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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtiger böser Sieben
straffte ihn mit Bescheidenheit/ und ver-
mahnete ihn/ von so ruchlosen Leben ab-
zustehen/ aber es halff nichts. Als er nun
einst Sonnabends zur Vesper lauten
solte/ sitzt er in der Schencke bey seinen
Zech- und Spiel-Gesellen/ und läst dem
Pfarrer/ der ihn ruffen liesse/ sehr hö-
nische Worte sagen. Der Priester läutet
selbst/ finget auch mit den Knaben einen
Psalm/ und will nun mit der Collect
beschliessen. Jndem kömmt der Schul-
meister gelauffen/ reisset die Schlüssel
von der Kirch-Thür/ und schläget solche
dem Pfarrern an das Haupt/ daß er als-
bald zu Boden sincket und spricht: HErr
JESU Christe/ vergib mir meine
Sünde/ und behüte mir meine Kin-
der/ daß sie meinen Todt nicht rächen/
und verschiede also auff Christum se-
lig.
Steinh. d. l. f. 134. §. 157. Der ver-
spielte mörderische Küster kam davon/ und
ist hernach in einem Schnee-Graben
todt gefunden worden/ da ihme sein
Pansch auffgerissen/ und Lunge und Le-
ber heraus gefressen gewesen. Das ist
die schöne Frucht des Spielens und Ze-
chens gewesen.

Es

Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben
ſtraffte ihn mit Beſcheidenheit/ und ver-
mahnete ihn/ von ſo ruchloſen Leben ab-
zuſtehen/ aber es halff nichts. Als er nun
einſt Sonnabends zur Veſper lauten
ſolte/ ſitzt er in der Schencke bey ſeinen
Zech- und Spiel-Geſellen/ und laͤſt dem
Pfarrer/ der ihn ruffen lieſſe/ ſehr hoͤ-
niſche Worte ſagen. Der Prieſter laͤutet
ſelbſt/ finget auch mit den Knaben einen
Pſalm/ und will nun mit der Collect
beſchlieſſen. Jndem koͤmmt der Schul-
meiſter gelauffen/ reiſſet die Schluͤſſel
von der Kirch-Thuͤr/ und ſchlaͤget ſolche
dem Pfarrern an das Haupt/ daß er als-
bald zu Boden ſincket und ſpricht: HErr
JESU Chriſte/ vergib mir meine
Suͤnde/ und behuͤte mir meine Kin-
der/ daß ſie meinen Todt nicht raͤchen/
und verſchiede alſo auff Chriſtum ſe-
lig.
Steinh. d. l. f. 134. §. 157. Der ver-
ſpielte moͤrderiſche Kuͤſter kam davon/ und
iſt hernach in einem Schnee-Graben
todt gefunden worden/ da ihme ſein
Panſch auffgeriſſen/ und Lunge und Le-
ber heraus gefreſſen geweſen. Das iſt
die ſchoͤne Frucht des Spielens und Ze-
chens geweſen.

Es
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[142/0146] Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben ſtraffte ihn mit Beſcheidenheit/ und ver- mahnete ihn/ von ſo ruchloſen Leben ab- zuſtehen/ aber es halff nichts. Als er nun einſt Sonnabends zur Veſper lauten ſolte/ ſitzt er in der Schencke bey ſeinen Zech- und Spiel-Geſellen/ und laͤſt dem Pfarrer/ der ihn ruffen lieſſe/ ſehr hoͤ- niſche Worte ſagen. Der Prieſter laͤutet ſelbſt/ finget auch mit den Knaben einen Pſalm/ und will nun mit der Collect beſchlieſſen. Jndem koͤmmt der Schul- meiſter gelauffen/ reiſſet die Schluͤſſel von der Kirch-Thuͤr/ und ſchlaͤget ſolche dem Pfarrern an das Haupt/ daß er als- bald zu Boden ſincket und ſpricht: HErr JESU Chriſte/ vergib mir meine Suͤnde/ und behuͤte mir meine Kin- der/ daß ſie meinen Todt nicht raͤchen/ und verſchiede alſo auff Chriſtum ſe- lig. Steinh. d. l. f. 134. §. 157. Der ver- ſpielte moͤrderiſche Kuͤſter kam davon/ und iſt hernach in einem Schnee-Graben todt gefunden worden/ da ihme ſein Panſch auffgeriſſen/ und Lunge und Le- ber heraus gefreſſen geweſen. Das iſt die ſchoͤne Frucht des Spielens und Ze- chens geweſen. Es

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/146>, abgerufen am 23.11.2024.