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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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lustig bis in die späte Nacht. Als aber beim Weg-
gehen die Rechnung gefordert ward, brachte diese all-
gemein eine ernsthafte Stimmung hervor, denn sie
war übertrieben hoch. Es gibt, sagte einer der
Gäste, Gesellschaften, die auf Abentheuer ausgehen;
wir sind auf einen theuern Abend losgegangen.
Beim Abschied bat der Wirth, ihn bald wieder zu
besuchen. Zu einem Manne, der so ehrlich und ge-
fällig ist, wie Sie, kehrt man gern wieder, entgeg-
nete ein Anderer. Jn den Speisen haben wir Salz
und Pfeffer vermißt, Sie waren aber ehrlich genug,
uns beides in der Rechnung zu geben. Zudem sind
sie ein gefälliger Mann, sie wollen mit ihren Gä-
sten lachen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!

Die warnende Ueberschrift eines Gasthofs.

Jn einer altdeutschen kleinen Stadt stand über
der Thüre eines Gasthofes die Überschrift:

"Gesegnet wirst du seyn, wenn du ankommst,
"und gesegnet, wenn du ausgehest."

Zwei Freunde, die auf gemeinschaftliche Kosten
reisten, kehrten daselbst ein, um sich einige Tage in
dem Städtchen aufzuhalten. Der Eine, der viel
Welt- und Menschenkenntniß besaß, äußerte so-
gleich beim Anblick dieser Überschrift, daß er keinen
guten Begriff von diesem Gastwirthe habe: da, wo



luſtig bis in die ſpäte Nacht. Als aber beim Weg-
gehen die Rechnung gefordert ward, brachte dieſe all-
gemein eine ernſthafte Stimmung hervor, denn ſie
war übertrieben hoch. Es gibt, ſagte einer der
Gäſte, Geſellſchaften, die auf Abentheuer ausgehen;
wir ſind auf einen theuern Abend losgegangen.
Beim Abſchied bat der Wirth, ihn bald wieder zu
beſuchen. Zu einem Manne, der ſo ehrlich und ge-
fällig iſt, wie Sie, kehrt man gern wieder, entgeg-
nete ein Anderer. Jn den Speiſen haben wir Salz
und Pfeffer vermißt, Sie waren aber ehrlich genug,
uns beides in der Rechnung zu geben. Zudem ſind
ſie ein gefälliger Mann, ſie wollen mit ihren Gä-
ſten lachen: Wer zuletzt lacht, lacht am beſten!

Die warnende Ueberſchrift eines Gaſthofs.

Jn einer altdeutſchen kleinen Stadt ſtand über
der Thüre eines Gaſthofes die Überſchrift:

»Geſegnet wirſt du ſeyn, wenn du ankommſt,
»und geſegnet, wenn du ausgeheſt.«

Zwei Freunde, die auf gemeinſchaftliche Koſten
reiſten, kehrten daſelbſt ein, um ſich einige Tage in
dem Städtchen aufzuhalten. Der Eine, der viel
Welt- und Menſchenkenntniß beſaß, äußerte ſo-
gleich beim Anblick dieſer Überſchrift, daß er keinen
guten Begriff von dieſem Gaſtwirthe habe: da, wo

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[40/0056] luſtig bis in die ſpäte Nacht. Als aber beim Weg- gehen die Rechnung gefordert ward, brachte dieſe all- gemein eine ernſthafte Stimmung hervor, denn ſie war übertrieben hoch. Es gibt, ſagte einer der Gäſte, Geſellſchaften, die auf Abentheuer ausgehen; wir ſind auf einen theuern Abend losgegangen. Beim Abſchied bat der Wirth, ihn bald wieder zu beſuchen. Zu einem Manne, der ſo ehrlich und ge- fällig iſt, wie Sie, kehrt man gern wieder, entgeg- nete ein Anderer. Jn den Speiſen haben wir Salz und Pfeffer vermißt, Sie waren aber ehrlich genug, uns beides in der Rechnung zu geben. Zudem ſind ſie ein gefälliger Mann, ſie wollen mit ihren Gä- ſten lachen: Wer zuletzt lacht, lacht am beſten! Die warnende Ueberſchrift eines Gaſthofs. Jn einer altdeutſchen kleinen Stadt ſtand über der Thüre eines Gaſthofes die Überſchrift: »Geſegnet wirſt du ſeyn, wenn du ankommſt, »und geſegnet, wenn du ausgeheſt.« Zwei Freunde, die auf gemeinſchaftliche Koſten reiſten, kehrten daſelbſt ein, um ſich einige Tage in dem Städtchen aufzuhalten. Der Eine, der viel Welt- und Menſchenkenntniß beſaß, äußerte ſo- gleich beim Anblick dieſer Überſchrift, daß er keinen guten Begriff von dieſem Gaſtwirthe habe: da, wo

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/56>, abgerufen am 21.11.2024.