Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.Auflösung der Schwierigkeiten, Wenn ich diesen Satz als ein Axiom ge- Daß ich diesen Satz vors erste nicht als Bey der Frage ob ich mich des Satzes als habe,
Aufloͤſung der Schwierigkeiten, Wenn ich dieſen Satz als ein Axiom ge- Daß ich dieſen Satz vors erſte nicht als Bey der Frage ob ich mich des Satzes als habe,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0100" n="78"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Aufloͤſung der Schwierigkeiten,</hi> </fw><lb/> <p>Wenn ich dieſen Satz als ein Axiom ge-<lb/> braucht haͤtte, und nichts wider die Gruͤnde des<lb/> Herren <hi rendition="#fr">von Hallers</hi> einzuwenden wuͤſte, ſo waͤ-<lb/> re mein Syſtem eine Chimaͤre. Haͤtte ich ihn<lb/> hingegen als ein Theorem gebraucht, ſo wuͤrde es<lb/> darauf ankommen, ob der Hr. <hi rendition="#fr">von Haller</hi> wuͤrk-<lb/> lich meine Beweiſe vor dieſem Satz, zum Exem-<lb/> pel den von der allemahl ſtatt findenden Sichtbar-<lb/> keit der Kuͤgelchen, woraus alle Theile des Em-<lb/> bryo ohne Ausnahme zuſammen geſetzt ſind (man<lb/> ſehe hievon zum Exempel in der Diſſertation das<lb/> Herz in der 9ten Figur bey <hi rendition="#aq">c</hi>) umgeſtoßen haͤtte,<lb/> welches nicht geſchehen iſt, und ob ich nicht fer-<lb/> ner noch durch andere Beweiſe ihn bekraͤftigen<lb/> koͤnnte. Wenn ich aber dieſen Satz gar nicht als<lb/> einen Grundſatz gebraucht, ſondern nur beylaͤufig<lb/> von ihm in dem angezeigten Scholio geſprochen<lb/> habe, ſo liegt auch gar nichts daran, er mag ſo<lb/> wahr oder ſo falſch ſeyn als er wolle.</p><lb/> <p>Daß ich dieſen Satz vors erſte nicht als<lb/> Axiom gebraucht habe, dieſes erhellet ſchon dar-<lb/> aus, weil ich, indem ich auch nur davon zu ſpre-<lb/> chen Gelegenheit nahm, die Beweisgruͤnde ſchon<lb/> beygefuͤgt habe, wie der Herr <hi rendition="#fr">von Haller</hi> ſelbſt,<lb/> ſeiner gewoͤhnlichen Aufrichtigkeit nach, einige<lb/> derſelben auch in der Recenſion mit angefuͤhrt<lb/> hat. Alſo vor der Chimaͤre waͤre ich vors erſte<lb/> ſchon ſicher.</p><lb/> <p>Bey der Frage ob ich mich des Satzes als<lb/> eines noch zu beweiſenden Grundſatzes bedienet<lb/> <fw place="bottom" type="catch">habe,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0100]
Aufloͤſung der Schwierigkeiten,
Wenn ich dieſen Satz als ein Axiom ge-
braucht haͤtte, und nichts wider die Gruͤnde des
Herren von Hallers einzuwenden wuͤſte, ſo waͤ-
re mein Syſtem eine Chimaͤre. Haͤtte ich ihn
hingegen als ein Theorem gebraucht, ſo wuͤrde es
darauf ankommen, ob der Hr. von Haller wuͤrk-
lich meine Beweiſe vor dieſem Satz, zum Exem-
pel den von der allemahl ſtatt findenden Sichtbar-
keit der Kuͤgelchen, woraus alle Theile des Em-
bryo ohne Ausnahme zuſammen geſetzt ſind (man
ſehe hievon zum Exempel in der Diſſertation das
Herz in der 9ten Figur bey c) umgeſtoßen haͤtte,
welches nicht geſchehen iſt, und ob ich nicht fer-
ner noch durch andere Beweiſe ihn bekraͤftigen
koͤnnte. Wenn ich aber dieſen Satz gar nicht als
einen Grundſatz gebraucht, ſondern nur beylaͤufig
von ihm in dem angezeigten Scholio geſprochen
habe, ſo liegt auch gar nichts daran, er mag ſo
wahr oder ſo falſch ſeyn als er wolle.
Daß ich dieſen Satz vors erſte nicht als
Axiom gebraucht habe, dieſes erhellet ſchon dar-
aus, weil ich, indem ich auch nur davon zu ſpre-
chen Gelegenheit nahm, die Beweisgruͤnde ſchon
beygefuͤgt habe, wie der Herr von Haller ſelbſt,
ſeiner gewoͤhnlichen Aufrichtigkeit nach, einige
derſelben auch in der Recenſion mit angefuͤhrt
hat. Alſo vor der Chimaͤre waͤre ich vors erſte
ſchon ſicher.
Bey der Frage ob ich mich des Satzes als
eines noch zu beweiſenden Grundſatzes bedienet
habe,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |