Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Gesang.
Ausgespreitet, und fruchtbar ihn machtest; -- erleuch-
te was finster

Jn mir ist, durch dein Licht, und alles, was niedrig
ist in mir,

Das erhebe, das stärke: damit ich die Rechte der
Vorsicht,

Nach dem erhabenen Zweck des grossen Gesanges, be-
schütze,

Und vor den Menschen die Wege Gottes vertheidi-
gen mögek).

Sage zuerst, denn nichts hält dir der Himmel
verborgen,

Noch der Hölle tiefester Schlundl); entdecke zuerst
mir,

Was in diesem glücklichen Stande, (so glücklich für
Menschen!)

Die
Milton die Schrift in der Grundsprache las, so sind
seine Ausdrücke und Bilder öfter aus ihr entlehnt,
als aus der Uebersetzung. N.
k) Dieses geschieht durch das ganze Gedicht, besonders in
den Reden zwischen Gott dem Vater und Sohn. N.
l) Der Poet schreibt der Muse eine Art von Allwissen-
heit zu, und das mit Recht, weil sie dadurch fähig
gemacht

Erſter Geſang.
Ausgeſpreitet, und fruchtbar ihn machteſt; — erleuch-
te was finſter

Jn mir iſt, durch dein Licht, und alles, was niedrig
iſt in mir,

Das erhebe, das ſtaͤrke: damit ich die Rechte der
Vorſicht,

Nach dem erhabenen Zweck des groſſen Geſanges, be-
ſchuͤtze,

Und vor den Menſchen die Wege Gottes vertheidi-
gen moͤgek).

Sage zuerſt, denn nichts haͤlt dir der Himmel
verborgen,

Noch der Hoͤlle tiefeſter Schlundl); entdecke zuerſt
mir,

Was in dieſem gluͤcklichen Stande, (ſo gluͤcklich fuͤr
Menſchen!)

Die
Milton die Schrift in der Grundſprache las, ſo ſind
ſeine Ausdruͤcke und Bilder oͤfter aus ihr entlehnt,
als aus der Ueberſetzung. N.
k) Dieſes geſchieht durch das ganze Gedicht, beſonders in
den Reden zwiſchen Gott dem Vater und Sohn. N.
l) Der Poet ſchreibt der Muſe eine Art von Allwiſſen-
heit zu, und das mit Recht, weil ſie dadurch faͤhig
gemacht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0013" n="13"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw><lb/>
          <l>Ausge&#x017F;preitet, und fruchtbar ihn machte&#x017F;t; &#x2014; erleuch-<lb/><hi rendition="#et">te was fin&#x017F;ter</hi></l><lb/>
          <l>Jn mir i&#x017F;t, durch dein Licht, und alles, was niedrig<lb/><hi rendition="#et">i&#x017F;t in mir,</hi></l><lb/>
          <l>Das erhebe, das &#x017F;ta&#x0364;rke: damit ich die Rechte der<lb/><hi rendition="#et">Vor&#x017F;icht,</hi></l><lb/>
          <l>Nach dem erhabenen Zweck des gro&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;anges, be-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chu&#x0364;tze,</hi></l><lb/>
          <l>Und vor den Men&#x017F;chen die Wege Gottes vertheidi-<lb/><hi rendition="#et">gen mo&#x0364;ge<note place="foot" n="k)">Die&#x017F;es ge&#x017F;chieht durch das ganze Gedicht, be&#x017F;onders in<lb/>
den Reden zwi&#x017F;chen Gott dem Vater und Sohn. <hi rendition="#fr">N.</hi></note>.</hi></l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Sage zuer&#x017F;t, denn nichts ha&#x0364;lt dir der Himmel<lb/><hi rendition="#et">verborgen,</hi></l><lb/>
          <l>Noch der Ho&#x0364;lle tiefe&#x017F;ter Schlund<note xml:id="f05" next="#f06" place="foot" n="l)">Der Poet &#x017F;chreibt der Mu&#x017F;e eine Art von Allwi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
heit zu, und das mit Recht, weil &#x017F;ie dadurch fa&#x0364;hig<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gemacht</fw></note>; entdecke zuer&#x017F;t<lb/><hi rendition="#et">mir,</hi></l><lb/>
          <l>Was in die&#x017F;em glu&#x0364;cklichen Stande, (&#x017F;o glu&#x0364;cklich fu&#x0364;r<lb/><hi rendition="#et">Men&#x017F;chen!)</hi></l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          <note xml:id="f04" prev="#f03" place="foot" n="i)">Milton die Schrift in der Grund&#x017F;prache las, &#x017F;o &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;eine Ausdru&#x0364;cke und Bilder o&#x0364;fter aus ihr entlehnt,<lb/>
als aus der Ueber&#x017F;etzung. <hi rendition="#fr">N.</hi></note><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0013] Erſter Geſang. Ausgeſpreitet, und fruchtbar ihn machteſt; — erleuch- te was finſter Jn mir iſt, durch dein Licht, und alles, was niedrig iſt in mir, Das erhebe, das ſtaͤrke: damit ich die Rechte der Vorſicht, Nach dem erhabenen Zweck des groſſen Geſanges, be- ſchuͤtze, Und vor den Menſchen die Wege Gottes vertheidi- gen moͤge k). Sage zuerſt, denn nichts haͤlt dir der Himmel verborgen, Noch der Hoͤlle tiefeſter Schlund l); entdecke zuerſt mir, Was in dieſem gluͤcklichen Stande, (ſo gluͤcklich fuͤr Menſchen!) Die i) k) Dieſes geſchieht durch das ganze Gedicht, beſonders in den Reden zwiſchen Gott dem Vater und Sohn. N. l) Der Poet ſchreibt der Muſe eine Art von Allwiſſen- heit zu, und das mit Recht, weil ſie dadurch faͤhig gemacht i) Milton die Schrift in der Grundſprache las, ſo ſind ſeine Ausdruͤcke und Bilder oͤfter aus ihr entlehnt, als aus der Ueberſetzung. N.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/13
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/13>, abgerufen am 29.04.2024.