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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Verwandlungen.

Das Wetter wäre gut, nur sitzen wir zu frey.
Sie sehn einander an, und lachen alle drey.
Selindens Schutzgeist hörts. Auf! (sprach er) schöne
Nymphe,

Zwo Arten Witz sind weg; die beste bleibt dir. --
Schimpfe!

Jndeß erreichen sie den stolzen Lustpallast.
Ein angenehmer Bach, der scherzend ihn umfaßt,
Lockt sie sanftmurmelnd an; es winken hohe Zimmer,
Wo die Tapete strahlt, und goldner Spiegel Schim-
mer.

Der Pudergott indes irrt um den öden Hayn,
Hofft auf Selindens Gunst, und wünscht gesehn zu
seyn.

O armer Pudergott! (sprach er mit zarter Stimme,)
Was für ein Schicksal hat in seinem schweren Grimme
Selinden dir gezeigt, da du ein Sylphe bist,
Und ihr fühlloses Herz von kaltem Marmor ist?
O warum wählt ich mir die siegende Brünette,

Als

Verwandlungen.

Das Wetter waͤre gut, nur ſitzen wir zu frey.
Sie ſehn einander an, und lachen alle drey.
Selindens Schutzgeiſt hoͤrts. Auf! (ſprach er) ſchoͤne
Nymphe,

Zwo Arten Witz ſind weg; die beſte bleibt dir. —
Schimpfe!

Jndeß erreichen ſie den ſtolzen Luſtpallaſt.
Ein angenehmer Bach, der ſcherzend ihn umfaßt,
Lockt ſie ſanftmurmelnd an; es winken hohe Zimmer,
Wo die Tapete ſtrahlt, und goldner Spiegel Schim-
mer.

Der Pudergott indes irrt um den oͤden Hayn,
Hofft auf Selindens Gunſt, und wuͤnſcht geſehn zu
ſeyn.

O armer Pudergott! (ſprach er mit zarter Stimme,)
Was fuͤr ein Schickſal hat in ſeinem ſchweren Grimme
Selinden dir gezeigt, da du ein Sylphe biſt,
Und ihr fuͤhlloſes Herz von kaltem Marmor iſt?
O warum waͤhlt ich mir die ſiegende Bruͤnette,

Als
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[196/0260] Verwandlungen. Das Wetter waͤre gut, nur ſitzen wir zu frey. Sie ſehn einander an, und lachen alle drey. Selindens Schutzgeiſt hoͤrts. Auf! (ſprach er) ſchoͤne Nymphe, Zwo Arten Witz ſind weg; die beſte bleibt dir. — Schimpfe! Jndeß erreichen ſie den ſtolzen Luſtpallaſt. Ein angenehmer Bach, der ſcherzend ihn umfaßt, Lockt ſie ſanftmurmelnd an; es winken hohe Zimmer, Wo die Tapete ſtrahlt, und goldner Spiegel Schim- mer. Der Pudergott indes irrt um den oͤden Hayn, Hofft auf Selindens Gunſt, und wuͤnſcht geſehn zu ſeyn. O armer Pudergott! (ſprach er mit zarter Stimme,) Was fuͤr ein Schickſal hat in ſeinem ſchweren Grimme Selinden dir gezeigt, da du ein Sylphe biſt, Und ihr fuͤhlloſes Herz von kaltem Marmor iſt? O warum waͤhlt ich mir die ſiegende Bruͤnette, Als

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/260>, abgerufen am 23.11.2024.