Materie seyn müsse. Wir haben verschie- dene fremde Materien durch Versuche in den Cörpern entdecket, als wir (§. 64 & seq. T. III. Exper.) ihre Durchlöcherung un- tersuchet: allein da viele in der Natur seyn können, die wir nicht erkennen (§. 82 T. III. Exper.); so lässet sich die fremde Materie, die in einem Cörper anzutreffen, nicht weiter bestimmen, als wir dieselbe entweder durch Versuche klärlich zeigen, oder auch aus tüch- tigen Gründen ihre Gegenwart schlüssen können, als z. E. die magnetische Materie in dem Magneten und den von ihm berühr- ten Eisen (§. 39 T. III. Exp.).
§. 14.
Weil man diejenige Materie zuWie man sich in Be- urthei- lung der verschie- denen Arten der Materie in acht zu nehmen. der eigenthümlichen rechnet, die mit dem Cörper in einem Orte verbleibet und mit ihm sich zugleich beweget (§. 656. Met.); so gehöret alle Materie mit dazu, welche in die zwischen seinen Theilen vorhandene Räum- lein durch die hin und wieder vorhandene Eröffnungen auf einige Art und Weise hin- ein dringet und darinnen verbleibet, auch wenn der Cörper aus seiner Stelle bewe- get wird. Z. E. Wenn man Holtz ins Wasser leget, so ziehet sich dasselbe überall hinein, absonderlich wenn man anfangs die Lufft, welche auf das Wasser drucket, wegpumpet und nach diesem dieselbe von neuem hinzu lässet (§. 161. T. I. Exper.). Die Nässe, so sich hineingezogen, bleibet in
dem
und der Natur der Coͤrper.
Materie ſeyn muͤſſe. Wir haben verſchie- dene fremde Materien durch Verſuche in den Coͤrpern entdecket, als wir (§. 64 & ſeq. T. III. Exper.) ihre Durchloͤcherung un- terſuchet: allein da viele in der Natur ſeyn koͤnnen, die wir nicht erkennen (§. 82 T. III. Exper.); ſo laͤſſet ſich die fremde Materie, die in einem Coͤrper anzutreffen, nicht weiter beſtimmen, als wir dieſelbe entweder durch Verſuche klaͤrlich zeigen, oder auch aus tuͤch- tigen Gruͤnden ihre Gegenwart ſchluͤſſen koͤnnen, als z. E. die magnetiſche Materie in dem Magneten und den von ihm beruͤhr- ten Eiſen (§. 39 T. III. Exp.).
§. 14.
Weil man diejenige Materie zuWie man ſich in Be- urthei- lung der verſchie- denen Arten der Materie in acht zu nehmen. der eigenthuͤmlichen rechnet, die mit dem Coͤrper in einem Orte verbleibet und mit ihm ſich zugleich beweget (§. 656. Met.); ſo gehoͤret alle Materie mit dazu, welche in die zwiſchen ſeinen Theilen vorhandene Raͤum- lein durch die hin und wieder vorhandene Eroͤffnungen auf einige Art und Weiſe hin- ein dringet und darinnen verbleibet, auch wenn der Coͤrper aus ſeiner Stelle bewe- get wird. Z. E. Wenn man Holtz ins Waſſer leget, ſo ziehet ſich daſſelbe uͤberall hinein, abſonderlich wenn man anfangs die Lufft, welche auf das Waſſer drucket, wegpumpet und nach dieſem dieſelbe von neuem hinzu laͤſſet (§. 161. T. I. Exper.). Die Naͤſſe, ſo ſich hineingezogen, bleibet in
dem
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[29/0065]
und der Natur der Coͤrper.
Materie ſeyn muͤſſe. Wir haben verſchie-
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den Coͤrpern entdecket, als wir (§. 64 & ſeq.
T. III. Exper.) ihre Durchloͤcherung un-
terſuchet: allein da viele in der Natur ſeyn
koͤnnen, die wir nicht erkennen (§. 82 T. III.
Exper.); ſo laͤſſet ſich die fremde Materie,
die in einem Coͤrper anzutreffen, nicht weiter
beſtimmen, als wir dieſelbe entweder durch
Verſuche klaͤrlich zeigen, oder auch aus tuͤch-
tigen Gruͤnden ihre Gegenwart ſchluͤſſen
koͤnnen, als z. E. die magnetiſche Materie
in dem Magneten und den von ihm beruͤhr-
ten Eiſen (§. 39 T. III. Exp.).
§. 14. Weil man diejenige Materie zu
der eigenthuͤmlichen rechnet, die mit dem
Coͤrper in einem Orte verbleibet und mit
ihm ſich zugleich beweget (§. 656. Met.); ſo
gehoͤret alle Materie mit dazu, welche in die
zwiſchen ſeinen Theilen vorhandene Raͤum-
lein durch die hin und wieder vorhandene
Eroͤffnungen auf einige Art und Weiſe hin-
ein dringet und darinnen verbleibet, auch
wenn der Coͤrper aus ſeiner Stelle bewe-
get wird. Z. E. Wenn man Holtz ins
Waſſer leget, ſo ziehet ſich daſſelbe uͤberall
hinein, abſonderlich wenn man anfangs
die Lufft, welche auf das Waſſer drucket,
wegpumpet und nach dieſem dieſelbe von
neuem hinzu laͤſſet (§. 161. T. I. Exper.).
Die Naͤſſe, ſo ſich hineingezogen, bleibet in
dem
Wie man
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urthei-
lung der
verſchie-
denen
Arten der
Materie
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/65>, abgerufen am 21.11.2024.
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