Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Astronomie.
Verwirrung in der Astronomie haben anrichten wol-
len. Und gleich wie man nach dem Exempel aller
verständigen Astronomorum bey der Eintheilung
und Benennung der Alten verbleibet/ so muß man
auch mit dem Copernico (lib. 2 c. 14. Revolut. Coe-
lest.)
und dem Tychone (Tom. 1. Progymnasm. p.
256)
bekennen/ daß solches höchst nöthig sey/ damit
man die Astronomischen Schriften/ die von Anfan-
ge an biß auf unsere Zeiten heraus kommen/ verste-
hen und die alten Observationen mit den neuern oh-
ne Anstoß vergleichen könne: zumal da niemand
förmlichere Figuren heraus bringt als die Alten.

Die 5. Anmerckung.

146. Ausser den Gestirnen der Alten hat man
auch einige Unförmige Sterne/ aus wel-
chen die neuern Astronomi neue Gestirne zusam-
men gesetzet. David Gregorius (Element. Astron.
lib. 2. prop. 22 f. 161)
führet hiervon Exempel an/
absonderlich aus des Hevels Firmamento Sobie-
sciano.
Z. E. Es setzet Hevel zwischen den Lö-
wen und grossen Bär den kleinen Löwen/
zwischen den grossen Bären und den Fuhrmann über
die Zwillinge den Luchs/ unter den Schwantz
des grossen Bäres die Jagt-Hunde u. s. w.

Die 6. Anmerckung.

147. Unter die Gestirue rechnet man die
Milch-Strasse/
welche umb den gantzen Him-
mel herumb durch die Cassiopeiam, den Perseum,
Fuhrmann/ die Füsse der Zwillinge/ die Keule des
Orions/ den Schwantz des grossen Hundes/ das
Schif Argus, die Füsse des Centauri, den Altar/ den
Schwantz des Scorpions/ den Fuß des Schlangen-
Mannes/ den Bogen des Schützens/ und den Schwan

ge-

der Aſtronomie.
Verwirrung in der Aſtronomie haben anrichten wol-
len. Und gleich wie man nach dem Exempel aller
verſtaͤndigen Aſtronomorum bey der Eintheilung
und Benennung der Alten verbleibet/ ſo muß man
auch mit dem Copernico (lib. 2 c. 14. Revolut. Cœ-
leſt.)
und dem Tychone (Tom. 1. Progymnaſm. p.
256)
bekennen/ daß ſolches hoͤchſt noͤthig ſey/ damit
man die Aſtronomiſchen Schriften/ die von Anfan-
ge an biß auf unſere Zeiten heraus kommen/ verſte-
hen und die alten Obſervationen mit den neuern oh-
ne Anſtoß vergleichen koͤnne: zumal da niemand
foͤrmlichere Figuren heraus bringt als die Alten.

Die 5. Anmerckung.

146. Auſſer den Geſtirnen der Alten hat man
auch einige Unfoͤrmige Sterne/ aus wel-
chen die neuern Aſtronomi neue Geſtirne zuſam-
men geſetzet. David Gregorius (Element. Aſtron.
lib. 2. prop. 22 f. 161)
fuͤhret hiervon Exempel an/
abſonderlich aus des Hevels Firmamento Sobie-
ſciano.
Z. E. Es ſetzet Hevel zwiſchen den Loͤ-
wen und groſſen Baͤr den kleinen Loͤwen/
zwiſchen den groſſen Baͤren und den Fuhrmann uͤber
die Zwillinge den Luchs/ unter den Schwantz
des groſſen Baͤres die Jagt-Hunde u. ſ. w.

Die 6. Anmerckung.

147. Unter die Geſtirue rechnet man die
Milch-Straſſe/
welche umb den gantzen Him-
mel herumb durch die Casſiopeiam, den Perſeum,
Fuhrmann/ die Fuͤſſe der Zwillinge/ die Keule des
Orions/ den Schwantz des groſſen Hundes/ das
Schif Argus, die Fuͤſſe des Centauri, den Altar/ den
Schwantz des Scorpions/ den Fuß des Schlangen-
Mannes/ den Bogen des Schuͤtzens/ und den Schwan

