Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite
Die Schöpfung der Hölle.
Zu der Standarte des grossen Meßias. Die Feinde
des Ewgen

Trieb er bald, mit allmächtigem Donner, zum Rande des
Himmels,

Und von da zum Abgrund hinab; mit schrecklichem
Falle

Stürzten sie nieder zur untersten Hölle; die Flamme
des Zornes

Brannte fürchterlich nach bis in den Pfuhl des Ver-
derbens.

Also beschloß, der Gesandte des Himmels, die dunk-
le Geschichte

Von der Erschaffung der Hölle. Jhn hatte der Erste
der Menschen

Mit Entzücken und Grausen gehört, und grosse Gedanken
Jn sich versammelt. Jetzt sprach er zu ihm mit dankba-
ren Worten:

Liebling des Himmels, wie hat dein Bericht die küh-
neste Neugier

Uebertroffen! Mit kaltem Entsetzen erblick ich noch ietzo
Vor
H 5
Die Schoͤpfung der Hoͤlle.
Zu der Standarte des groſſen Meßias. Die Feinde
des Ewgen

Trieb er bald, mit allmaͤchtigem Donner, zum Rande des
Himmels,

Und von da zum Abgrund hinab; mit ſchrecklichem
Falle

Stuͤrzten ſie nieder zur unterſten Hoͤlle; die Flamme
des Zornes

Brannte fuͤrchterlich nach bis in den Pfuhl des Ver-
derbens.

Alſo beſchloß, der Geſandte des Himmels, die dunk-
le Geſchichte

Von der Erſchaffung der Hoͤlle. Jhn hatte der Erſte
der Menſchen

Mit Entzuͤcken und Grauſen gehoͤrt, und groſſe Gedanken
Jn ſich verſammelt. Jetzt ſprach er zu ihm mit dankba-
ren Worten:

Liebling des Himmels, wie hat dein Bericht die kuͤh-
neſte Neugier

Uebertroffen! Mit kaltem Entſetzen erblick ich noch ietzo
Vor
H 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0127" n="105"/>
            <fw place="top" type="header">Die Scho&#x0364;pfung der Ho&#x0364;lle.</fw><lb/>
            <l>Zu der Standarte des gro&#x017F;&#x017F;en Meßias. Die Feinde<lb/><hi rendition="#et">des Ewgen</hi></l><lb/>
            <l>Trieb er bald, mit allma&#x0364;chtigem Donner, zum Rande des<lb/><hi rendition="#et">Himmels,</hi></l><lb/>
            <l>Und von da zum Abgrund hinab; mit &#x017F;chrecklichem<lb/><hi rendition="#et">Falle</hi></l><lb/>
            <l>Stu&#x0364;rzten &#x017F;ie nieder zur unter&#x017F;ten Ho&#x0364;lle; die Flamme<lb/><hi rendition="#et">des Zornes</hi></l><lb/>
            <l>Brannte fu&#x0364;rchterlich nach bis in den Pfuhl des Ver-<lb/><hi rendition="#et">derbens.</hi></l><lb/>
            <l>Al&#x017F;o be&#x017F;chloß, der Ge&#x017F;andte des Himmels, die dunk-<lb/><hi rendition="#et">le Ge&#x017F;chichte</hi></l><lb/>
            <l>Von der Er&#x017F;chaffung der Ho&#x0364;lle. Jhn hatte der Er&#x017F;te<lb/><hi rendition="#et">der Men&#x017F;chen</hi></l><lb/>
            <l>Mit Entzu&#x0364;cken und Grau&#x017F;en geho&#x0364;rt, und gro&#x017F;&#x017F;e Gedanken</l><lb/>
            <l>Jn &#x017F;ich ver&#x017F;ammelt. Jetzt &#x017F;prach er zu ihm mit dankba-<lb/><hi rendition="#et">ren Worten:</hi></l><lb/>
            <l>Liebling des Himmels, wie hat dein Bericht die ku&#x0364;h-<lb/><hi rendition="#et">ne&#x017F;te Neugier</hi></l><lb/>
            <l>Uebertroffen! Mit kaltem Ent&#x017F;etzen erblick ich noch ietzo</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Vor</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0127] Die Schoͤpfung der Hoͤlle. Zu der Standarte des groſſen Meßias. Die Feinde des Ewgen Trieb er bald, mit allmaͤchtigem Donner, zum Rande des Himmels, Und von da zum Abgrund hinab; mit ſchrecklichem Falle Stuͤrzten ſie nieder zur unterſten Hoͤlle; die Flamme des Zornes Brannte fuͤrchterlich nach bis in den Pfuhl des Ver- derbens. Alſo beſchloß, der Geſandte des Himmels, die dunk- le Geſchichte Von der Erſchaffung der Hoͤlle. Jhn hatte der Erſte der Menſchen Mit Entzuͤcken und Grauſen gehoͤrt, und groſſe Gedanken Jn ſich verſammelt. Jetzt ſprach er zu ihm mit dankba- ren Worten: Liebling des Himmels, wie hat dein Bericht die kuͤh- neſte Neugier Uebertroffen! Mit kaltem Entſetzen erblick ich noch ietzo Vor H 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/127
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764], S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften05_1764/127>, abgerufen am 21.11.2024.