chen wird es collybus genannt. Daher nennt man einen Wechsler collybistam: Man nennt ihn aber auch numularius oder trapezita. Es ist nämlich ein Wechsler, der Geld zu dem Ende bereit liegen hat, daß er eine Sor- te mit einer andern vertauscht. Und was der Wechsler deswegen abzieht, heist gewöhn- licher Weise das Aufgeld oder agio (lagium). Es wird auch im Lateinischen, jedoch nicht oh- ne Zweydeutigkeit, collybus genannt, weil selbst der Contract so genannt wird. Wenn der Werth der Sachen und Arbeit nach dem äusseren Werthe des Geldes be- stimmt wird, und damit man es be- qvemer ausgeben kann, eine gewisse Müntzsorte mit einer andern vertauscht wird; so darf, indem es einerley ist, was vor Geld gezahlet wird, bey dem Geld- wechseln nur auf den äussern Werth desselben gesehen werden (§. 580.). Weil uns aber dran gelegen ist, daß wir eine Müntzsorte, welche einen grös- sern inneren Werth hat, als diejenige, die wir schon haben, und nicht weni- ger dem andern daran gelegen ist, daß er nicht eine bessere mit einer geringe- ren vertauscht; so muß man, da es et- was schätzbahres ist, wie viel dem andern dar- an gelegen, bey der Umsetzung des Gel- des auf den inneren Werth sehen; folg- lich ist das Aufgeld nicht unerlaubt. Weil der Wechsler des Verwechselns halben
die
II.Th. 12. H. Von beſchwerlichen
chen wird es collybus genannt. Daher nennt man einen Wechsler collybiſtam: Man nennt ihn aber auch numularius oder trapezita. Es iſt naͤmlich ein Wechsler, der Geld zu dem Ende bereit liegen hat, daß er eine Sor- te mit einer andern vertauſcht. Und was der Wechsler deswegen abzieht, heiſt gewoͤhn- licher Weiſe das Aufgeld oder agio (lagium). Es wird auch im Lateiniſchen, jedoch nicht oh- ne Zweydeutigkeit, collybus genannt, weil ſelbſt der Contract ſo genannt wird. Wenn der Werth der Sachen und Arbeit nach dem aͤuſſeren Werthe des Geldes be- ſtimmt wird, und damit man es be- qvemer ausgeben kann, eine gewiſſe Muͤntzſorte mit einer andern vertauſcht wird; ſo darf, indem es einerley iſt, was vor Geld gezahlet wird, bey dem Geld- wechſeln nur auf den aͤuſſern Werth deſſelben geſehen werden (§. 580.). Weil uns aber dran gelegen iſt, daß wir eine Muͤntzſorte, welche einen groͤſ- ſern inneren Werth hat, als diejenige, die wir ſchon haben, und nicht weni- ger dem andern daran gelegen iſt, daß er nicht eine beſſere mit einer geringe- ren vertauſcht; ſo muß man, da es et- was ſchaͤtzbahres iſt, wie viel dem andern dar- an gelegen, bey der Umſetzung des Gel- des auf den inneren Werth ſehen; folg- lich iſt das Aufgeld nicht unerlaubt. Weil der Wechsler des Verwechſelns halben
die
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II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen
chen wird es collybus genannt. Daher nennt
man einen Wechsler collybiſtam: Man nennt
ihn aber auch numularius oder trapezita.
Es iſt naͤmlich ein Wechsler, der Geld zu
dem Ende bereit liegen hat, daß er eine Sor-
te mit einer andern vertauſcht. Und was
der Wechsler deswegen abzieht, heiſt gewoͤhn-
licher Weiſe das Aufgeld oder agio (lagium).
Es wird auch im Lateiniſchen, jedoch nicht oh-
ne Zweydeutigkeit, collybus genannt, weil ſelbſt
der Contract ſo genannt wird. Wenn der
Werth der Sachen und Arbeit nach
dem aͤuſſeren Werthe des Geldes be-
ſtimmt wird, und damit man es be-
qvemer ausgeben kann, eine gewiſſe
Muͤntzſorte mit einer andern vertauſcht
wird; ſo darf, indem es einerley iſt, was
vor Geld gezahlet wird, bey dem Geld-
wechſeln nur auf den aͤuſſern Werth
deſſelben geſehen werden (§. 580.).
Weil uns aber dran gelegen iſt, daß wir
eine Muͤntzſorte, welche einen groͤſ-
ſern inneren Werth hat, als diejenige,
die wir ſchon haben, und nicht weni-
ger dem andern daran gelegen iſt, daß
er nicht eine beſſere mit einer geringe-
ren vertauſcht; ſo muß man, da es et-
was ſchaͤtzbahres iſt, wie viel dem andern dar-
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/470>, abgerufen am 22.11.2024.
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