Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.dir zu zeigen, daß du gerochen bist, dann Ach, um des Himmels willen! schrie Bel- Jch verdiene diese Namen nicht, wenn du Verdienst sie nicht? -- Du, die mich zur Alles that ich, aber nur auf deines Freun- Welcher Freund, Ungeheuer? -- denkst Nein, das brauche ich nicht: die Wahr- F 3
dir zu zeigen, daß du gerochen biſt, dann Ach, um des Himmels willen! ſchrie Bel- Jch verdiene dieſe Namen nicht, wenn du Verdienſt ſie nicht? — Du, die mich zur Alles that ich, aber nur auf deines Freun- Welcher Freund, Ungeheuer? — denkſt Nein, das brauche ich nicht: die Wahr- F 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0105" n="85"/> dir zu zeigen, daß du gerochen biſt, dann<lb/> will ich wieder in mein Elend zuruͤckwandern.<lb/> Sieh mich ein einzigesmal an, und ſage: ich<lb/> bin gerochen! dann habe ich genug. —</p><lb/> <p>Ach, um des Himmels willen! ſchrie Bel-<lb/> phegor — Akante! Akante! O du Unge-<lb/> treue! du Schamloſe! du Verraͤtherinn! —</p><lb/> <p>Jch verdiene dieſe Namen nicht, wenn du<lb/> gerecht ſeyn willſt. —</p><lb/> <p>Verdienſt ſie nicht? — Du, die mich zur<lb/> Thuͤre hinauswarf und meine Huͤfte auf<lb/> zween Tage laͤhmte? du, die mich dem Hoh-<lb/> ne preis gab und einem reichern Buhler in<lb/> die Arme lief. —</p><lb/> <p>Alles that ich, aber nur auf deines Freun-<lb/> des Befehl. Ungluͤcklich warſt du in der<lb/> Wahl deiner Freunde, aber nicht deiner Ge-<lb/> liebten. —</p><lb/> <p>Welcher Freund, Ungeheuer? — denkſt<lb/> du mich durch eine ſchoͤne Fabel zu taͤuſchen? —</p><lb/> <p>Nein, das brauche ich nicht: die Wahr-<lb/> heit iſt meine beſte Schuzrede. Dein Freund,<lb/> Fromal, der Argliſtige hat unſre Liebe zerriſ-<lb/> ſen und mich verleitet, die haͤrteſte Ungerech-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0105]
dir zu zeigen, daß du gerochen biſt, dann
will ich wieder in mein Elend zuruͤckwandern.
Sieh mich ein einzigesmal an, und ſage: ich
bin gerochen! dann habe ich genug. —
Ach, um des Himmels willen! ſchrie Bel-
phegor — Akante! Akante! O du Unge-
treue! du Schamloſe! du Verraͤtherinn! —
Jch verdiene dieſe Namen nicht, wenn du
gerecht ſeyn willſt. —
Verdienſt ſie nicht? — Du, die mich zur
Thuͤre hinauswarf und meine Huͤfte auf
zween Tage laͤhmte? du, die mich dem Hoh-
ne preis gab und einem reichern Buhler in
die Arme lief. —
Alles that ich, aber nur auf deines Freun-
des Befehl. Ungluͤcklich warſt du in der
Wahl deiner Freunde, aber nicht deiner Ge-
liebten. —
Welcher Freund, Ungeheuer? — denkſt
du mich durch eine ſchoͤne Fabel zu taͤuſchen? —
Nein, das brauche ich nicht: die Wahr-
heit iſt meine beſte Schuzrede. Dein Freund,
Fromal, der Argliſtige hat unſre Liebe zerriſ-
ſen und mich verleitet, die haͤrteſte Ungerech-
F 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |