Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867.Bewegung der Elektricität. Ströme und Thermoströme nahehin die nämliche Reihe wie nach ihrerLeitungsfähigkeit für Reibungselektricität, dasselbe gilt, wie Wiede- mann und Franz gefunden haben, hinsichtlich ihrer Leitungsfähigkeit für Wärme. Mit wachsender Temperatur nimmt die Leitungsfähigkeit der Metalle, und zwar ziemlich proportional der Temperaturerhöhung, ab. Auch hier verhalten sich die Leiter zweiter Classe abweichend, indem deren Leitungsfähigkeit mit steigender Temperatur zuzunehmen pflegt. Wir geben hier eine kurze Tabelle über die Leitungsfähigkeit der wichtigeren
Die Leitungsfähigkeit der feuchten thierischen Gewebe Um den Widerstand irgend eines Körpers in der gewählten Einheit ausdrücken Wundt, medicin. Physik. 31
Bewegung der Elektricität. Ströme und Thermoströme nahehin die nämliche Reihe wie nach ihrerLeitungsfähigkeit für Reibungselektricität, dasselbe gilt, wie Wiede- mann und Franz gefunden haben, hinsichtlich ihrer Leitungsfähigkeit für Wärme. Mit wachsender Temperatur nimmt die Leitungsfähigkeit der Metalle, und zwar ziemlich proportional der Temperaturerhöhung, ab. Auch hier verhalten sich die Leiter zweiter Classe abweichend, indem deren Leitungsfähigkeit mit steigender Temperatur zuzunehmen pflegt. Wir geben hier eine kurze Tabelle über die Leitungsfähigkeit der wichtigeren
Die Leitungsfähigkeit der feuchten thierischen Gewebe Um den Widerstand irgend eines Körpers in der gewählten Einheit ausdrücken Wundt, medicin. Physik. 31
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Bewegung der Elektricität.
Ströme und Thermoströme nahehin die nämliche Reihe wie nach ihrer
Leitungsfähigkeit für Reibungselektricität, dasselbe gilt, wie Wiede-
mann und Franz gefunden haben, hinsichtlich ihrer Leitungsfähigkeit
für Wärme. Mit wachsender Temperatur nimmt die Leitungsfähigkeit
der Metalle, und zwar ziemlich proportional der Temperaturerhöhung,
ab. Auch hier verhalten sich die Leiter zweiter Classe abweichend,
indem deren Leitungsfähigkeit mit steigender Temperatur zuzunehmen
pflegt.
Wir geben hier eine kurze Tabelle über die Leitungsfähigkeit der wichtigeren
Metalle bei 0° nach den Versuchen von Matthiessen; die Leitungsfähigkeit des
Silbers ist = 100 gesetzt.
Silber 100 Eisen 14,44
Kupfer 77,43 Zinn 11,45
Gold 55,91 Platin 10,53
Natrium 37,43 Blei 7,77
Aluminium 33,76 Quecksilber 1,63
Zink 27,39 Wismuth 1,19
Kalium 20,84 Neusilber 7,67
Kohle 0,038
Die Leitungsfähigkeit der feuchten thierischen Gewebe
ist wesentlich von der Leitungsfähigkeit der sie durchtränkenden Flüs-
sigkeiten abhängig, denn die getrockneten Gewebe leiten den Strom
fast gar nicht; von dem verschiedenen Flüssigkeitsgehalt sind daher
wohl auch die Differenzen der Leitungsfähigkeit bedingt, die man hier
beobachtet hat. Nach den Versuchen von Ed. Weber leiten die thie-
rischen Theile etwa 10—20mal besser als destillirtes Wasser, d. h.
etwa 50 Millionen mal schlechter als Kupfer. Darnach würde der
Widerstand der feuchten Gewebe immer noch ungefähr doppelt so
gross sein als derjenige einer 1 procentigen Kochsalzlösung, die nach
den Versuchen von W. Schmidt etwa 20 Mill. mal schlechter als
Kupfer leitet. Eckhard hat versucht, die Widerstände der Nerven,
Sehnen und Muskeln mit einander zu vergleichen. Er fand, dass sich
der Widerstand der Muskelsubstanz zu derjenigen des Nerven- oder
Sehnengewebes etwa wie 1 : 1, 8—2, 5 verhält. Nerv und Sehne zei-
gen dagegen denselben Leitungswiderstand. Natürlich sind bei allen
diesen Versuchen mehrfache Fehlerquellen nicht zu vermeiden, daher
die Resultate nur als höchst approximative gelten können
Um den Widerstand irgend eines Körpers in der gewählten Einheit ausdrücken
zu können, bedarf es vor allem einer Graduirung des angewandten Rheostaten. Diese
geschieht in folgender Weise. Der Draht, den man zur Einheit des Leitungswider-
standes gewählt hat, wird um eine Glasröhre gewunden und in einem Kasten durch
Eiswasser auf 0° erhalten. Durch ein Quecksilbernäpfchen ist der Normaldraht mit
einem Rheochord, und dieser ist mit dem einen Pol der constanten Kette verbunden, der
Wundt, medicin. Physik. 31
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