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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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daß es sich nicht zu weit vom Ufer wie-
der entfernte.

Mit einer unbeschreiblichen Freude sprang
der Erretter aus dem Boote und dankte sei-
nen Errettern so lebhaft, daß man beynahe
das Fahrzeug, das ihnen zu ihrer eignen
Zurückfahrt zu dem Schiffe unentbehrlich
war, hätte entwischen lassen: besonders
wurde Belphegor für seine muthige Hand-
lung mit Liebkosungen überschüttet und in
Umarmungen fast erdrückt. Man besich-
tigte das Tau und wurde mit Erstaunen
überzeugt, daß es entzweygeschnitten war.
Jedermann war deswegen um so viel mehr
begierig, die besondern Umstände von der
Losreissung des Bootes zu wissen: man
stürmte von allen Seiten auf den Erretteten
mit Fragen zu, und er versicherte sie, daß
er weiter nichts von dem traurigen Vorfalle
sagen könne, als daß die vier übrigen, die
sie im Boote bey ihm zurückgelassen, unter
dem Vorwande, daß sie Enten auf einem na-
hen Sumpfe schießen wollten, aller seiner
Vorstellungen und Verweise ungeachtet, aus-
gestiegen wären und mit einem Jagdmesser
hinterlistig den Tau entzweygehauen hätten,

um

daß es ſich nicht zu weit vom Ufer wie-
der entfernte.

Mit einer unbeſchreiblichen Freude ſprang
der Erretter aus dem Boote und dankte ſei-
nen Errettern ſo lebhaft, daß man beynahe
das Fahrzeug, das ihnen zu ihrer eignen
Zuruͤckfahrt zu dem Schiffe unentbehrlich
war, haͤtte entwiſchen laſſen: beſonders
wurde Belphegor fuͤr ſeine muthige Hand-
lung mit Liebkoſungen uͤberſchuͤttet und in
Umarmungen faſt erdruͤckt. Man beſich-
tigte das Tau und wurde mit Erſtaunen
uͤberzeugt, daß es entzweygeſchnitten war.
Jedermann war deswegen um ſo viel mehr
begierig, die beſondern Umſtaͤnde von der
Losreiſſung des Bootes zu wiſſen: man
ſtuͤrmte von allen Seiten auf den Erretteten
mit Fragen zu, und er verſicherte ſie, daß
er weiter nichts von dem traurigen Vorfalle
ſagen koͤnne, als daß die vier uͤbrigen, die
ſie im Boote bey ihm zuruͤckgelaſſen, unter
dem Vorwande, daß ſie Enten auf einem na-
hen Sumpfe ſchießen wollten, aller ſeiner
Vorſtellungen und Verweiſe ungeachtet, aus-
geſtiegen waͤren und mit einem Jagdmeſſer
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[220/0226] daß es ſich nicht zu weit vom Ufer wie- der entfernte. Mit einer unbeſchreiblichen Freude ſprang der Erretter aus dem Boote und dankte ſei- nen Errettern ſo lebhaft, daß man beynahe das Fahrzeug, das ihnen zu ihrer eignen Zuruͤckfahrt zu dem Schiffe unentbehrlich war, haͤtte entwiſchen laſſen: beſonders wurde Belphegor fuͤr ſeine muthige Hand- lung mit Liebkoſungen uͤberſchuͤttet und in Umarmungen faſt erdruͤckt. Man beſich- tigte das Tau und wurde mit Erſtaunen uͤberzeugt, daß es entzweygeſchnitten war. Jedermann war deswegen um ſo viel mehr begierig, die beſondern Umſtaͤnde von der Losreiſſung des Bootes zu wiſſen: man ſtuͤrmte von allen Seiten auf den Erretteten mit Fragen zu, und er verſicherte ſie, daß er weiter nichts von dem traurigen Vorfalle ſagen koͤnne, als daß die vier uͤbrigen, die ſie im Boote bey ihm zuruͤckgelaſſen, unter dem Vorwande, daß ſie Enten auf einem na- hen Sumpfe ſchießen wollten, aller ſeiner Vorſtellungen und Verweiſe ungeachtet, aus- geſtiegen waͤren und mit einem Jagdmeſſer hinterliſtig den Tau entzweygehauen haͤtten, um

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/226>, abgerufen am 22.12.2024.