Was unbedingt versprochen wird,Die Wür- ckung ei- nes unbe- dingten Verspre- chens, und wie ein be- dingtes und auf eine ge- wisse Zeit geschehe- nes ein unbe- dingtes wird. das ist man gleich schuldig, und kann gleich gefordert werden. Dieses erhel- let selbst aus dem Begriff eines unbedingten Versprechens (§. 393.). Weil nun, wenn die Zeit kommt, zwischen einem unbedingten Versprechen und zwischen einem auf eine ge- wisse Zeit, und wenn die Bedingung würck- lich ist, zwischen eben demselben, und zwi- schen dem bedingten weiter kein Unterschied ist (§. cit.); so wird, wenn die Zeit kommt, ein auf eine Zeit geschehenes Versprechen, und wenn die Bedin- gung kommt, ein bedingtes Verspre- chen zu einem unbedingten.
§. 399.
Wenn mehrere Bedingungen ver-Wenn mehr als eine Be- dingung einem Verspre- chen bey- gefügt werden. bindungsweise oder zusammen(copula- tive)einem Versprechen angehängt sind, und also der Versprecher nicht eher verbunden seyn will, als bis alle zugleich würcklich worden sind; so ist man, was versprochen worden, nicht eher schul- dig, als bis es gewis ist, daß alle würcklich worden sind (§. 317.): wenn aber unter einer, oder der andern Bedingung(disjunctive)etwas ver- sprochen wird, und also der Versprechen- de dem andern verbunden seyn will, es mag von denselben eine, welche es auch seyn möch- te, würcklich werden; so ist man, was ver-
spro-
Nat. u. Völckerrecht. Q
und den Vertraͤgen uͤberhaupt.
§. 398.
Was unbedingt verſprochen wird,Die Wuͤr- ckung ei- nes unbe- dingten Verſpre- chens, und wie ein be- dingtes und auf eine ge- wiſſe Zeit geſchehe- nes ein unbe- dingtes wird. das iſt man gleich ſchuldig, und kann gleich gefordert werden. Dieſes erhel- let ſelbſt aus dem Begriff eines unbedingten Verſprechens (§. 393.). Weil nun, wenn die Zeit kommt, zwiſchen einem unbedingten Verſprechen und zwiſchen einem auf eine ge- wiſſe Zeit, und wenn die Bedingung wuͤrck- lich iſt, zwiſchen eben demſelben, und zwi- ſchen dem bedingten weiter kein Unterſchied iſt (§. cit.); ſo wird, wenn die Zeit kommt, ein auf eine Zeit geſchehenes Verſprechen, und wenn die Bedin- gung kommt, ein bedingtes Verſpre- chen zu einem unbedingten.
§. 399.
Wenn mehrere Bedingungen ver-Wenn mehr als eine Be- dingung einem Verſpre- chen bey- gefuͤgt werden. bindungsweiſe oder zuſammen(copula- tive)einem Verſprechen angehaͤngt ſind, und alſo der Verſprecher nicht eher verbunden ſeyn will, als bis alle zugleich wuͤrcklich worden ſind; ſo iſt man, was verſprochen worden, nicht eher ſchul- dig, als bis es gewis iſt, daß alle wuͤrcklich worden ſind (§. 317.): wenn aber unter einer, oder der andern Bedingung(diſjunctive)etwas ver- ſprochen wird, und alſo der Verſprechen- de dem andern verbunden ſeyn will, es mag von denſelben eine, welche es auch ſeyn moͤch- te, wuͤrcklich werden; ſo iſt man, was ver-
ſpro-
Nat. u. Voͤlckerrecht. Q
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und den Vertraͤgen uͤberhaupt.
§. 398.
Was unbedingt verſprochen wird,
das iſt man gleich ſchuldig, und kann
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let ſelbſt aus dem Begriff eines unbedingten
Verſprechens (§. 393.). Weil nun, wenn
die Zeit kommt, zwiſchen einem unbedingten
Verſprechen und zwiſchen einem auf eine ge-
wiſſe Zeit, und wenn die Bedingung wuͤrck-
lich iſt, zwiſchen eben demſelben, und zwi-
ſchen dem bedingten weiter kein Unterſchied
iſt (§. cit.); ſo wird, wenn die Zeit
kommt, ein auf eine Zeit geſchehenes
Verſprechen, und wenn die Bedin-
gung kommt, ein bedingtes Verſpre-
chen zu einem unbedingten.
Die
Wuͤr-
ckung ei-
nes unbe-
dingten
Verſpre-
chens,
und wie
ein be-
dingtes
und auf
eine ge-
wiſſe Zeit
geſchehe-
nes ein
unbe-
dingtes
wird.
§. 399.
Wenn mehrere Bedingungen ver-
bindungsweiſe oder zuſammen (copula-
tive) einem Verſprechen angehaͤngt
ſind, und alſo der Verſprecher nicht eher
verbunden ſeyn will, als bis alle zugleich
wuͤrcklich worden ſind; ſo iſt man, was
verſprochen worden, nicht eher ſchul-
dig, als bis es gewis iſt, daß alle
wuͤrcklich worden ſind (§. 317.):
wenn aber unter einer, oder der andern
Bedingung (diſjunctive) etwas ver-
ſprochen wird, und alſo der Verſprechen-
de dem andern verbunden ſeyn will, es mag
von denſelben eine, welche es auch ſeyn moͤch-
te, wuͤrcklich werden; ſo iſt man, was ver-
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Wenn
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einem
Verſpre-
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gefuͤgt
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/277>, abgerufen am 21.11.2024.
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