Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.Polizei und gute Ordnung handhaben könnte. Die Gefahr, schrieb er, ist so groß, daß so eben die Glocken für die zwei und zwanzigste Person läuten, die heute gestorben ist. Dieses wird auch für mich geschehen, wenn es Gott gefallen sollte. Einige Tage darauf starb auch er an dieser Krank- Braver Rotrou! Was würdest du gesagt haben, Claude Perrault, ein berühmter französischer Ge- Polizei und gute Ordnung handhaben könnte. Die Gefahr, ſchrieb er, iſt ſo groß, daß ſo eben die Glocken für die zwei und zwanzigſte Perſon läuten, die heute geſtorben iſt. Dieſes wird auch für mich geſchehen, wenn es Gott gefallen ſollte. Einige Tage darauf ſtarb auch er an dieſer Krank- Braver Rotrou! Was würdeſt du geſagt haben, Claude Perrault, ein berühmter franzöſiſcher Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0119" n="103"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Polizei und gute Ordnung handhaben könnte. Die<lb/> Gefahr, ſchrieb er, iſt ſo groß, daß ſo eben die<lb/> Glocken für die zwei und zwanzigſte Perſon läuten,<lb/> die heute geſtorben iſt. Dieſes wird auch für mich<lb/> geſchehen, wenn es Gott gefallen ſollte.</p><lb/> <p>Einige Tage darauf ſtarb auch er an dieſer Krank-<lb/> heit in einem Alter von noch nicht 41 Jahren.</p><lb/> <p>Braver Rotrou! Was würdeſt du geſagt haben,<lb/> wenn du im Jahre 1806 geſehen hätteſt, wie Men-<lb/> ſchen Ämter und Stellen aller Art im Stiche ließen,<lb/> und da, wo die Gefahr doch wohl mit der, welcher<lb/> du dich ausſetzteſt, nicht zu vergleichen war, nur<lb/> an ſich und an nichts weiter dachten, und ihr Heil<lb/> in der Flucht ſuchten; wo ſelbſt Ärzte ihre Kran-<lb/> ken in Verzweiflung ließen, und davon eilten! Da<lb/> indeſſen alles in der Welt ſeine guten Seiten hat,<lb/> ſo wäre es ja auch wohl leicht möglich, daß die<lb/> Abweſenheit mancher Ärzte ihr Gutes gehabt ha-<lb/> ben könnte. Nur ſind diejenigen nicht zu dieſer<lb/> Klaſſe zu rechnen, welche aus politiſchen Abſichten<lb/> oder ähnlichen Motiven zu flüchten ſich weislich ent-<lb/> ſchloſſen hatten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Claude Perrault, ein berühmter franzöſiſcher Ge-<lb/> lehrter des 17ten Jahrhunderts, zeigte ſchon früh<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0119]
Polizei und gute Ordnung handhaben könnte. Die
Gefahr, ſchrieb er, iſt ſo groß, daß ſo eben die
Glocken für die zwei und zwanzigſte Perſon läuten,
die heute geſtorben iſt. Dieſes wird auch für mich
geſchehen, wenn es Gott gefallen ſollte.
Einige Tage darauf ſtarb auch er an dieſer Krank-
heit in einem Alter von noch nicht 41 Jahren.
Braver Rotrou! Was würdeſt du geſagt haben,
wenn du im Jahre 1806 geſehen hätteſt, wie Men-
ſchen Ämter und Stellen aller Art im Stiche ließen,
und da, wo die Gefahr doch wohl mit der, welcher
du dich ausſetzteſt, nicht zu vergleichen war, nur
an ſich und an nichts weiter dachten, und ihr Heil
in der Flucht ſuchten; wo ſelbſt Ärzte ihre Kran-
ken in Verzweiflung ließen, und davon eilten! Da
indeſſen alles in der Welt ſeine guten Seiten hat,
ſo wäre es ja auch wohl leicht möglich, daß die
Abweſenheit mancher Ärzte ihr Gutes gehabt ha-
ben könnte. Nur ſind diejenigen nicht zu dieſer
Klaſſe zu rechnen, welche aus politiſchen Abſichten
oder ähnlichen Motiven zu flüchten ſich weislich ent-
ſchloſſen hatten.
Claude Perrault, ein berühmter franzöſiſcher Ge-
lehrter des 17ten Jahrhunderts, zeigte ſchon früh
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