Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.gen) damit verbindet. Befolget ihr meinen Rath nicht, so werdet ihr auch diesen und zwar euren letz- ten Sohn wieder dahin scheiden sehen müssen. Mit dem Versprechen, alles zu befolgen, ver- Wirklich ging die Prophezeiung in Erfüllung: Weit mehr Schwierigkeiten aber, als er zu fin- gen) damit verbindet. Befolget ihr meinen Rath nicht, ſo werdet ihr auch dieſen und zwar euren letz- ten Sohn wieder dahin ſcheiden ſehen müſſen. Mit dem Verſprechen, alles zu befolgen, ver- Wirklich ging die Prophezeiung in Erfüllung: Weit mehr Schwierigkeiten aber, als er zu fin- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0073" n="57"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> gen) damit verbindet. Befolget ihr meinen Rath<lb/> nicht, ſo werdet ihr auch dieſen und zwar euren letz-<lb/> ten Sohn wieder dahin ſcheiden ſehen müſſen.</p><lb/> <p>Mit dem Verſprechen, alles zu befolgen, ver-<lb/> neigte ſich der Hoffnungsvolle, dankte dem prophe-<lb/> thiſchen Graukopf, der durchaus keine Belohnung an-<lb/> nehmen wollte, und machte ſich wieder auf den Weg,<lb/> auch ſeiner treuen Ehehälfte dieſen weiſen Rath und<lb/> Troſt zu überbringen.</p><lb/> <p>Wirklich ging die Prophezeiung in Erfüllung:<lb/> bald befand ſich die bis jetzt unglückliche Mutter<lb/> in geſegneten Umſtänden, und ſchenkte ihrem Manne<lb/> einen beſonders muntern Knaben. Seines Verſpre-<lb/> chens eingedenk dachte nun der glückliche Vater an<lb/> weiter nichts, als einen Gevatter aufzuſuchen, der<lb/> ſeinem Verſprechen ganz entſprechen würde.</p><lb/> <p>Weit mehr Schwierigkeiten aber, als er zu fin-<lb/> den geglaubt hatte, ſtellten ſich bei der Wahl ein,<lb/> denn es galt jetzt, einen Mann in ſeiner Bekannt-<lb/> ſchaft zu ſuchen, dem er das Prädikat eines ganz<lb/> redlichen Mannes beilegen durfte. Die Sache war<lb/> ihm zu wichtig, und er glaubte bei der Wahl nicht<lb/> ängſtlich genug ſeyn zu können; ſo hatte er denn an<lb/> dem Einen dieſes, an dem Andern jenes auszuſetzen.<lb/> Da er nun durchaus mit ſich ſelbſt nicht einig wer-<lb/> den konnte, ſo entſchloß er ſich, alles dem Zufall<lb/> zu überlaſſen, und den erſten beſten Armen, wenn<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0073]
gen) damit verbindet. Befolget ihr meinen Rath
nicht, ſo werdet ihr auch dieſen und zwar euren letz-
ten Sohn wieder dahin ſcheiden ſehen müſſen.
Mit dem Verſprechen, alles zu befolgen, ver-
neigte ſich der Hoffnungsvolle, dankte dem prophe-
thiſchen Graukopf, der durchaus keine Belohnung an-
nehmen wollte, und machte ſich wieder auf den Weg,
auch ſeiner treuen Ehehälfte dieſen weiſen Rath und
Troſt zu überbringen.
Wirklich ging die Prophezeiung in Erfüllung:
bald befand ſich die bis jetzt unglückliche Mutter
in geſegneten Umſtänden, und ſchenkte ihrem Manne
einen beſonders muntern Knaben. Seines Verſpre-
chens eingedenk dachte nun der glückliche Vater an
weiter nichts, als einen Gevatter aufzuſuchen, der
ſeinem Verſprechen ganz entſprechen würde.
Weit mehr Schwierigkeiten aber, als er zu fin-
den geglaubt hatte, ſtellten ſich bei der Wahl ein,
denn es galt jetzt, einen Mann in ſeiner Bekannt-
ſchaft zu ſuchen, dem er das Prädikat eines ganz
redlichen Mannes beilegen durfte. Die Sache war
ihm zu wichtig, und er glaubte bei der Wahl nicht
ängſtlich genug ſeyn zu können; ſo hatte er denn an
dem Einen dieſes, an dem Andern jenes auszuſetzen.
Da er nun durchaus mit ſich ſelbſt nicht einig wer-
den konnte, ſo entſchloß er ſich, alles dem Zufall
zu überlaſſen, und den erſten beſten Armen, wenn
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