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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Verwandlungen.

So ist er wieder kalt, und senget nicht einmal.
So ward einst Athamas bey Jthaka betrogen,
Als eine Gottheit ihn mit falschem Dunst umzogen.
O armer Charamund, was droht nicht für Gefahr
Der Schönheit deines Haupts, dem nie versengten
Haar?

O solltest du die Uhr, die Dose nur verlieren;
Allein dein schönes Haar, wen sollte das nicht rühren?

Jedoch das Schicksal wills, und was es will, ge-
schieht.

Schon nahet sich der Stal, vor dem die Locke flieht;
Die Klappen schließen sich um das Papier zusammen;
Der Dampf steigt in die Höh, die Locke raucht in
Flammen.

Wie, wenn auf stiller See ein mächtigs Kriegsschiff
brennt,

Man einen dicken Dampf zuerst von fern erkennt;
Bis, wenn das Pulver sich mit Krachen schnell ent-
zündet,

Das Schiff im Knall sich zeigt, und schnell im Knall
verschwindet:
So

Verwandlungen.

So iſt er wieder kalt, und ſenget nicht einmal.
So ward einſt Athamas bey Jthaka betrogen,
Als eine Gottheit ihn mit falſchem Dunſt umzogen.
O armer Charamund, was droht nicht fuͤr Gefahr
Der Schoͤnheit deines Haupts, dem nie verſengten
Haar?

O ſollteſt du die Uhr, die Doſe nur verlieren;
Allein dein ſchoͤnes Haar, wen ſollte das nicht ruͤhren?

Jedoch das Schickſal wills, und was es will, ge-
ſchieht.

Schon nahet ſich der Stal, vor dem die Locke flieht;
Die Klappen ſchließen ſich um das Papier zuſammen;
Der Dampf ſteigt in die Hoͤh, die Locke raucht in
Flammen.

Wie, wenn auf ſtiller See ein maͤchtigs Kriegsſchiff
brennt,

Man einen dicken Dampf zuerſt von fern erkennt;
Bis, wenn das Pulver ſich mit Krachen ſchnell ent-
zuͤndet,

Das Schiff im Knall ſich zeigt, und ſchnell im Knall
verſchwindet:
So
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[182/0246] Verwandlungen. So iſt er wieder kalt, und ſenget nicht einmal. So ward einſt Athamas bey Jthaka betrogen, Als eine Gottheit ihn mit falſchem Dunſt umzogen. O armer Charamund, was droht nicht fuͤr Gefahr Der Schoͤnheit deines Haupts, dem nie verſengten Haar? O ſollteſt du die Uhr, die Doſe nur verlieren; Allein dein ſchoͤnes Haar, wen ſollte das nicht ruͤhren? Jedoch das Schickſal wills, und was es will, ge- ſchieht. Schon nahet ſich der Stal, vor dem die Locke flieht; Die Klappen ſchließen ſich um das Papier zuſammen; Der Dampf ſteigt in die Hoͤh, die Locke raucht in Flammen. Wie, wenn auf ſtiller See ein maͤchtigs Kriegsſchiff brennt, Man einen dicken Dampf zuerſt von fern erkennt; Bis, wenn das Pulver ſich mit Krachen ſchnell ent- zuͤndet, Das Schiff im Knall ſich zeigt, und ſchnell im Knall verſchwindet: So

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/246>, abgerufen am 21.11.2024.