Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.auch Unbekannten, auf den er stoßen würde, zu wählen, und so machte er sich auf den Weg, den gefaßten Entschluß auszuführen. Bereits mochte er eine halbe Meile vom Thore Grüße euch Gott, mir erwünschter Wanderer! Gott danke euch! Ruhen kann und darf ich Das hoffe ich wenigstens, erwiederte der durch Wenn ihr es noch nie erfahren habt, daß das auch Unbekannten, auf den er ſtoßen würde, zu wählen, und ſo machte er ſich auf den Weg, den gefaßten Entſchluß auszuführen. Bereits mochte er eine halbe Meile vom Thore Grüße euch Gott, mir erwünſchter Wanderer! Gott danke euch! Ruhen kann und darf ich Das hoffe ich wenigſtens, erwiederte der durch Wenn ihr es noch nie erfahren habt, daß das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0074" n="58"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> auch Unbekannten, auf den er ſtoßen würde, zu<lb/> wählen, und ſo machte er ſich auf den Weg, den<lb/> gefaßten Entſchluß auszuführen.</p><lb/> <p>Bereits mochte er eine halbe Meile vom Thore<lb/> ſeines Wohnortes entfernt ſeyn, ohne auch nur eine<lb/> menſchliche Geſtalt geſehen zu haben, als er plötzlich<lb/> im Gebüſch, wie dahin gezaubert, einen Wanderer<lb/> erblickte, der an einem kriſtallhellen Bache ſaß und<lb/> auszuruhen ſchien. Groß war ſeine Freude über<lb/> dieſe Entdeckung, aber eben ſo groß, wo nicht grö-<lb/> ßer noch, war eine gewiſſe Angſt, eine Bangigkeit,<lb/> die ihn bei dem Anblick dieſes Fremden überfiel, und<lb/> die er ſich nicht zu erklären wußte. Deſſen ungeach-<lb/> tet eilte er mit verdoppelten Schritten ſeinem Ziele<lb/> raſtlos entgegen.</p><lb/> <p>Grüße euch Gott, mir erwünſchter Wanderer!<lb/> Ruht ihr ein wenig aus?</p><lb/> <p>Gott danke euch! Ruhen kann und darf ich<lb/> nicht, ſo lange die Welt ſteht. Aber würdet ihr<lb/> mich wohl einen Erwünſchten noch nennen, wenn<lb/> ihr mich kenntet?</p><lb/> <p>Das hoffe ich wenigſtens, erwiederte der durch<lb/> dieſe Worte noch mehr geängſtigte Vater. Schon<lb/> euer Aeußeres empfiehlt euch.</p><lb/> <p>Wenn ihr es noch nie erfahren habt, daß das<lb/> Aeußere trügt, ſo wünſche ich, daß ihr es nie er-<lb/> fahren möget! — Aber ihr ſeht ſo ſehr bekümmert<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0074]
auch Unbekannten, auf den er ſtoßen würde, zu
wählen, und ſo machte er ſich auf den Weg, den
gefaßten Entſchluß auszuführen.
Bereits mochte er eine halbe Meile vom Thore
ſeines Wohnortes entfernt ſeyn, ohne auch nur eine
menſchliche Geſtalt geſehen zu haben, als er plötzlich
im Gebüſch, wie dahin gezaubert, einen Wanderer
erblickte, der an einem kriſtallhellen Bache ſaß und
auszuruhen ſchien. Groß war ſeine Freude über
dieſe Entdeckung, aber eben ſo groß, wo nicht grö-
ßer noch, war eine gewiſſe Angſt, eine Bangigkeit,
die ihn bei dem Anblick dieſes Fremden überfiel, und
die er ſich nicht zu erklären wußte. Deſſen ungeach-
tet eilte er mit verdoppelten Schritten ſeinem Ziele
raſtlos entgegen.
Grüße euch Gott, mir erwünſchter Wanderer!
Ruht ihr ein wenig aus?
Gott danke euch! Ruhen kann und darf ich
nicht, ſo lange die Welt ſteht. Aber würdet ihr
mich wohl einen Erwünſchten noch nennen, wenn
ihr mich kenntet?
Das hoffe ich wenigſtens, erwiederte der durch
dieſe Worte noch mehr geängſtigte Vater. Schon
euer Aeußeres empfiehlt euch.
Wenn ihr es noch nie erfahren habt, daß das
Aeußere trügt, ſo wünſche ich, daß ihr es nie er-
fahren möget! — Aber ihr ſeht ſo ſehr bekümmert
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