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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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Schnee und Hagel.
§. 290.

Weil der Hagel nicht allein ge-Warumb
der Ha-
gel die
Lufft ver-
finstert.

frornes Eis ist, sondern auch gemeiniglich
inwendig Schnee hat (§. 286); das Eis
aber, und noch mehr der Schnee, wenig Licht
durchfallen lassen: so ist es kein Wunder,
daß der Hagel, sonderlich wenn er schneeicht
ist, die Lufft so sehr verdunckelt. Und eben
diese Ursache hat es, warum die Schneewol-
cken, welche grosse Flocken führen, es in der
Lufft sehr dunckel machen.

Das VII. Capitel.
Von dem Regen-Bogen,
den Neben-Sonnen und andern
Lufft-Erscheinungen.
§. 291.

WJr sehen einen Regenbogen, wennWenn
ein Re-
gen-Bo-
gen er-
scheinet.

es regnet und die Sonne schei-
net, und wir stehen zwischen der
Sonne und den Regen-Wol-
cken. Kepler hat zuerst entdecket, daß der
Regen-Bogen in den Regen-Tropffen
entstehe, und nicht in einer dunckelen Wol-
cke, wie man vor diesem geglaubet. Er hat
seine Meinung zu Anfange des 1605ten
Jahres an Brenggerum a, das Jahr

dar-
a Epistolae ad Joan. Keplerum Epist. 152. f. 236
B b 4
Schnee und Hagel.
§. 290.

Weil der Hagel nicht allein ge-Warumb
der Ha-
gel die
Lufft ver-
finſtert.

frornes Eis iſt, ſondern auch gemeiniglich
inwendig Schnee hat (§. 286); das Eis
aber, und noch mehr der Schnee, wenig Licht
durchfallen laſſen: ſo iſt es kein Wunder,
daß der Hagel, ſonderlich wenn er ſchneeicht
iſt, die Lufft ſo ſehr verdunckelt. Und eben
dieſe Urſache hat es, warum die Schneewol-
cken, welche groſſe Flocken fuͤhren, es in der
Lufft ſehr dunckel machen.

Das VII. Capitel.
Von dem Regen-Bogen,
den Neben-Sonnen und andern
Lufft-Erſcheinungen.
§. 291.

WJr ſehen einen Regenbogen, wennWenn
ein Re-
gen-Bo-
gen er-
ſcheinet.

es regnet und die Sonne ſchei-
net, und wir ſtehen zwiſchen der
Sonne und den Regen-Wol-
cken. Kepler hat zuerſt entdecket, daß der
Regen-Bogen in den Regen-Tropffen
entſtehe, und nicht in einer dunckelen Wol-
cke, wie man vor dieſem geglaubet. Er hat
ſeine Meinung zu Anfange des 1605ten
Jahres an Brenggerum a, das Jahr

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B b 4
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[391/0427] Schnee und Hagel. §. 290. Weil der Hagel nicht allein ge- frornes Eis iſt, ſondern auch gemeiniglich inwendig Schnee hat (§. 286); das Eis aber, und noch mehr der Schnee, wenig Licht durchfallen laſſen: ſo iſt es kein Wunder, daß der Hagel, ſonderlich wenn er ſchneeicht iſt, die Lufft ſo ſehr verdunckelt. Und eben dieſe Urſache hat es, warum die Schneewol- cken, welche groſſe Flocken fuͤhren, es in der Lufft ſehr dunckel machen. Warumb der Ha- gel die Lufft ver- finſtert. Das VII. Capitel. Von dem Regen-Bogen, den Neben-Sonnen und andern Lufft-Erſcheinungen. §. 291. WJr ſehen einen Regenbogen, wenn es regnet und die Sonne ſchei- net, und wir ſtehen zwiſchen der Sonne und den Regen-Wol- cken. Kepler hat zuerſt entdecket, daß der Regen-Bogen in den Regen-Tropffen entſtehe, und nicht in einer dunckelen Wol- cke, wie man vor dieſem geglaubet. Er hat ſeine Meinung zu Anfange des 1605ten Jahres an Brenggerum a, das Jahr dar- Wenn ein Re- gen-Bo- gen er- ſcheinet. a Epiſtolæ ad Joan. Keplerum Epiſt. 152. f. 236 B b 4

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/427>, abgerufen am 22.11.2024.