reflectiren als die übrigen, und dannenhero die Wolcken, welche gefrorne Dünste füh- ren, viel weisser aussehen, auch nach dem Untergange der Sonne und von ihrem Aufgange es viel heller machen als die an- dern, so wässerige Dünste führen.
Figur der Wol- cken.
§. 269.
Da die Wolcken bloß eine Men- ge Dünste seyn, die einen Theil der Lufft er- füllen wie ein Nebel (§. 261), die Dünste a- ber von den Winden sich zusammen treiben und zertheilen lassen; so ist es kein Wunder, daß sie keine ordentliche, sondern vielmehr eine ohngefehre Figur haben, auch ihre Grös- se und Figur sich gar bald ändert. Es pfle- gen auch öffters die Winde Wolcken zuzer- theilen und zusammen zu treiben, sowohl in der That, als auch nur dem Ansehen nach, wenn Wolcken unter einander getrieben werden.
Das VI. Capitel. Von Thau, Reiff, Regen, Schnee und Hagel.
§. 270.
WEnn der Thau starck fället, so sie-Was der Thau ist. het es von weitem wie ein Nebel aus, und da der Nebel aus einer Menge Dünste bestehet (§. 255), der Thau aber gleichfalls wäßerige Dünste
sind,
der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.
reflectiren als die uͤbrigen, und dannenhero die Wolcken, welche gefrorne Duͤnſte fuͤh- ren, viel weiſſer ausſehen, auch nach dem Untergange der Sonne und von ihrem Aufgange es viel heller machen als die an- dern, ſo waͤſſerige Duͤnſte fuͤhren.
Figur der Wol- cken.
§. 269.
Da die Wolcken bloß eine Men- ge Duͤnſte ſeyn, die einen Theil der Lufft er- fuͤllen wie ein Nebel (§. 261), die Duͤnſte a- ber von den Winden ſich zuſammen treiben und zertheilen laſſen; ſo iſt es kein Wunder, daß ſie keine ordentliche, ſondern vielmehr eine ohngefehre Figur haben, auch ihre Groͤſ- ſe und Figur ſich gar bald aͤndert. Es pfle- gen auch oͤffters die Winde Wolcken zuzer- theilen und zuſammen zu treiben, ſowohl in der That, als auch nur dem Anſehen nach, wenn Wolcken unter einander getrieben werden.
Das VI. Capitel. Von Thau, Reiff, Regen, Schnee und Hagel.
§. 270.
WEnn der Thau ſtarck faͤllet, ſo ſie-Was der Thau iſt. het es von weitem wie ein Nebel aus, und da der Nebel aus einer Menge Duͤnſte beſtehet (§. 255), der Thau aber gleichfalls waͤßerige Duͤnſte
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der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.
reflectiren als die uͤbrigen, und dannenhero
die Wolcken, welche gefrorne Duͤnſte fuͤh-
ren, viel weiſſer ausſehen, auch nach dem
Untergange der Sonne und von ihrem
Aufgange es viel heller machen als die an-
dern, ſo waͤſſerige Duͤnſte fuͤhren.
§. 269. Da die Wolcken bloß eine Men-
ge Duͤnſte ſeyn, die einen Theil der Lufft er-
fuͤllen wie ein Nebel (§. 261), die Duͤnſte a-
ber von den Winden ſich zuſammen treiben
und zertheilen laſſen; ſo iſt es kein Wunder,
daß ſie keine ordentliche, ſondern vielmehr
eine ohngefehre Figur haben, auch ihre Groͤſ-
ſe und Figur ſich gar bald aͤndert. Es pfle-
gen auch oͤffters die Winde Wolcken zuzer-
theilen und zuſammen zu treiben, ſowohl in
der That, als auch nur dem Anſehen nach,
wenn Wolcken unter einander getrieben
werden.
Das VI. Capitel.
Von Thau, Reiff, Regen,
Schnee und Hagel.
§. 270.
WEnn der Thau ſtarck faͤllet, ſo ſie-
het es von weitem wie ein Nebel
aus, und da der Nebel aus einer
Menge Duͤnſte beſtehet (§. 255),
der Thau aber gleichfalls waͤßerige Duͤnſte
ſind,
Was der
Thau iſt.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/401>, abgerufen am 22.11.2024.
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