Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite



stärcker in unserm Herzen erwecken, als der ge-
fühlvolle Anblick, und der dankbare Genuß, der
herrlichen Denkmale deiner Güte und Größe,
mit denen du unsre Wohnungen auf Erden ausge-
schmückt hast! Erfreuest du doch darum uns mit
so reichen Gütern deines Hauses, damit sie uns
ein Vorschmack jener Wonne werden, die du
dort oben uns bereitet hast! Unsre Seele erhebe
sich oft und gern von der Erde zu dir, bei dem sie
dort oben ewig zu wohnen wünscht: sie dürste
hier nach deiner Vereinigung; damit sie dort,
vom Grabe erwacht, zu deinem Bilde ganz ver-
klärt, mit Freuden gesättigt werde! Wie unaus-
sprechlich gut und selig muß es doch seyn, mit
dir dort oben zu wohnen, mit dir innig, ewig
vereinigt zu seyn! mit dir, dem ewigen Urbilde
aller Majestät und Wonne! mit dir, der, mehr
als wir ergründen, mehr als Engel verstehn, die
unendliche Liebe ist! mit dir, vor dessem Throne,
ein unzählbares seliges Heer, im Genuße einer
unvergänglichen Wonne anbetet! mit dir, der
auch uns zu den Mitgenoßen seiner Ewigkeit, zu
seinen Kindern und Lieblingen aufnehmen, und
vor dem ganzen Himmel dafür bekennen will!
Schimmert uns deine Herrlichkeit schon hier so
reizend; welcher Glanz deiner Majestät, wird

uns,



ſtärcker in unſerm Herzen erwecken, als der ge-
fühlvolle Anblick, und der dankbare Genuß, der
herrlichen Denkmale deiner Güte und Größe,
mit denen du unſre Wohnungen auf Erden ausge-
ſchmückt haſt! Erfreueſt du doch darum uns mit
ſo reichen Gütern deines Hauſes, damit ſie uns
ein Vorſchmack jener Wonne werden, die du
dort oben uns bereitet haſt! Unſre Seele erhebe
ſich oft und gern von der Erde zu dir, bei dem ſie
dort oben ewig zu wohnen wünſcht: ſie dürſte
hier nach deiner Vereinigung; damit ſie dort,
vom Grabe erwacht, zu deinem Bilde ganz ver-
klärt, mit Freuden geſättigt werde! Wie unaus-
ſprechlich gut und ſelig muß es doch ſeyn, mit
dir dort oben zu wohnen, mit dir innig, ewig
vereinigt zu ſeyn! mit dir, dem ewigen Urbilde
aller Majeſtät und Wonne! mit dir, der, mehr
als wir ergründen, mehr als Engel verſtehn, die
unendliche Liebe iſt! mit dir, vor deſſem Throne,
ein unzählbares ſeliges Heer, im Genuße einer
unvergänglichen Wonne anbetet! mit dir, der
auch uns zu den Mitgenoßen ſeiner Ewigkeit, zu
ſeinen Kindern und Lieblingen aufnehmen, und
vor dem ganzen Himmel dafür bekennen will!
Schimmert uns deine Herrlichkeit ſchon hier ſo
reizend; welcher Glanz deiner Majeſtät, wird

uns,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0082" n="30"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x017F;tärcker in un&#x017F;erm Herzen erwecken, als der ge-<lb/>
fühlvolle Anblick, und der dankbare Genuß, der<lb/>
herrlichen Denkmale deiner Güte und Größe,<lb/>
mit denen du un&#x017F;re Wohnungen auf Erden ausge-<lb/>
&#x017F;chmückt ha&#x017F;t! Erfreue&#x017F;t du doch darum uns mit<lb/>
&#x017F;o reichen Gütern deines Hau&#x017F;es, damit &#x017F;ie uns<lb/>
ein Vor&#x017F;chmack jener Wonne werden, die du<lb/>
dort oben uns bereitet ha&#x017F;t! Un&#x017F;re Seele erhebe<lb/>
&#x017F;ich oft und gern von der Erde zu dir, bei dem &#x017F;ie<lb/>
dort oben ewig zu wohnen wün&#x017F;cht: &#x017F;ie dür&#x017F;te<lb/>
hier nach <hi rendition="#fr">deiner</hi> Vereinigung; damit &#x017F;ie dort,<lb/>
vom Grabe erwacht, zu deinem Bilde ganz ver-<lb/>
klärt, mit Freuden ge&#x017F;ättigt werde! Wie unaus-<lb/>
&#x017F;prechlich gut und &#x017F;elig muß es doch &#x017F;eyn, mit<lb/>
dir dort oben zu wohnen, mit dir innig, ewig<lb/>
vereinigt zu &#x017F;eyn! mit dir, dem ewigen Urbilde<lb/>
aller Maje&#x017F;tät und Wonne! mit dir, der, mehr<lb/>
als wir ergründen, mehr als Engel ver&#x017F;tehn, die<lb/>
unendliche Liebe i&#x017F;t! mit dir, vor de&#x017F;&#x017F;em Throne,<lb/>
ein unzählbares &#x017F;eliges Heer, im Genuße einer<lb/>
unvergänglichen Wonne anbetet! mit dir, der<lb/>
auch uns zu den Mitgenoßen &#x017F;einer Ewigkeit, zu<lb/>
&#x017F;einen Kindern und Lieblingen aufnehmen, und<lb/>
vor dem ganzen Himmel dafür bekennen will!<lb/>
Schimmert uns deine Herrlichkeit &#x017F;chon hier &#x017F;o<lb/>
reizend; welcher Glanz deiner Maje&#x017F;tät, wird<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">uns,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0082] ſtärcker in unſerm Herzen erwecken, als der ge- fühlvolle Anblick, und der dankbare Genuß, der herrlichen Denkmale deiner Güte und Größe, mit denen du unſre Wohnungen auf Erden ausge- ſchmückt haſt! Erfreueſt du doch darum uns mit ſo reichen Gütern deines Hauſes, damit ſie uns ein Vorſchmack jener Wonne werden, die du dort oben uns bereitet haſt! Unſre Seele erhebe ſich oft und gern von der Erde zu dir, bei dem ſie dort oben ewig zu wohnen wünſcht: ſie dürſte hier nach deiner Vereinigung; damit ſie dort, vom Grabe erwacht, zu deinem Bilde ganz ver- klärt, mit Freuden geſättigt werde! Wie unaus- ſprechlich gut und ſelig muß es doch ſeyn, mit dir dort oben zu wohnen, mit dir innig, ewig vereinigt zu ſeyn! mit dir, dem ewigen Urbilde aller Majeſtät und Wonne! mit dir, der, mehr als wir ergründen, mehr als Engel verſtehn, die unendliche Liebe iſt! mit dir, vor deſſem Throne, ein unzählbares ſeliges Heer, im Genuße einer unvergänglichen Wonne anbetet! mit dir, der auch uns zu den Mitgenoßen ſeiner Ewigkeit, zu ſeinen Kindern und Lieblingen aufnehmen, und vor dem ganzen Himmel dafür bekennen will! Schimmert uns deine Herrlichkeit ſchon hier ſo reizend; welcher Glanz deiner Majeſtät, wird uns,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/82
Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/82>, abgerufen am 18.06.2024.