Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.sehr sündliche Spiel-Sünden. dadurch ums Leben kommen. Jn sei-Traumverkün- diget das Unglück. nen grossen Schmertzen hat sich gedach- ter von Schleinitz seines Traums erin- nert/ der ihm vor 3. Jahren zu Marpurg geträumet/ als wie er zum Bären wor- den wäre/ und in einem Walde verbren- nen müste/ da ihn auch eine schöne Jung- frau nicht hätte retten können. Jstzu Wikkenthal in der Kirche samt seiner Braut in ein Grab geleget/ und ihnen folgende Grabschrifft gemachet worden: Mein Traum ist leider worden wahr/ Der mir andeut die groß Gefahr; Doch danck ich GOtt/ daß diese Qval Mich bracht hat/ in den Himmels Saal. Die Braut betreffend/ lauten die Rei- Fast dergleichen Exempel/ von schreck- hoher F 2
ſehr ſuͤndliche Spiel-Suͤnden. dadurch ums Leben kommen. Jn ſei-Traumverkuͤn- diget das Ungluͤck. nen groſſen Schmertzen hat ſich gedach- ter von Schleinitz ſeines Traums erin- nert/ der ihm vor 3. Jahren zu Marpurg getraͤumet/ als wie er zum Baͤren wor- den waͤre/ und in einem Walde verbren- nen muͤſte/ da ihn auch eine ſchoͤne Jung- frau nicht haͤtte retten koͤnnen. Jſtzu Wikkenthal in der Kirche ſamt ſeiner Braut in ein Grab geleget/ und ihnen folgende Grabſchrifft gemachet worden: Mein Traum iſt leider worden wahr/ Der mir andeut die groß Gefahr; Doch danck ich GOtt/ daß dieſe Qval Mich bracht hat/ in den Him̃els Saal. Die Braut betreffend/ lauten die Rei- Faſt dergleichen Exempel/ von ſchreck- hoher F 2
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ſehr ſuͤndliche Spiel-Suͤnden.
dadurch ums Leben kommen. Jn ſei-
nen groſſen Schmertzen hat ſich gedach-
ter von Schleinitz ſeines Traums erin-
nert/ der ihm vor 3. Jahren zu Marpurg
getraͤumet/ als wie er zum Baͤren wor-
den waͤre/ und in einem Walde verbren-
nen muͤſte/ da ihn auch eine ſchoͤne Jung-
frau nicht haͤtte retten koͤnnen. Jſtzu
Wikkenthal in der Kirche ſamt ſeiner
Braut in ein Grab geleget/ und ihnen
folgende Grabſchrifft gemachet worden:
Mein Traum iſt leider worden wahr/
Der mir andeut die groß Gefahr;
Doch danck ich GOtt/ daß dieſe Qval
Mich bracht hat/ in den Him̃els Saal.
Traum
verkuͤn-
diget das
Ungluͤck.
Die Braut betreffend/ lauten die Rei-
men alſo:
Meines lieben Braͤutigams Noth/
Brachte mir den ſchnellen Todt/
Daß ich ſo gar elend ſtarb
Und ſampt ihm im Brand verdarb.
Doch wir ruhen nun beyſammen/
Schlafen auch in Chriſti Nahmen/
Werden aufferſtehn in Freuden
Ferner fiehlen auch kein Leiden.
Chr. Neubarts Cal- Anno 56. aus M.
Spangenbergs Schwartzenburg. Chron.
Faſt dergleichen Exempel/ von ſchreck-
lichen Ende und Außgang der Mummerey
hoher
F 2
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