
für die Flottenangelegenheiten an den Tag legte. Jedenfalls be-
wiesen die nachherigen Leistungen dieser beiden Männer, welche
nach dem Rücktritt von Duckwitz als die Seele der Marinever-
waltung gelten konnten, daß der letztere mit ihrer Wahl einen
sehr glücklichen Griff gethan hatte.

Jede der beiden neugeschaffenen Behörden widmete sich mit
vollstem Eifer ihren Aufgaben und war bemüht, ihren Wirkungs-
kreis, ihre Beziehungen nach außen und unter sich, so wie den
Geschäftsgang festzustellen. Dabei traten nun zwar sogleich große
Mängel in der getroffenen Organisation zu Tage, aber der gute
Wille beseitigte bald alle vorhandenen Schwierigkeiten. Das
Hauptaugenmerk richtete man auf die Beschaffung von brauch-
baren Streitmitteln, um beim Wiederausbruch des Krieges den
Dänen wirklich entgegentreten zu können.

Es wurden deshalb zunächst die nothwendigen Umbauten
der Schiffe der Hamburger Flotille angeordnet und auch so ge-

Die deutſche Marine 1848—1852
als Director des preußiſchen Navigationsſchulweſens in preußiſchen
Dienſten ſtehend. Außerdem wurden aus dem Marineausſchuß
der Nationalverſammlung noch General v. Radowitz, Major Tei-
chert und einige andere Perſönlichkeiten, ſo wie der engliſche Marine-
Ingenieur Morgan, der Major von Wangenheim, der öſterreichi-
ſche Oberſt von Kudriaffsky und endlich die Waſſerbaudirectoren
Hübbe und Blome der Commiſſion beigegeben, ſo daß in ihr
Seeofficiere, Infanterie, Artillerie und Waſſerbau ſich vertreten
fanden und ſie leiſten konnte, was unter den obwaltenden Ver-
hältniſſen möglich war.

In die Marine-Abtheilung berief Duckwitz als Räthe Kerſt
und Jordan ſo wie ſpäter noch den hannoverſchen Hauptmann
Marcard. Kerſt war mit Marineangelegenheiten von früher her
ſchon etwas vertraut, da er als Artillerieofficier auf einem braſi-
lianiſchen Kriegsſchiffe einen achtmonatlichen Krieg gegen Buenos-
Ayres mitgemacht hatte. Auf Jordan wurde Duckwitz durch
das rege Intereſſe aufmerkſam, welches jener im Marineausſchuß
für die Flottenangelegenheiten an den Tag legte. Jedenfalls be-
wieſen die nachherigen Leiſtungen dieſer beiden Männer, welche
nach dem Rücktritt von Duckwitz als die Seele der Marinever-
waltung gelten konnten, daß der letztere mit ihrer Wahl einen
ſehr glücklichen Griff gethan hatte.

Jede der beiden neugeſchaffenen Behörden widmete ſich mit
vollſtem Eifer ihren Aufgaben und war bemüht, ihren Wirkungs-
kreis, ihre Beziehungen nach außen und unter ſich, ſo wie den
Geſchäftsgang feſtzuſtellen. Dabei traten nun zwar ſogleich große
Mängel in der getroffenen Organiſation zu Tage, aber der gute
Wille beſeitigte bald alle vorhandenen Schwierigkeiten. Das
Hauptaugenmerk richtete man auf die Beſchaffung von brauch-
baren Streitmitteln, um beim Wiederausbruch des Krieges den
Dänen wirklich entgegentreten zu können.

Es wurden deshalb zunächſt die nothwendigen Umbauten
der Schiffe der Hamburger Flotille angeordnet und auch ſo ge-

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[157/0169] Die deutſche Marine 1848—1852 als Director des preußiſchen Navigationsſchulweſens in preußiſchen Dienſten ſtehend. Außerdem wurden aus dem Marineausſchuß der Nationalverſammlung noch General v. Radowitz, Major Tei- chert und einige andere Perſönlichkeiten, ſo wie der engliſche Marine- Ingenieur Morgan, der Major von Wangenheim, der öſterreichi- ſche Oberſt von Kudriaffsky und endlich die Waſſerbaudirectoren Hübbe und Blome der Commiſſion beigegeben, ſo daß in ihr Seeofficiere, Infanterie, Artillerie und Waſſerbau ſich vertreten fanden und ſie leiſten konnte, was unter den obwaltenden Ver- hältniſſen möglich war. In die Marine-Abtheilung berief Duckwitz als Räthe Kerſt und Jordan ſo wie ſpäter noch den hannoverſchen Hauptmann Marcard. Kerſt war mit Marineangelegenheiten von früher her ſchon etwas vertraut, da er als Artillerieofficier auf einem braſi- lianiſchen Kriegsſchiffe einen achtmonatlichen Krieg gegen Buenos- Ayres mitgemacht hatte. Auf Jordan wurde Duckwitz durch das rege Intereſſe aufmerkſam, welches jener im Marineausſchuß für die Flottenangelegenheiten an den Tag legte. Jedenfalls be- wieſen die nachherigen Leiſtungen dieſer beiden Männer, welche nach dem Rücktritt von Duckwitz als die Seele der Marinever- waltung gelten konnten, daß der letztere mit ihrer Wahl einen ſehr glücklichen Griff gethan hatte. Jede der beiden neugeſchaffenen Behörden widmete ſich mit vollſtem Eifer ihren Aufgaben und war bemüht, ihren Wirkungs- kreis, ihre Beziehungen nach außen und unter ſich, ſo wie den Geſchäftsgang feſtzuſtellen. Dabei traten nun zwar ſogleich große Mängel in der getroffenen Organiſation zu Tage, aber der gute Wille beſeitigte bald alle vorhandenen Schwierigkeiten. Das Hauptaugenmerk richtete man auf die Beſchaffung von brauch- baren Streitmitteln, um beim Wiederausbruch des Krieges den Dänen wirklich entgegentreten zu können. Es wurden deshalb zunächſt die nothwendigen Umbauten der Schiffe der Hamburger Flotille angeordnet und auch ſo ge-

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Zitationshilfe: Werner, Reinhold von: Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben. Berlin, 1880, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/werner_seeleben_1880/169>, abgerufen am 21.11.2024.