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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.

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letzung herabstürzen konnten. Nichts an ih-
nen hatte bey dieser Luftfahrt eine Verände-
rung gelitten, als ihre Kleidung, die durch-
aus naß war, welches aber keiner andern Ur-
sache, als der gewaltigen Ergießung von
Regen zugeschrieben werden mußte, die bey
ihrer Niedersetzung herabströmte; und weil
sie in Schlamm sielen, den eine Ueberschwem-
mung der Donau zurückgelassen hatte, so
diente ihnen dieser statt eines weichen Bettes,
das ihre Gebeine vor aller Beschädigung be-
wahrte. Doch der Strom ergoß sich von
dem übermäßigen Plazregen von neuem, und
nöthigte die beiden Ankommenden, sich un-
verzüglich auf eine Anhöhe zu retten, wo sie
ihre Kleider an der Sonne trockneten, ein je-
der sich auf ein Ohr legte, und beide ein-
schliefen.

Nach ihrem Erwachen rieth ihnen Klug-
heit, Hunger und Selbsterhaltung ihren Weg
zu einer menschlichen Wohnung fortzusetzen,
bis sie an eine Hütte kamen, wo sie anklopften.
Man ließ sie lange warten, bis endlich ein
altes Weibchen sie aus dem Fenster in ver-
schiedenen europäischen Sprachen weiter gehn
hieß. Da sie unter den vielen eine getroffen

letzung herabſtuͤrzen konnten. Nichts an ih-
nen hatte bey dieſer Luftfahrt eine Veraͤnde-
rung gelitten, als ihre Kleidung, die durch-
aus naß war, welches aber keiner andern Ur-
ſache, als der gewaltigen Ergießung von
Regen zugeſchrieben werden mußte, die bey
ihrer Niederſetzung herabſtroͤmte; und weil
ſie in Schlamm ſielen, den eine Ueberſchwem-
mung der Donau zuruͤckgelaſſen hatte, ſo
diente ihnen dieſer ſtatt eines weichen Bettes,
das ihre Gebeine vor aller Beſchaͤdigung be-
wahrte. Doch der Strom ergoß ſich von
dem uͤbermaͤßigen Plazregen von neuem, und
noͤthigte die beiden Ankommenden, ſich un-
verzuͤglich auf eine Anhoͤhe zu retten, wo ſie
ihre Kleider an der Sonne trockneten, ein je-
der ſich auf ein Ohr legte, und beide ein-
ſchliefen.

Nach ihrem Erwachen rieth ihnen Klug-
heit, Hunger und Selbſterhaltung ihren Weg
zu einer menſchlichen Wohnung fortzuſetzen,
bis ſie an eine Huͤtte kamen, wo ſie anklopften.
Man ließ ſie lange warten, bis endlich ein
altes Weibchen ſie aus dem Fenſter in ver-
ſchiedenen europaͤiſchen Sprachen weiter gehn
hieß. Da ſie unter den vielen eine getroffen

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[120/0140] letzung herabſtuͤrzen konnten. Nichts an ih- nen hatte bey dieſer Luftfahrt eine Veraͤnde- rung gelitten, als ihre Kleidung, die durch- aus naß war, welches aber keiner andern Ur- ſache, als der gewaltigen Ergießung von Regen zugeſchrieben werden mußte, die bey ihrer Niederſetzung herabſtroͤmte; und weil ſie in Schlamm ſielen, den eine Ueberſchwem- mung der Donau zuruͤckgelaſſen hatte, ſo diente ihnen dieſer ſtatt eines weichen Bettes, das ihre Gebeine vor aller Beſchaͤdigung be- wahrte. Doch der Strom ergoß ſich von dem uͤbermaͤßigen Plazregen von neuem, und noͤthigte die beiden Ankommenden, ſich un- verzuͤglich auf eine Anhoͤhe zu retten, wo ſie ihre Kleider an der Sonne trockneten, ein je- der ſich auf ein Ohr legte, und beide ein- ſchliefen. Nach ihrem Erwachen rieth ihnen Klug- heit, Hunger und Selbſterhaltung ihren Weg zu einer menſchlichen Wohnung fortzuſetzen, bis ſie an eine Huͤtte kamen, wo ſie anklopften. Man ließ ſie lange warten, bis endlich ein altes Weibchen ſie aus dem Fenſter in ver- ſchiedenen europaͤiſchen Sprachen weiter gehn hieß. Da ſie unter den vielen eine getroffen

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/140>, abgerufen am 23.11.2024.