Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.Cap. III. Von dem Mond. sie sich endlich in der Himmels-Lufft (§. 121)verlieret. Jch weiß wohl daß de la Hire eine andere Ursache von diesem Ringe ge- ben wollen: allein ich finde sie nicht ge- gründet. Monds- Lufft ver- änderlich sey. §. 138. Unsere Lufft leidet viele Verän- sonst (a) Cometogr lib. 7. f. 363.
Cap. III. Von dem Mond. ſie ſich endlich in der Himmels-Lufft (§. 121)verlieret. Jch weiß wohl daß de la Hire eine andere Urſache von dieſem Ringe ge- ben wollen: allein ich finde ſie nicht ge- gruͤndet. Monds- Lufft ver- aͤnderlich ſey. §. 138. Unſere Lufft leidet viele Veraͤn- ſonſt (a) Cometogr lib. 7. f. 363.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0244" n="184[208]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. III.</hi> Von dem Mond.</hi></fw><lb/> ſie ſich endlich in der Himmels-Lufft (§. 121)<lb/> verlieret. Jch weiß wohl daß <hi rendition="#aq">de la Hire</hi><lb/> eine andere Urſache von dieſem Ringe ge-<lb/> ben wollen: allein ich finde ſie nicht ge-<lb/> gruͤndet.</p><lb/> <note place="left">Ob die<lb/> Monds-<lb/> Lufft ver-<lb/> aͤnderlich<lb/> ſey.</note> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 138.</head> <p>Unſere Lufft leidet viele Veraͤn-<lb/> derungen wegen der Duͤnſte, die in ihr auff-<lb/> ſteigen: man kan daher auch fragen, ob<lb/> eben dergleichen Veraͤnderungen in der<lb/> Monds-Lufft zu ſpuͤren ſind. <hi rendition="#aq">Hevelius</hi><lb/> hat zu verſchiedenen mahlen wahrgenom-<lb/> men, daß bey gantz hellem Himmel, da er die<lb/> Sterne von der ſechſten und ſiebenden<lb/> Groͤſſe erkennen koͤnnen, durch einerley<lb/> Fernglaß der Mond in einerley Hoͤhe uͤber<lb/> dem Horizont und einerley Weite von der<lb/> Erde ihm einmahl deutlicher als das andere<lb/> ausgeſehen. Die Urſache davon iſt nicht<lb/> aus optiſchen Gruͤnden herkommen, weil<lb/> der Mond einerley Hoͤhe uͤber dem Horizont<lb/> und einerley Entfernung von der Erde ge-<lb/> habt. Es muß demnach eine natuͤrliche zu-<lb/> gegen geweſen ſeyn, welche es gehindert, daß<lb/> man nicht alle Flecken in ihm wie zu ande-<lb/> rer Zeit unterſcheiden koͤnnen. Dieſe Ur-<lb/> ſache kan man weder in unſerer Lufft, noch<lb/> in dem Auge des <hi rendition="#aq">Hevelii,</hi> noch auch in ſei-<lb/> nem Fernglaſe ſuchen: denn ſonſt wuͤrde<lb/> er die kleinen Sterne nicht ſo wohl wie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſonſt</fw><lb/><note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Cometogr lib. 7. f.</hi> 363.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184[208]/0244]
Cap. III. Von dem Mond.
ſie ſich endlich in der Himmels-Lufft (§. 121)
verlieret. Jch weiß wohl daß de la Hire
eine andere Urſache von dieſem Ringe ge-
ben wollen: allein ich finde ſie nicht ge-
gruͤndet.
§. 138. Unſere Lufft leidet viele Veraͤn-
derungen wegen der Duͤnſte, die in ihr auff-
ſteigen: man kan daher auch fragen, ob
eben dergleichen Veraͤnderungen in der
Monds-Lufft zu ſpuͤren ſind. Hevelius
hat zu verſchiedenen mahlen wahrgenom-
men, daß bey gantz hellem Himmel, da er die
Sterne von der ſechſten und ſiebenden
Groͤſſe erkennen koͤnnen, durch einerley
Fernglaß der Mond in einerley Hoͤhe uͤber
dem Horizont und einerley Weite von der
Erde ihm einmahl deutlicher als das andere
ausgeſehen. Die Urſache davon iſt nicht
aus optiſchen Gruͤnden herkommen, weil
der Mond einerley Hoͤhe uͤber dem Horizont
und einerley Entfernung von der Erde ge-
habt. Es muß demnach eine natuͤrliche zu-
gegen geweſen ſeyn, welche es gehindert, daß
man nicht alle Flecken in ihm wie zu ande-
rer Zeit unterſcheiden koͤnnen. Dieſe Ur-
ſache kan man weder in unſerer Lufft, noch
in dem Auge des Hevelii, noch auch in ſei-
nem Fernglaſe ſuchen: denn ſonſt wuͤrde
er die kleinen Sterne nicht ſo wohl wie
ſonſt
(a)
(a) Cometogr lib. 7. f. 363.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |