Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Fortification.
verretranchire/ das ist/ eine Brustwehre
aufwerfe. Wären nun die Kehlen enge/ so
würde man ein allzu kleines retranchement
machen können/ oder man müste es gar un-
terlassen. Und in dieser Absicht sind die wei-
ten Kehlen besser als die engen. W. Z. E.

Zusatz.

131. Absonderlich müssen weite Kehlen an
den Bollwercken seyn/ wenn man die Flan-
qven zurücke ziehen/ oder auch gar ausser den
hohen noch niedriege Flanqven antegen wil
(§. 114. 122. 123).

Die 31. Erklährung.

132. Die Berme (Berme) ist ein
Gang oder breiter Rand umb den Fuß
des Walles unten an dem Graben.

Zusatz.

133. Weil die Berme nicht allein zu der
Festigkeit des Walles dienet/ wenn er nicht
mit einer Mauer gefüttert ist/ in dem sie hin-
dert/ daß der Wall/ wenn er sich setzet/ nicht
einfället; sondern auch die Erde oder Ziegel
auf hält/ wenn die Brustwehre eingeschossen
wird/ daß sie nicht in den Graben fallen und
dem Feinde zum Vortheile denselben füllen
kan: so sol überall umb den Wall eine Ber-
me angeleget und entweder mit lebendigem
Dorn-Gehecke besetzet oder verpallisadiret
werden.

Die
H 5

der Fortification.
verretranchire/ das iſt/ eine Bruſtwehre
aufwerfe. Waͤren nun die Kehlen enge/ ſo
wuͤrde man ein allzu kleines retranchement
machen koͤnnen/ oder man muͤſte es gar un-
terlaſſen. Und in dieſer Abſicht ſind die wei-
ten Kehlen beſſer als die engen. W. Z. E.

Zuſatz.

131. Abſonderlich muͤſſen weite Kehlen an
den Bollwercken ſeyn/ wenn man die Flan-
qven zuruͤcke ziehen/ oder auch gar auſſer den
hohen noch niedriege Flanqven antegen wil
(§. 114. 122. 123).

Die 31. Erklaͤhrung.

132. Die Berme (Berme) iſt ein
Gang oder breiter Rand umb den Fuß
des Walles unten an dem Graben.

Zuſatz.

133. Weil die Berme nicht allein zu der
Feſtigkeit des Walles dienet/ wenn er nicht
mit einer Mauer gefuͤttert iſt/ in dem ſie hin-
dert/ daß der Wall/ wenn er ſich ſetzet/ nicht
einfaͤllet; ſondern auch die Erde oder Ziegel
auf haͤlt/ wenn die Bruſtwehre eingeſchoſſen
wird/ daß ſie nicht in den Graben fallen und
dem Feinde zum Vortheile denſelben fuͤllen
kan: ſo ſol uͤberall umb den Wall eine Ber-
me angeleget und entweder mit lebendigem
Dorn-Gehecke beſetzet oder verpalliſadiret
werden.

Die
H 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0131" n="121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Fortification.</hi></fw><lb/>
ver<hi rendition="#aq">retranchi</hi>re/ das i&#x017F;t/ eine Bru&#x017F;twehre<lb/>
aufwerfe. Wa&#x0364;ren nun die Kehlen enge/ &#x017F;o<lb/>
wu&#x0364;rde man ein allzu kleines <hi rendition="#aq">retranchement</hi><lb/>
machen ko&#x0364;nnen/ oder man mu&#x0364;&#x017F;te es gar un-<lb/>
terla&#x017F;&#x017F;en. Und in die&#x017F;er Ab&#x017F;icht &#x017F;ind die wei-<lb/>
ten Kehlen be&#x017F;&#x017F;er als die engen. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>131. Ab&#x017F;onderlich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en weite Kehlen an<lb/>
den Bollwercken &#x017F;eyn/ wenn man die Flan-<lb/>
qven zuru&#x0364;cke ziehen/ oder auch gar au&#x017F;&#x017F;er den<lb/>
hohen noch niedriege Flanqven antegen wil<lb/>
(§. 114. 122. 123).</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 31. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
            <p>132. <hi rendition="#fr">Die Berme</hi> (<hi rendition="#aq">Berme</hi>) <hi rendition="#fr">i&#x017F;t ein<lb/>
Gang oder breiter Rand umb den Fuß<lb/>
des Walles unten an dem Graben.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>133. Weil die Berme nicht allein zu der<lb/>
Fe&#x017F;tigkeit des Walles dienet/ wenn er nicht<lb/>
mit einer Mauer gefu&#x0364;ttert i&#x017F;t/ in dem &#x017F;ie hin-<lb/>
dert/ daß der Wall/ wenn er &#x017F;ich &#x017F;etzet/ nicht<lb/>
einfa&#x0364;llet; &#x017F;ondern auch die Erde oder Ziegel<lb/>
auf ha&#x0364;lt/ wenn die Bru&#x017F;twehre einge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wird/ daß &#x017F;ie nicht in den Graben fallen und<lb/>
dem Feinde zum Vortheile den&#x017F;elben fu&#x0364;llen<lb/>
kan: &#x017F;o &#x017F;ol u&#x0364;berall umb den Wall eine Ber-<lb/>
me angeleget und entweder mit lebendigem<lb/>
Dorn-Gehecke be&#x017F;etzet oder verpalli&#x017F;adiret<lb/>
werden.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0131] der Fortification. verretranchire/ das iſt/ eine Bruſtwehre aufwerfe. Waͤren nun die Kehlen enge/ ſo wuͤrde man ein allzu kleines retranchement machen koͤnnen/ oder man muͤſte es gar un- terlaſſen. Und in dieſer Abſicht ſind die wei- ten Kehlen beſſer als die engen. W. Z. E. Zuſatz. 131. Abſonderlich muͤſſen weite Kehlen an den Bollwercken ſeyn/ wenn man die Flan- qven zuruͤcke ziehen/ oder auch gar auſſer den hohen noch niedriege Flanqven antegen wil (§. 114. 122. 123). Die 31. Erklaͤhrung. 132. Die Berme (Berme) iſt ein Gang oder breiter Rand umb den Fuß des Walles unten an dem Graben. Zuſatz. 133. Weil die Berme nicht allein zu der Feſtigkeit des Walles dienet/ wenn er nicht mit einer Mauer gefuͤttert iſt/ in dem ſie hin- dert/ daß der Wall/ wenn er ſich ſetzet/ nicht einfaͤllet; ſondern auch die Erde oder Ziegel auf haͤlt/ wenn die Bruſtwehre eingeſchoſſen wird/ daß ſie nicht in den Graben fallen und dem Feinde zum Vortheile denſelben fuͤllen kan: ſo ſol uͤberall umb den Wall eine Ber- me angeleget und entweder mit lebendigem Dorn-Gehecke beſetzet oder verpalliſadiret werden. Die H 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/131
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/131>, abgerufen am 24.11.2024.