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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Sechster Gesang.

Dann sollst du jung und schön an meinem Hofe wan-
deln;

Dann sey dir Putz und Scherz ein angenehmer Amt,
Und jede Nymphe sey von deinem Blick entflammt.
So sprach sie, und der Geist verspricht ihr Wun-
derwerke,

Und trotzt mit edlem Stolz auf seine Löwenstärke.

Jndessen nahen sich die grimmigen Partheyn,
Die sich einander schon den Tod in Mienen dräun.
So wie Dragoner schnell von schwarzen Pferden
springen,

Und, tapfrem Fußvolk gleich, in feste Glieder dringen:
So sprang der Renommist, und auch Sylvan herab,
Jndem der letztere sein Pferd dem Reitknecht gab.
Sie ziehn sich hurtig aus, und in dem Augenblicke
Tritt Raufbold, wie Sylvan, in seinen Stand zu-
rücke.

Zuerst wagt Raufbolds Faust den ausgedachten Streich
Auf seines Feinds Gesicht; doch er mißlingt sogleich.
Der
K 3

Sechſter Geſang.

Dann ſollſt du jung und ſchoͤn an meinem Hofe wan-
deln;

Dann ſey dir Putz und Scherz ein angenehmer Amt,
Und jede Nymphe ſey von deinem Blick entflammt.
So ſprach ſie, und der Geiſt verſpricht ihr Wun-
derwerke,

Und trotzt mit edlem Stolz auf ſeine Loͤwenſtaͤrke.

Jndeſſen nahen ſich die grimmigen Partheyn,
Die ſich einander ſchon den Tod in Mienen draͤun.
So wie Dragoner ſchnell von ſchwarzen Pferden
ſpringen,

Und, tapfrem Fußvolk gleich, in feſte Glieder dringen:
So ſprang der Renommiſt, und auch Sylvan herab,
Jndem der letztere ſein Pferd dem Reitknecht gab.
Sie ziehn ſich hurtig aus, und in dem Augenblicke
Tritt Raufbold, wie Sylvan, in ſeinen Stand zu-
ruͤcke.

Zuerſt wagt Raufbolds Fauſt den ausgedachten Streich
Auf ſeines Feinds Geſicht; doch er mißlingt ſogleich.
Der
K 3
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[149/0213] Sechſter Geſang. Dann ſollſt du jung und ſchoͤn an meinem Hofe wan- deln; Dann ſey dir Putz und Scherz ein angenehmer Amt, Und jede Nymphe ſey von deinem Blick entflammt. So ſprach ſie, und der Geiſt verſpricht ihr Wun- derwerke, Und trotzt mit edlem Stolz auf ſeine Loͤwenſtaͤrke. Jndeſſen nahen ſich die grimmigen Partheyn, Die ſich einander ſchon den Tod in Mienen draͤun. So wie Dragoner ſchnell von ſchwarzen Pferden ſpringen, Und, tapfrem Fußvolk gleich, in feſte Glieder dringen: So ſprang der Renommiſt, und auch Sylvan herab, Jndem der letztere ſein Pferd dem Reitknecht gab. Sie ziehn ſich hurtig aus, und in dem Augenblicke Tritt Raufbold, wie Sylvan, in ſeinen Stand zu- ruͤcke. Zuerſt wagt Raufbolds Fauſt den ausgedachten Streich Auf ſeines Feinds Geſicht; doch er mißlingt ſogleich. Der K 3

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/213>, abgerufen am 24.11.2024.