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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die XXX. Frag.
nes Testaments ist zweyerley/ offentliche/ und eintze-
lichte. Die offentliche ist/ so auff offentlicher
Glaubwürdigkeit/ und Gezeugniß sich gründet: so
wieder zweyerley Arten. 1. Wann der Testirer/
durch eine Bittschrifft dem Fürsten/ solches sein Te-
stament übergibt/ daß es vor seinem Raht abgelesen/
oder gewiesen/ und hernach in den geheimen Schrifft
behalter gelegt/ und daselbst/ biß zum Tode deß Te-
stament-Machers auffbehalten werde. Die ande-
re Art ist/ wann der Testirer sein Testament oder letz-
ten Willen/ vor einem Gericht/ entweder dem Rich-
ter offentlich erkläret/ oder schrifftlich übergiebet/ mit
Bitt/ daß es in die Acta, oder Gerichtliche Hand-
lungen/ gebracht werde.

Die Eintzele/ oder Privat-Zierligkeit ist/ wann
der Testirer seinen letzten Willen den eintzelen/ oder
Privat-Zeugen eröffnet/ welche auch zweyerley/ ei-
ne gemeine/ und eigendliche. Die gemeine Zier-
ligkeit gehöret zu jedem Testament/ und bestehet auff
drey Stücke; nemlich in Zusammen-Beruffung
der Zeugen/ in Bezeugung deß letzten Willens/ und
der auff einmal vorgenommen dessen Verrichtung.

Was das erste anbelangt/ nemlich die Zusam-
men-Beruffung der Zeugen/ so werden dabey wider
3. Ding erfordert/ nemlich die gelegenheit der Zeugen/
derselben erbittung/ und ihr gebührende Anzahl. Dann
vors 1. muß bey den Zeugen erwogen werden/ ihr Zu-
stand/ Aufrichtigkeit/ Bescheidenheit/ guter Name/
und das Alter. Dann zu Zeugen nicht genommen wer-

den

Die XXX. Frag.
nes Teſtaments iſt zweyerley/ offentliche/ und eintze-
lichte. Die offentliche iſt/ ſo auff offentlicher
Glaubwuͤrdigkeit/ und Gezeugniß ſich gruͤndet: ſo
wieder zweyerley Arten. 1. Wann der Teſtirer/
durch eine Bittſchrifft dem Fuͤrſten/ ſolches ſein Te-
ſtament übergibt/ daß es vor ſeinem Raht abgeleſen/
oder gewieſen/ und hernach in den geheimen Schꝛifft
behalter gelegt/ und daſelbſt/ biß zum Tode deß Te-
ſtament-Machers auffbehalten werde. Die ande-
re Art iſt/ wann der Teſtirer ſein Teſtament oder letz-
ten Willen/ vor einem Gericht/ entweder dem Rich-
ter offentlich erklaͤret/ oder ſchꝛifftlich uͤbergiebet/ mit
Bitt/ daß es in die Acta, oder Gerichtliche Hand-
lungen/ gebracht werde.

Die Eintzele/ oder Privat-Zierligkeit iſt/ wann
der Teſtirer ſeinen letzten Willen den eintzelen/ oder
Privat-Zeugen eroͤffnet/ welche auch zweyerley/ ei-
ne gemeine/ und eigendliche. Die gemeine Zier-
ligkeit gehoͤret zu jedem Teſtament/ und beſtehet auff
drey Stuͤcke; nemlich in Zuſammen-Beruffung
der Zeugen/ in Bezeugung deß letzten Willens/ und
der auff einmal vorgenommen deſſen Verrichtung.

Was das erſte anbelangt/ nemlich die Zuſam-
men-Beruffung der Zeugen/ ſo werden dabey wider
3. Ding erfordert/ nemlich die gelegenheit der Zeugẽ/
deꝛſelben erbittung/ und ihr gebuͤhꝛende Anzahl. Dañ
vors 1. muß bey den Zeugen erwogen werden/ ihr Zu-
ſtand/ Aufrichtigkeit/ Beſcheidenheit/ guter Name/
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[98/0114] Die XXX. Frag. nes Teſtaments iſt zweyerley/ offentliche/ und eintze- lichte. Die offentliche iſt/ ſo auff offentlicher Glaubwuͤrdigkeit/ und Gezeugniß ſich gruͤndet: ſo wieder zweyerley Arten. 1. Wann der Teſtirer/ durch eine Bittſchrifft dem Fuͤrſten/ ſolches ſein Te- ſtament übergibt/ daß es vor ſeinem Raht abgeleſen/ oder gewieſen/ und hernach in den geheimen Schꝛifft behalter gelegt/ und daſelbſt/ biß zum Tode deß Te- ſtament-Machers auffbehalten werde. Die ande- re Art iſt/ wann der Teſtirer ſein Teſtament oder letz- ten Willen/ vor einem Gericht/ entweder dem Rich- ter offentlich erklaͤret/ oder ſchꝛifftlich uͤbergiebet/ mit Bitt/ daß es in die Acta, oder Gerichtliche Hand- lungen/ gebracht werde. Die Eintzele/ oder Privat-Zierligkeit iſt/ wann der Teſtirer ſeinen letzten Willen den eintzelen/ oder Privat-Zeugen eroͤffnet/ welche auch zweyerley/ ei- ne gemeine/ und eigendliche. Die gemeine Zier- ligkeit gehoͤret zu jedem Teſtament/ und beſtehet auff drey Stuͤcke; nemlich in Zuſammen-Beruffung der Zeugen/ in Bezeugung deß letzten Willens/ und der auff einmal vorgenommen deſſen Verrichtung. Was das erſte anbelangt/ nemlich die Zuſam- men-Beruffung der Zeugen/ ſo werden dabey wider 3. Ding erfordert/ nemlich die gelegenheit der Zeugẽ/ deꝛſelben erbittung/ und ihr gebuͤhꝛende Anzahl. Dañ vors 1. muß bey den Zeugen erwogen werden/ ihr Zu- ſtand/ Aufrichtigkeit/ Beſcheidenheit/ guter Name/ und das Alter. Dañ zu Zeugen nicht genom̃en wer- den

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/114>, abgerufen am 21.11.2024.