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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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Zutrauen erworben, sondern selbst bei solchen, von
denen es nicht leicht zu glauben war.

Nachfolgende Erzählung, die ich wenigstens nie
gedruckt gelesen habe, wird doch hoffentlich so viel
Glauben verdienen, ich sage, eben so viel Glauben,
als dergleichen, die wirklich gedruckt sind.

Zwanzig Meilen weit kam zu Fuß ein sehr be-
kümmerter Vater, welcher das fünfte Kind aus sei-
ner Ehe bereits hatte begraben lassen, zu dem Zauber-
meister her gewandert, von ihm die Ursache zu er-
fahren, warum er so unglücklich sey, keines seiner,
gesund und wohlgestaltet zur Welt gekommenen
Kinder am Leben erhalten zu können. Jch bin
mir keiner Sünde bewußt, die eine solche Strafe
des Himmels verdiente, sagte er innigst gerührt zu
dem Wundermann, der seine Beichte aufmerksam
anhörte.

Bewußt, -- nahm der berühmte Zauberer das
Wort -- bewußt seyd ihr euch freilich solcher Sünde
nicht, so wie es dergleichen mehrere gibt, welche die
Menschen täglich begehen, ohne sich ihrer klar und
deutlich bewußt zu seyn. Ziehet nur in Frieden nach
Hause; eure Sara wird euch einen Sohn gebären, doch
erhalten werdet ihr ihn nur, wenn ihr bei der Wahl
eines Gevatters auf weiter nichts sehet, als auf die
Redlichkeit desselben, und keine Nebenabsichten, wie
ihr bis jetzt gethan, (und die Menschen zu thun pfle-



Zutrauen erworben, ſondern ſelbſt bei ſolchen, von
denen es nicht leicht zu glauben war.

Nachfolgende Erzählung, die ich wenigſtens nie
gedruckt geleſen habe, wird doch hoffentlich ſo viel
Glauben verdienen, ich ſage, eben ſo viel Glauben,
als dergleichen, die wirklich gedruckt ſind.

Zwanzig Meilen weit kam zu Fuß ein ſehr be-
kümmerter Vater, welcher das fünfte Kind aus ſei-
ner Ehe bereits hatte begraben laſſen, zu dem Zauber-
meiſter her gewandert, von ihm die Urſache zu er-
fahren, warum er ſo unglücklich ſey, keines ſeiner,
geſund und wohlgeſtaltet zur Welt gekommenen
Kinder am Leben erhalten zu können. Jch bin
mir keiner Sünde bewußt, die eine ſolche Strafe
des Himmels verdiente, ſagte er innigſt gerührt zu
dem Wundermann, der ſeine Beichte aufmerkſam
anhörte.

Bewußt, — nahm der berühmte Zauberer das
Wort — bewußt ſeyd ihr euch freilich ſolcher Sünde
nicht, ſo wie es dergleichen mehrere gibt, welche die
Menſchen täglich begehen, ohne ſich ihrer klar und
deutlich bewußt zu ſeyn. Ziehet nur in Frieden nach
Hauſe; eure Sara wird euch einen Sohn gebären, doch
erhalten werdet ihr ihn nur, wenn ihr bei der Wahl
eines Gevatters auf weiter nichts ſehet, als auf die
Redlichkeit deſſelben, und keine Nebenabſichten, wie
ihr bis jetzt gethan, (und die Menſchen zu thun pfle-

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[56/0072] Zutrauen erworben, ſondern ſelbſt bei ſolchen, von denen es nicht leicht zu glauben war. Nachfolgende Erzählung, die ich wenigſtens nie gedruckt geleſen habe, wird doch hoffentlich ſo viel Glauben verdienen, ich ſage, eben ſo viel Glauben, als dergleichen, die wirklich gedruckt ſind. Zwanzig Meilen weit kam zu Fuß ein ſehr be- kümmerter Vater, welcher das fünfte Kind aus ſei- ner Ehe bereits hatte begraben laſſen, zu dem Zauber- meiſter her gewandert, von ihm die Urſache zu er- fahren, warum er ſo unglücklich ſey, keines ſeiner, geſund und wohlgeſtaltet zur Welt gekommenen Kinder am Leben erhalten zu können. Jch bin mir keiner Sünde bewußt, die eine ſolche Strafe des Himmels verdiente, ſagte er innigſt gerührt zu dem Wundermann, der ſeine Beichte aufmerkſam anhörte. Bewußt, — nahm der berühmte Zauberer das Wort — bewußt ſeyd ihr euch freilich ſolcher Sünde nicht, ſo wie es dergleichen mehrere gibt, welche die Menſchen täglich begehen, ohne ſich ihrer klar und deutlich bewußt zu ſeyn. Ziehet nur in Frieden nach Hauſe; eure Sara wird euch einen Sohn gebären, doch erhalten werdet ihr ihn nur, wenn ihr bei der Wahl eines Gevatters auf weiter nichts ſehet, als auf die Redlichkeit deſſelben, und keine Nebenabſichten, wie ihr bis jetzt gethan, (und die Menſchen zu thun pfle-

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/72>, abgerufen am 24.11.2024.