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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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die wunderbaren Schicksale des todten Halb-
gottes auf der Leinwand an. Sie schauten
also erstlich: wie dem seynwollenden Halb-
gott Alexander und großen Menschenwürger
die Würmer aufm Leib herummarschiren und
jedes sein Portionlein abzwackt. -- Ferner
schauten sie: wie von dem großen Alexander
und Erzfeind der Perser ein Theil in den
Magen eines Schweins übergeht. -- Die
Idee, sieht man wohl, war sehr moralisch,
und Belphegor bedeutete sein Auditorium
dabey, daß die Theilchen Materie, die ehe-
mals den Alexander ausmachten, als er Per-
sien schändlicher Weise bekriegte, nach sei-
nem Tode zerflogen und verschiedenen Men-
schen, Pflanzen und Thieren zu Theil ge-
worden wären. Er ließ daher seinen Hel-
den unter einer Eiche begraben liegen, seine
Bestandtheile in den Baum aufsteigen und
zu Eicheln werden, dann unter dieser Ge-
stalt in den Magen einer Sau hinunterstei-
gen, von dieser seinen Ausgang nehmen,
einen Fleck düngen, zu Flachse aufwachsen
und in dieser Form von einem alten babylo-
nischen Weibe gebraucht werden, um ein
Mäuseloch zu verstopfen. Auf ähnliche

Weise

die wunderbaren Schickſale des todten Halb-
gottes auf der Leinwand an. Sie ſchauten
alſo erſtlich: wie dem ſeynwollenden Halb-
gott Alexander und großen Menſchenwuͤrger
die Wuͤrmer aufm Leib herummarſchiren und
jedes ſein Portionlein abzwackt. — Ferner
ſchauten ſie: wie von dem großen Alexander
und Erzfeind der Perſer ein Theil in den
Magen eines Schweins uͤbergeht. — Die
Idee, ſieht man wohl, war ſehr moraliſch,
und Belphegor bedeutete ſein Auditorium
dabey, daß die Theilchen Materie, die ehe-
mals den Alexander ausmachten, als er Per-
ſien ſchaͤndlicher Weiſe bekriegte, nach ſei-
nem Tode zerflogen und verſchiedenen Men-
ſchen, Pflanzen und Thieren zu Theil ge-
worden waͤren. Er ließ daher ſeinen Hel-
den unter einer Eiche begraben liegen, ſeine
Beſtandtheile in den Baum aufſteigen und
zu Eicheln werden, dann unter dieſer Ge-
ſtalt in den Magen einer Sau hinunterſtei-
gen, von dieſer ſeinen Ausgang nehmen,
einen Fleck duͤngen, zu Flachſe aufwachſen
und in dieſer Form von einem alten babylo-
niſchen Weibe gebraucht werden, um ein
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[120/0126] die wunderbaren Schickſale des todten Halb- gottes auf der Leinwand an. Sie ſchauten alſo erſtlich: wie dem ſeynwollenden Halb- gott Alexander und großen Menſchenwuͤrger die Wuͤrmer aufm Leib herummarſchiren und jedes ſein Portionlein abzwackt. — Ferner ſchauten ſie: wie von dem großen Alexander und Erzfeind der Perſer ein Theil in den Magen eines Schweins uͤbergeht. — Die Idee, ſieht man wohl, war ſehr moraliſch, und Belphegor bedeutete ſein Auditorium dabey, daß die Theilchen Materie, die ehe- mals den Alexander ausmachten, als er Per- ſien ſchaͤndlicher Weiſe bekriegte, nach ſei- nem Tode zerflogen und verſchiedenen Men- ſchen, Pflanzen und Thieren zu Theil ge- worden waͤren. Er ließ daher ſeinen Hel- den unter einer Eiche begraben liegen, ſeine Beſtandtheile in den Baum aufſteigen und zu Eicheln werden, dann unter dieſer Ge- ſtalt in den Magen einer Sau hinunterſtei- gen, von dieſer ſeinen Ausgang nehmen, einen Fleck duͤngen, zu Flachſe aufwachſen und in dieſer Form von einem alten babylo- niſchen Weibe gebraucht werden, um ein Maͤuſeloch zu verſtopfen. Auf aͤhnliche Weiſe

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/126>, abgerufen am 22.12.2024.