ge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0251" n="227"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi></fw><lb/>
Verwirrung in der A&#x017F;tronomie haben anrichten wol-<lb/>
len. Und gleich wie man nach dem Exempel aller<lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndigen <hi rendition="#aq">A&#x017F;tronomorum</hi> bey der Eintheilung<lb/>
und Benennung der Alten verbleibet/ &#x017F;o muß man<lb/>
auch mit dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Copernico</hi> (lib. 2 c. 14. Revolut. C&#x0153;-<lb/>
le&#x017F;t.)</hi> und dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tychone</hi> (Tom. 1. Progymna&#x017F;m. p.<lb/>
256)</hi> bekennen/ daß &#x017F;olches ho&#x0364;ch&#x017F;t no&#x0364;thig &#x017F;ey/ damit<lb/>
man die A&#x017F;tronomi&#x017F;chen Schriften/ die von Anfan-<lb/>
ge an biß auf un&#x017F;ere Zeiten heraus kommen/ ver&#x017F;te-<lb/>
hen und die alten Ob&#x017F;ervationen mit den neuern oh-<lb/>
ne An&#x017F;toß vergleichen ko&#x0364;nne: zumal da niemand<lb/>
fo&#x0364;rmlichere Figuren heraus bringt als die Alten.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 5. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>146. Au&#x017F;&#x017F;er den Ge&#x017F;tirnen der Alten hat man<lb/>
auch einige <hi rendition="#fr">Unfo&#x0364;rmige Sterne/</hi> aus wel-<lb/>
chen die neuern <hi rendition="#aq">A&#x017F;tronomi</hi> neue Ge&#x017F;tirne zu&#x017F;am-<lb/>
men ge&#x017F;etzet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">David Gregorius</hi> (Element. A&#x017F;tron.<lb/>
lib. 2. prop. 22 f. 161)</hi> fu&#x0364;hret hiervon Exempel an/<lb/>
ab&#x017F;onderlich aus des <hi rendition="#fr">Hevels</hi> <hi rendition="#aq">Firmamento Sobie-<lb/>
&#x017F;ciano.</hi> Z. E. Es &#x017F;etzet <hi rendition="#fr">Hevel</hi> zwi&#x017F;chen den Lo&#x0364;-<lb/>
wen und gro&#x017F;&#x017F;en Ba&#x0364;r <hi rendition="#fr">den kleinen Lo&#x0364;wen/</hi><lb/>
zwi&#x017F;chen den gro&#x017F;&#x017F;en Ba&#x0364;ren und den Fuhrmann u&#x0364;ber<lb/>
die Zwillinge <hi rendition="#fr">den Luchs/</hi> unter den Schwantz<lb/>
des gro&#x017F;&#x017F;en Ba&#x0364;res <hi rendition="#fr">die Jagt-Hunde</hi> u. &#x017F;. w.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 6. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>147. Unter die Ge&#x017F;tirue rechnet man <hi rendition="#fr">die<lb/>
Milch-Stra&#x017F;&#x017F;e/</hi> welche umb den gantzen Him-<lb/>
mel herumb durch die <hi rendition="#aq">Cas&#x017F;iopeiam,</hi> den <hi rendition="#aq">Per&#x017F;eum,</hi><lb/>
Fuhrmann/ die Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Zwillinge/ die Keule des<lb/>
Orions/ den Schwantz des gro&#x017F;&#x017F;en Hundes/ das<lb/>
Schif <hi rendition="#aq">Argus,</hi> die Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des <hi rendition="#aq">Centauri,</hi> den Altar/ den<lb/>
Schwantz des Scorpions/ den Fuß des Schlangen-<lb/>
Mannes/ den Bogen des Schu&#x0364;tzens/ und den Schwan<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0251] der Aſtronomie. Verwirrung in der Aſtronomie haben anrichten wol- len. Und gleich wie man nach dem Exempel aller verſtaͤndigen Aſtronomorum bey der Eintheilung und Benennung der Alten verbleibet/ ſo muß man auch mit dem Copernico (lib. 2 c. 14. Revolut. Cœ- leſt.) und dem Tychone (Tom. 1. Progymnaſm. p. 256) bekennen/ daß ſolches hoͤchſt noͤthig ſey/ damit man die Aſtronomiſchen Schriften/ die von Anfan- ge an biß auf unſere Zeiten heraus kommen/ verſte- hen und die alten Obſervationen mit den neuern oh- ne Anſtoß vergleichen koͤnne: zumal da niemand foͤrmlichere Figuren heraus bringt als die Alten. Die 5. Anmerckung. 146. Auſſer den Geſtirnen der Alten hat man auch einige Unfoͤrmige Sterne/ aus wel- chen die neuern Aſtronomi neue Geſtirne zuſam- men geſetzet. David Gregorius (Element. Aſtron. lib. 2. prop. 22 f. 161) fuͤhret hiervon Exempel an/ abſonderlich aus des Hevels Firmamento Sobie- ſciano. Z. E. Es ſetzet Hevel zwiſchen den Loͤ- wen und groſſen Baͤr den kleinen Loͤwen/ zwiſchen den groſſen Baͤren und den Fuhrmann uͤber die Zwillinge den Luchs/ unter den Schwantz des groſſen Baͤres die Jagt-Hunde u. ſ. w. Die 6. Anmerckung. 147. Unter die Geſtirue rechnet man die Milch-Straſſe/ welche umb den gantzen Him- mel herumb durch die Casſiopeiam, den Perſeum, Fuhrmann/ die Fuͤſſe der Zwillinge/ die Keule des Orions/ den Schwantz des groſſen Hundes/ das Schif Argus, die Fuͤſſe des Centauri, den Altar/ den Schwantz des Scorpions/ den Fuß des Schlangen- Mannes/ den Bogen des Schuͤtzens/ und den Schwan ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/251
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/251>, abgerufen am 21.11.2024.