in Engelland, zuerst ist endecket und deutlich beschrieben worden (c). Weil in einer je- den Weite von dem Hertzen das Geblütte durch kleine Haar-Röhrlein, die halb Puls- Adern, halb gemeine Blut-Adern sind, aus den Puls-Adern in die Blut-Adern gehet; so kommet auch ein Theil desselben öffters und geschwinder ins Hertze als der andere, und gehet das Blut nicht den gantzen Leib durch, ehe es wieder ins Hertze kommet. Un- terdessen beweget sichs durch einander, was von dem Ober-Theile und dem Unter-Thei- le des Leibes kommet, und kommet daher ohne Unterscheid bald in den Ober-Theil, bald aber auch wieder in den Untertheil, und zwar einmahl weit von dem Hertzen weg, das andere mahl weniger: welcher zu Ver- meidung vieler Vorurtheile wohl zu mercken ist.
Woher der Puls kommet.
§. 416.
Da das Blut in das Hertze nicht hinein kan, indem es daraus in die Puls-Adern getrieben wird (§. 415), so kan es nicht in einem fort heraus spritzen, son- dern wie in einem Druckwercke ruckweise: wie denn auch das Hertze eben eine solche Structur hat, dergleichen bey einem Druck- wercke unter den Wasser-Künsten angetrof- fen wird. (§. 12 Hydraul.). Weil nun
aber
(c)in Exercit. Anatom. de motu cordis & san- guinis circulo.
Cap. XIII. Von Erzeugung
in Engelland, zuerſt iſt endecket und deutlich beſchrieben worden (c). Weil in einer je- den Weite von dem Hertzen das Gebluͤtte durch kleine Haar-Roͤhrlein, die halb Puls- Adern, halb gemeine Blut-Adern ſind, aus den Puls-Adern in die Blut-Adern gehet; ſo kommet auch ein Theil deſſelben oͤffters und geſchwinder ins Hertze als der andere, und gehet das Blut nicht den gantzen Leib durch, ehe es wieder ins Hertze kommet. Un- terdeſſen beweget ſichs durch einander, was von dem Ober-Theile und dem Unter-Thei- le des Leibes kommet, und kommet daher ohne Unterſcheid bald in den Ober-Theil, bald aber auch wieder in den Untertheil, und zwar einmahl weit von dem Hertzen weg, das andere mahl weniger: welcher zu Ver- meidung vieler Vorurtheile wohl zu mercken iſt.
Woher der Puls kommet.
§. 416.
Da das Blut in das Hertze nicht hinein kan, indem es daraus in die Puls-Adern getrieben wird (§. 415), ſo kan es nicht in einem fort heraus ſpritzen, ſon- dern wie in einem Druckwercke ruckweiſe: wie denn auch das Hertze eben eine ſolche Structur hat, dergleichen bey einem Druck- wercke unter den Waſſer-Kuͤnſten angetrof- fen wird. (§. 12 Hydraul.). Weil nun
aber
(c)in Exercit. Anatom. de motu cordis & ſan- guinis circulo.
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Cap. XIII. Von Erzeugung
in Engelland, zuerſt iſt endecket und deutlich
beſchrieben worden (c). Weil in einer je-
den Weite von dem Hertzen das Gebluͤtte
durch kleine Haar-Roͤhrlein, die halb Puls-
Adern, halb gemeine Blut-Adern ſind, aus
den Puls-Adern in die Blut-Adern gehet;
ſo kommet auch ein Theil deſſelben oͤffters
und geſchwinder ins Hertze als der andere,
und gehet das Blut nicht den gantzen Leib
durch, ehe es wieder ins Hertze kommet. Un-
terdeſſen beweget ſichs durch einander, was
von dem Ober-Theile und dem Unter-Thei-
le des Leibes kommet, und kommet daher
ohne Unterſcheid bald in den Ober-Theil,
bald aber auch wieder in den Untertheil, und
zwar einmahl weit von dem Hertzen weg,
das andere mahl weniger: welcher zu Ver-
meidung vieler Vorurtheile wohl zu mercken
iſt.
§. 416. Da das Blut in das Hertze
nicht hinein kan, indem es daraus in die
Puls-Adern getrieben wird (§. 415), ſo kan
es nicht in einem fort heraus ſpritzen, ſon-
dern wie in einem Druckwercke ruckweiſe:
wie denn auch das Hertze eben eine ſolche
Structur hat, dergleichen bey einem Druck-
wercke unter den Waſſer-Kuͤnſten angetrof-
fen wird. (§. 12 Hydraul.). Weil nun
aber
(c) in Exercit. Anatom. de motu cordis & ſan-
guinis circulo.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/704>, abgerufen am 22.11.2024.
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