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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.

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menschen in den Handel zu bringen. God
damn me!
Gott verdamme mich, sprach er,
wenn ich jemals den angebornen Edelmuth
meiner Nation so sehr verläugne, daß ich mit
weißen Christen handle! -- Aber, fiel ihm
Belphegor ins Wort, sind schwarze Heiden
nicht auch Menschen? -- The ordures, das
Auskehricht der Menschheit! rief jener. --
Aber -- wollte ihm Belphegor antworten,
doch der Mann schien kein Liebhaber vom Di-
sputiren zu seyn, sondern kehrte sich hastig
um, ein Paar schwarze Mütter zu bezahlen,
die aus Dürftigkeit ihrer mütterlichen Em-
pfindung auf einige Zeit den Abschied gaben
und ihre Kinder dem großdenkenden Englän-
der überließen, um sie aufzufüttern, bis sie
geschickt wären, in Amerika unter Hunger,
Elend und Blöße den Europäern den Kaffe
süß zu machen.

Belphegor wünschte sich nur einmal noch
so viele Macht, als ihm genommen war, um
eine die Menschheit entehrende Unterdrückung,
den schändlichsten Handel zu vernichten, wo-
von er izt ein Augenzeuge war. Sein bishe-
riger Patron, der nach zwo andern Proben
deutlich abnahm, daß Belphegor eine ver-

menſchen in den Handel zu bringen. God
damn me!
Gott verdamme mich, ſprach er,
wenn ich jemals den angebornen Edelmuth
meiner Nation ſo ſehr verlaͤugne, daß ich mit
weißen Chriſten handle! — Aber, fiel ihm
Belphegor ins Wort, ſind ſchwarze Heiden
nicht auch Menſchen? — The ordures, das
Auskehricht der Menſchheit! rief jener. —
Aber — wollte ihm Belphegor antworten,
doch der Mann ſchien kein Liebhaber vom Di-
ſputiren zu ſeyn, ſondern kehrte ſich haſtig
um, ein Paar ſchwarze Muͤtter zu bezahlen,
die aus Duͤrftigkeit ihrer muͤtterlichen Em-
pfindung auf einige Zeit den Abſchied gaben
und ihre Kinder dem großdenkenden Englaͤn-
der uͤberließen, um ſie aufzufuͤttern, bis ſie
geſchickt waͤren, in Amerika unter Hunger,
Elend und Bloͤße den Europaͤern den Kaffe
ſuͤß zu machen.

Belphegor wuͤnſchte ſich nur einmal noch
ſo viele Macht, als ihm genommen war, um
eine die Menſchheit entehrende Unterdruͤckung,
den ſchaͤndlichſten Handel zu vernichten, wo-
von er izt ein Augenzeuge war. Sein bishe-
riger Patron, der nach zwo andern Proben
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[271/0291] menſchen in den Handel zu bringen. God damn me! Gott verdamme mich, ſprach er, wenn ich jemals den angebornen Edelmuth meiner Nation ſo ſehr verlaͤugne, daß ich mit weißen Chriſten handle! — Aber, fiel ihm Belphegor ins Wort, ſind ſchwarze Heiden nicht auch Menſchen? — The ordures, das Auskehricht der Menſchheit! rief jener. — Aber — wollte ihm Belphegor antworten, doch der Mann ſchien kein Liebhaber vom Di- ſputiren zu ſeyn, ſondern kehrte ſich haſtig um, ein Paar ſchwarze Muͤtter zu bezahlen, die aus Duͤrftigkeit ihrer muͤtterlichen Em- pfindung auf einige Zeit den Abſchied gaben und ihre Kinder dem großdenkenden Englaͤn- der uͤberließen, um ſie aufzufuͤttern, bis ſie geſchickt waͤren, in Amerika unter Hunger, Elend und Bloͤße den Europaͤern den Kaffe ſuͤß zu machen. Belphegor wuͤnſchte ſich nur einmal noch ſo viele Macht, als ihm genommen war, um eine die Menſchheit entehrende Unterdruͤckung, den ſchaͤndlichſten Handel zu vernichten, wo- von er izt ein Augenzeuge war. Sein bishe- riger Patron, der nach zwo andern Proben deutlich abnahm, daß Belphegor eine ver-

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/291>, abgerufen am 22.11.2024.