Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.über, und Belphegors erste Frage war als- Er ist nebst seinen beiden Töchtern zu Pul- So verscharre mich neben ihm! unter- Der andere that etliche unmaßgebliche Nein, ich will sterben! rief Belphegor. Sein Freund sezte ihm mit seiner ganzen Merk- H 3
uͤber, und Belphegors erſte Frage war als- Er iſt nebſt ſeinen beiden Toͤchtern zu Pul- So verſcharre mich neben ihm! unter- Der andere that etliche unmaßgebliche Nein, ich will ſterben! rief Belphegor. Sein Freund ſezte ihm mit ſeiner ganzen Merk- H 3
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uͤber, und Belphegors erſte Frage war als-
dann, wo der Derwiſch hingekommen ſey.
Er iſt nebſt ſeinen beiden Toͤchtern zu Pul-
ver verbrannt, war die Antwort. Ich ha-
be in den Ruinen ſeiner Wohnung ihre Ge-
beine gefunden, geſammelt und dort unter
jenem friſchen Erdhuͤgel verſcharrt. —
So verſcharre mich neben ihm! unter-
brach ihn Belphegor; denn ich will ſterben,
hier auf dieſem Flecke ſterben. —
Der andere that etliche unmaßgebliche
Vorſchlaͤge, wie ſie wohl mit Ehren beide
noch laͤnger leben koͤnnten, und ermahnte
in dieſer Ruͤckſicht Belphegorn, mit ihm ſich
durch das Gebuͤrge durchzuarbeiten, franzoͤ-
ſiſche Kaufleute aufzuſuchen und dann nach
Frankreich zuruͤckzukehren.
Nein, ich will ſterben! rief Belphegor.
In Frankreich ſind Menſchen; wo die ſind,
iſt man ungluͤcklich: ich will ſterben. —
Sein Freund ſezte ihm mit ſeiner ganzen
Beredſamkeit zu, weil ihm daran lag, einen
Gefaͤhrten zu ſeiner Reiſe zu haben, und
brachte es endlich ſo weit, daß er wenig-
ſtens ſeine Vorſchlaͤge in Erwaͤgung zog. —
Wir wollen als Gaukler, als Leute, die
Merk-
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