durch den Brennpunkt f gehen. So erhält man den gebrochenen Strahl p" d; nimmt man hierzu den Richtungsstrahl b h' h" d, so ist der Durchschnittspunkt d beider Strahlen der gesuchte Vereinigungspunkt.
Diese Construction vereinfacht sich, wenn man Hauptpunkte und Hauptebenen zusammenfallen lässt und annimmt, die Linse sei von ver- schwindender Dicke. Nennt man unter dieser Voraussetzung f1 die Entfernung des leuchtenden Punktes und f2 die Entfernung seines Bildpunktes von der Linse, r1 den Radius der vordern und r2 denje- nigen der hintern Linsenfläche, so ist 1)
[Formel 1]
, eine Formel, die vollständig der früher (§. 147) für eine einzige bre- chende Fläche abgeleiteten entspricht. Die Lage des Brennpunktes erhält man hieraus, wenn man f1 = infinity, also
[Formel 2]
= o setzt; dann findet man die Brennweite F aus der Gleichung 2)
[Formel 3]
. Man sieht, dass dieser Werth der gleiche bleibt, wenn man f2 = infinity setzt; vorderer oder hinterer Brennpunkt sind also gleich weit ent- fernt. Ist statt des Radius r und des Brechungsindex n die Brenn- weite F gegeben so kann man daher f2 auch aus der Formel 3)
[Formel 4]
finden. Endlich das Verhältniss der Grösse des Bildes b2 zum Ge- genstand b1 erhält man aus der Proportion 4)
[Formel 5]
.
152 Anwendung auf die verschiede- nen Linsenfor- men. Ableitung der Haupt- gleichung.
Man benützt in der Regel die Brennweite F, um für gegebene Werthe von f1 und b1 die zugehörigen Werthe für f2 und für b2 zu bestimmen. Die Brennweite F ist aber von r1 und r2 in der durch die Gleichung 2) bestimmten Weise abhängig. Für biconvexe Linsen ist r1 positiv und r2, weil nach der entgegengesetzten Seite ge- krümmt, negativ. Hier wird demnach: 2a)
[Formel 6]
. Für planconvexe Linsen ist r2 = infinity, also: 2b)
[Formel 7]
. Für concav-convexe Linsen sind r1 und r2 positiv und r2 > r1, man hat daher: 2c)
[Formel 8]
, wobei die in der zweiten Klammer stehende Differenz einen positiven Werth behält.
Die biconcave Linse ist das Umgekehrte der biconvexen, hier ist also r1 nega- tiv und r2 positiv, demnach:
Von dem Lichte.
durch den Brennpunkt f gehen. So erhält man den gebrochenen Strahl p″ d; nimmt man hierzu den Richtungsstrahl b h' h″ d, so ist der Durchschnittspunkt d beider Strahlen der gesuchte Vereinigungspunkt.
Diese Construction vereinfacht sich, wenn man Hauptpunkte und Hauptebenen zusammenfallen lässt und annimmt, die Linse sei von ver- schwindender Dicke. Nennt man unter dieser Voraussetzung f1 die Entfernung des leuchtenden Punktes und f2 die Entfernung seines Bildpunktes von der Linse, r1 den Radius der vordern und r2 denje- nigen der hintern Linsenfläche, so ist 1)
[Formel 1]
, eine Formel, die vollständig der früher (§. 147) für eine einzige bre- chende Fläche abgeleiteten entspricht. Die Lage des Brennpunktes erhält man hieraus, wenn man f1 = ∞, also
[Formel 2]
= o setzt; dann findet man die Brennweite F aus der Gleichung 2)
[Formel 3]
. Man sieht, dass dieser Werth der gleiche bleibt, wenn man f2 = ∞ setzt; vorderer oder hinterer Brennpunkt sind also gleich weit ent- fernt. Ist statt des Radius r und des Brechungsindex n die Brenn- weite F gegeben so kann man daher f2 auch aus der Formel 3)
[Formel 4]
finden. Endlich das Verhältniss der Grösse des Bildes β2 zum Ge- genstand β1 erhält man aus der Proportion 4)
[Formel 5]
.
152 Anwendung auf die verschiede- nen Linsenfor- men. Ableitung der Haupt- gleichung.
Man benützt in der Regel die Brennweite F, um für gegebene Werthe von f1 und β1 die zugehörigen Werthe für f2 und für β2 zu bestimmen. Die Brennweite F ist aber von r1 und r2 in der durch die Gleichung 2) bestimmten Weise abhängig. Für biconvexe Linsen ist r1 positiv und r2, weil nach der entgegengesetzten Seite ge- krümmt, negativ. Hier wird demnach: 2a)
[Formel 6]
. Für planconvexe Linsen ist r2 = ∞, also: 2b)
[Formel 7]
. Für concav-convexe Linsen sind r1 und r2 positiv und r2 > r1, man hat daher: 2c)
[Formel 8]
, wobei die in der zweiten Klammer stehende Differenz einen positiven Werth behält.
Die biconcave Linse ist das Umgekehrte der biconvexen, hier ist also r1 nega- tiv und r2 positiv, demnach:
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[228/0250]
Von dem Lichte.
durch den Brennpunkt f gehen. So erhält man den gebrochenen Strahl
p″ d; nimmt man hierzu den Richtungsstrahl b h' h″ d, so ist der
Durchschnittspunkt d beider Strahlen der gesuchte Vereinigungspunkt.
Diese Construction vereinfacht sich, wenn man Hauptpunkte und
Hauptebenen zusammenfallen lässt und annimmt, die Linse sei von ver-
schwindender Dicke. Nennt man unter dieser Voraussetzung f1 die
Entfernung des leuchtenden Punktes und f2 die Entfernung seines
Bildpunktes von der Linse, r1 den Radius der vordern und r2 denje-
nigen der hintern Linsenfläche, so ist
1) [FORMEL],
eine Formel, die vollständig der früher (§. 147) für eine einzige bre-
chende Fläche abgeleiteten entspricht. Die Lage des Brennpunktes
erhält man hieraus, wenn man f1 = ∞, also [FORMEL] = o setzt; dann
findet man die Brennweite F aus der Gleichung
2) [FORMEL].
Man sieht, dass dieser Werth der gleiche bleibt, wenn man f2 = ∞
setzt; vorderer oder hinterer Brennpunkt sind also gleich weit ent-
fernt. Ist statt des Radius r und des Brechungsindex n die Brenn-
weite F gegeben so kann man daher f2 auch aus der Formel
3) [FORMEL]
finden. Endlich das Verhältniss der Grösse des Bildes β2 zum Ge-
genstand β1 erhält man aus der Proportion
4) [FORMEL].
Man benützt in der Regel die Brennweite F, um für gegebene Werthe von f1
und β1 die zugehörigen Werthe für f2 und für β2 zu bestimmen. Die Brennweite F
ist aber von r1 und r2 in der durch die Gleichung 2) bestimmten Weise abhängig.
Für biconvexe Linsen ist r1 positiv und r2, weil nach der entgegengesetzten Seite ge-
krümmt, negativ. Hier wird demnach:
2a) [FORMEL].
Für planconvexe Linsen ist r2 = ∞, also:
2b) [FORMEL].
Für concav-convexe Linsen sind r1 und r2 positiv und r2 > r1, man hat daher:
2c) [FORMEL],
wobei die in der zweiten Klammer stehende Differenz einen positiven Werth behält.
Die biconcave Linse ist das Umgekehrte der biconvexen, hier ist also r1 nega-
tiv und r2 positiv, demnach:
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Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/250>, abgerufen am 04.12.2024.
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