Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.Spielsüchtiger böser Sieben von sagt auch der weise Haus-Lehrer Sy-rach/ e. 19, 2. 3. Wein und Weiber be- thören die Weisen/ und die sich an Huren hengen/ kriegen Motten und Würme zu Lohn. Und der Prophet Hos. 4, 11. sagt: Hurerey/ Wein und Most machen toll. Was aber auch die Würffel vor Unglück stifften/ das haben wir schon gehöret/ bezeugets auch die Er- fahrung. Die Schäden/ so solche drey Weh in der Nahrung machen/ sind nicht auszusprechen. Daß man gar wohl auf der andern Seite ein Heer/ alles Feld verwüstende Heuschrecken mahlen/ und darbey schreiben möchte: Habet locustas. Welches Wort man gar wohl von ei- und
Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben von ſagt auch der weiſe Haus-Lehrer Sy-rach/ e. 19, 2. 3. Wein und Weiber be- thoͤren die Weiſen/ und die ſich an Huren hengen/ kriegen Motten und Wuͤrme zu Lohn. Und der Prophet Hoſ. 4, 11. ſagt: Hurerey/ Wein und Moſt machen toll. Was aber auch die Wuͤrffel vor Ungluͤck ſtifften/ das haben wir ſchon gehoͤret/ bezeugets auch die Er- fahrung. Die Schaͤden/ ſo ſolche drey Weh in der Nahrung machen/ ſind nicht auszuſprechen. Daß man gar wohl auf der andern Seite ein Heer/ alles Feld verwuͤſtende Heuſchrecken mahlen/ und darbey ſchreiben moͤchte: Habet locuſtas. Welches Wort man gar wohl von ei- und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0100" n="96"/><fw place="top" type="header">Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben</fw><lb/> von ſagt auch der weiſe Haus-Lehrer Sy-<lb/> rach/ <hi rendition="#aq">e.</hi> 19, 2. 3. <hi rendition="#fr">Wein und Weiber be-<lb/> thoͤren die Weiſen/ und die ſich an<lb/> Huren hengen/ kriegen Motten und<lb/> Wuͤrme zu Lohn.</hi> Und der Prophet<lb/><hi rendition="#aq">Hoſ.</hi> 4, 11. ſagt: <hi rendition="#fr">Hurerey/ Wein und<lb/> Moſt machen toll.</hi> Was aber auch die<lb/> Wuͤrffel vor Ungluͤck ſtifften/ das haben<lb/> wir ſchon gehoͤret/ bezeugets auch die Er-<lb/> fahrung. Die Schaͤden/ ſo ſolche drey<lb/> Weh in der Nahrung machen/ ſind nicht<lb/> auszuſprechen. Daß man gar wohl auf<lb/> der andern Seite <hi rendition="#fr">ein Heer/ alles Feld<lb/> verwuͤſtende Heuſchrecken mahlen/</hi><lb/> und darbey ſchreiben moͤchte: <hi rendition="#aq">Habet<lb/> locuſtas.</hi></p><lb/> <p>Welches Wort man gar wohl von ei-<lb/> nem Duppler und Spieler ſagen mag.<lb/> Und wird dieſes Sprichwort ſonſt von<lb/> ſolchen Hauß-Vaͤtern geſaget/ die ſich<lb/> entweder <hi rendition="#fr">durch groſſe Pracht und<lb/> Kleider-Tracht/ oder durch Freſſen<lb/> und Sauffen/ durch Huren und<lb/> Buhlen/ durch Doppeln und Spie-<lb/> len/ vornehmlich aber durch auzu-<lb/> vieles unnuͤtzes Geſinde und Vieh/<lb/> Knechte/ Maͤgde/ Pferde/ Wind-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">und</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0100]
Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben
von ſagt auch der weiſe Haus-Lehrer Sy-
rach/ e. 19, 2. 3. Wein und Weiber be-
thoͤren die Weiſen/ und die ſich an
Huren hengen/ kriegen Motten und
Wuͤrme zu Lohn. Und der Prophet
Hoſ. 4, 11. ſagt: Hurerey/ Wein und
Moſt machen toll. Was aber auch die
Wuͤrffel vor Ungluͤck ſtifften/ das haben
wir ſchon gehoͤret/ bezeugets auch die Er-
fahrung. Die Schaͤden/ ſo ſolche drey
Weh in der Nahrung machen/ ſind nicht
auszuſprechen. Daß man gar wohl auf
der andern Seite ein Heer/ alles Feld
verwuͤſtende Heuſchrecken mahlen/
und darbey ſchreiben moͤchte: Habet
locuſtas.
Welches Wort man gar wohl von ei-
nem Duppler und Spieler ſagen mag.
Und wird dieſes Sprichwort ſonſt von
ſolchen Hauß-Vaͤtern geſaget/ die ſich
entweder durch groſſe Pracht und
Kleider-Tracht/ oder durch Freſſen
und Sauffen/ durch Huren und
Buhlen/ durch Doppeln und Spie-
len/ vornehmlich aber durch auzu-
vieles unnuͤtzes Geſinde und Vieh/
Knechte/ Maͤgde/ Pferde/ Wind-
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |