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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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kleine Sandbank an, wo es aber der Strom
bald wieder losarbeitete. Dieser Umstand
ließ wenigstens die, welche ihm nacheilten,
Zeit gewinnen, und sie waren ihm itzt schon
so nahe, daß sie mit dem Verlaßnen darinne
sprechen konnten. Man wollte ihm helfen
und wußte nicht wie: man hielt sich in-
dessen mit Stangen in Bereitschaft, um sie
bey der ersten günstigen Gelegenheit anzu-
wenden. Der Strom näherte zuweilen ih-
rem Ufer das Boot und einmal so sehr,
daß einer von den Spaniern es mit seiner
Stange erreichen konnte; er zog es ein gu-
res Stück näher, der darinne sitzende froh-
lockte schon, Belphegor warf sich ins Was-
ser, schwamm zu dem Taue, womit es am
Ufer befestigt gewesen war, und das itzt
nicht weit vom Rande schwamm, ergriff es,
nahm es zwischen die Zähne und schwamm
zurück, der andre Spanier haschte es mit
seiner Stange, man griff zu, und nach etli-
chen Drohungen und Wendungen war man
so glücklich es mit vereinten Kräften so
nahe zu bringen, daß man es bis zu einem
Aussteigeplatze von dem Strome forttreiben
lassen und mit dem Taue zurückhalten konnte,

daß

kleine Sandbank an, wo es aber der Strom
bald wieder losarbeitete. Dieſer Umſtand
ließ wenigſtens die, welche ihm nacheilten,
Zeit gewinnen, und ſie waren ihm itzt ſchon
ſo nahe, daß ſie mit dem Verlaßnen darinne
ſprechen konnten. Man wollte ihm helfen
und wußte nicht wie: man hielt ſich in-
deſſen mit Stangen in Bereitſchaft, um ſie
bey der erſten guͤnſtigen Gelegenheit anzu-
wenden. Der Strom naͤherte zuweilen ih-
rem Ufer das Boot und einmal ſo ſehr,
daß einer von den Spaniern es mit ſeiner
Stange erreichen konnte; er zog es ein gu-
res Stuͤck naͤher, der darinne ſitzende froh-
lockte ſchon, Belphegor warf ſich ins Waſ-
ſer, ſchwamm zu dem Taue, womit es am
Ufer befeſtigt geweſen war, und das itzt
nicht weit vom Rande ſchwamm, ergriff es,
nahm es zwiſchen die Zaͤhne und ſchwamm
zuruͤck, der andre Spanier haſchte es mit
ſeiner Stange, man griff zu, und nach etli-
chen Drohungen und Wendungen war man
ſo gluͤcklich es mit vereinten Kraͤften ſo
nahe zu bringen, daß man es bis zu einem
Ausſteigeplatze von dem Strome forttreiben
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[219/0225] kleine Sandbank an, wo es aber der Strom bald wieder losarbeitete. Dieſer Umſtand ließ wenigſtens die, welche ihm nacheilten, Zeit gewinnen, und ſie waren ihm itzt ſchon ſo nahe, daß ſie mit dem Verlaßnen darinne ſprechen konnten. Man wollte ihm helfen und wußte nicht wie: man hielt ſich in- deſſen mit Stangen in Bereitſchaft, um ſie bey der erſten guͤnſtigen Gelegenheit anzu- wenden. Der Strom naͤherte zuweilen ih- rem Ufer das Boot und einmal ſo ſehr, daß einer von den Spaniern es mit ſeiner Stange erreichen konnte; er zog es ein gu- res Stuͤck naͤher, der darinne ſitzende froh- lockte ſchon, Belphegor warf ſich ins Waſ- ſer, ſchwamm zu dem Taue, womit es am Ufer befeſtigt geweſen war, und das itzt nicht weit vom Rande ſchwamm, ergriff es, nahm es zwiſchen die Zaͤhne und ſchwamm zuruͤck, der andre Spanier haſchte es mit ſeiner Stange, man griff zu, und nach etli- chen Drohungen und Wendungen war man ſo gluͤcklich es mit vereinten Kraͤften ſo nahe zu bringen, daß man es bis zu einem Ausſteigeplatze von dem Strome forttreiben laſſen und mit dem Taue zuruͤckhalten konnte, daß

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/225>, abgerufen am 22.12.2024.