Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XXXII. Frag.
oder verbessert werden. Also haben Thrasybulus
den Atheniensern/ nach Vertreibung der 30. Ty-
rannen; und Cicero den Römern/ nachdem d[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]
Iulius Caesar umgebracht worden/ die Amnestiam,
oder die Vergessung aller Schmach/ gerahten/
und befohlen/ daß der Tyrannen Verhandlungen
g[unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]tig seyn solten; weil sonsten das gefallene nicht
wider auffgericht; noch das auffgerichte Gemei-
ne Wesen lang hätte bestehen können.

Die XXXII. Frag.
Woher kommet es/ daß bisweilen
die Königreich/ und Fürstentümer/ unter-

gehen? 2. Jst die Veränderung nicht dem Ge-
stirn zuzuschreiben? 3. Und mögen dieselben
nicht vorher gesehen werden?

WAs die Erste Frag anbelangt/
so wird ins gemein darfür gehalten/ daß
zu eines Standes Wolfahrt gehören die
Gottseligkeit/ die Religion/ die Weisheit der O-
brigkeit/ die Haltung über die Gesätz/ die Gerech-
tigkeit/ die Einigkeit/ die Straffen der Laster/ die
Flucht von der Neuerung/ der Fürsten Auffrich-
tig- und Wachtsamkeit/ Verhütung der Zwy-
spaltung zwischen den Mächtigen/ und Edlen/
die Erhaltung der Geschlechte/ Versorgung der
Armen/ Gleichheit in Reichung der Steur/ und
Anlagen/ Bestellung der Sitten-Richter/ die
Bewahrung des Gemeinen Gelt-Kastens/ und

dann/

Die XXXII. Frag.
oder verbeſſert werden. Alſo haben Thraſybulus
den Athenienſern/ nach Vertreibung der 30. Ty-
rannen; und Cicero den Roͤmern/ nachdem d[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]
Iulius Cæſar umgebracht worden/ die Amneſtiam,
oder die Vergeſſung aller Schmach/ gerahten/
und befohlen/ daß der Tyrannen Verhandlungen
g[unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]tig ſeyn ſolten; weil ſonſten das gefallene nicht
wider auffgericht; noch das auffgerichte Gemei-
ne Weſen lang haͤtte beſtehen koͤnnen.

Die XXXII. Frag.
Woher kommet es/ daß bisweilen
die Koͤnigreich/ und Fuͤrſtentuͤmer/ unter-

gehen? 2. Jſt die Veraͤnderung nicht dem Ge-
ſtirn zuzuſchreiben? 3. Und moͤgen dieſelben
nicht vorher geſehen werden?

WAs die Erſte Frag anbelangt/
ſo wird ins gemein darfuͤr gehalten/ daß
zu eines Standes Wolfahrt gehoͤren die
Gottſeligkeit/ die Religion/ die Weisheit der O-
brigkeit/ die Haltung uͤber die Geſaͤtz/ die Gerech-
tigkeit/ die Einigkeit/ die Straffen der Laſter/ die
Flucht von der Neuerung/ der Fuͤrſten Auffrich-
tig- und Wachtſamkeit/ Verhuͤtung der Zwy-
ſpaltung zwiſchen den Maͤchtigen/ und Edlen/
die Erhaltung der Geſchlechte/ Verſorgung der
Armen/ Gleichheit in Reichung der Steur/ und
Anlagen/ Beſtellung der Sitten-Richter/ die
Bewahrung des Gemeinen Gelt-Kaſtens/ und

dann/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0139" n="111"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
oder verbe&#x017F;&#x017F;ert werden. Al&#x017F;o haben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Thra&#x017F;ybulus</hi></hi><lb/>
den Athenien&#x017F;ern/ nach Vertreibung der 30. Ty-<lb/>
rannen; und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cicero</hi></hi> den Ro&#x0364;mern/ nachdem d<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iulius Cæ&#x017F;ar</hi></hi> umgebracht worden/ die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Amne&#x017F;tiam,</hi></hi><lb/>
oder die Verge&#x017F;&#x017F;ung aller Schmach/ gerahten/<lb/>
und befohlen/ daß der Tyrannen Verhandlungen<lb/>
g<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="3"/>tig &#x017F;eyn &#x017F;olten; weil &#x017F;on&#x017F;ten das gefallene nicht<lb/>
wider auffgericht; noch das auffgerichte Gemei-<lb/>
ne We&#x017F;en lang ha&#x0364;tte be&#x017F;tehen ko&#x0364;nnen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXII.</hi></hi> Frag.<lb/>
Woher kommet es/ daß bisweilen<lb/>
die Ko&#x0364;nigreich/ und Fu&#x0364;r&#x017F;tentu&#x0364;mer/ unter-</hi><lb/>
gehen? 2. J&#x017F;t die Vera&#x0364;nderung nicht dem Ge-<lb/>
&#x017F;tirn zuzu&#x017F;chreiben? 3. Und mo&#x0364;gen die&#x017F;elben<lb/>
nicht vorher ge&#x017F;ehen werden?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">As die Er&#x017F;te Frag anbelangt/</hi><lb/>
&#x017F;o wird ins gemein darfu&#x0364;r gehalten/ daß<lb/>
zu eines Standes Wolfahrt geho&#x0364;ren die<lb/>
Gott&#x017F;eligkeit/ die Religion/ die Weisheit der O-<lb/>
brigkeit/ die Haltung u&#x0364;ber die Ge&#x017F;a&#x0364;tz/ die Gerech-<lb/>
tigkeit/ die Einigkeit/ die Straffen der La&#x017F;ter/ die<lb/>
Flucht von der Neuerung/ der Fu&#x0364;r&#x017F;ten Auffrich-<lb/>
tig- und Wacht&#x017F;amkeit/ Verhu&#x0364;tung der Zwy-<lb/>
&#x017F;paltung zwi&#x017F;chen den Ma&#x0364;chtigen/ und Edlen/<lb/>
die Erhaltung der Ge&#x017F;chlechte/ Ver&#x017F;orgung der<lb/>
Armen/ Gleichheit in Reichung der Steur/ und<lb/>
Anlagen/ Be&#x017F;tellung der Sitten-Richter/ die<lb/>
Bewahrung des Gemeinen Gelt-Ka&#x017F;tens/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dann/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0139] Die XXXII. Frag. oder verbeſſert werden. Alſo haben Thraſybulus den Athenienſern/ nach Vertreibung der 30. Ty- rannen; und Cicero den Roͤmern/ nachdem d__ Iulius Cæſar umgebracht worden/ die Amneſtiam, oder die Vergeſſung aller Schmach/ gerahten/ und befohlen/ daß der Tyrannen Verhandlungen g___tig ſeyn ſolten; weil ſonſten das gefallene nicht wider auffgericht; noch das auffgerichte Gemei- ne Weſen lang haͤtte beſtehen koͤnnen. Die XXXII. Frag. Woher kommet es/ daß bisweilen die Koͤnigreich/ und Fuͤrſtentuͤmer/ unter- gehen? 2. Jſt die Veraͤnderung nicht dem Ge- ſtirn zuzuſchreiben? 3. Und moͤgen dieſelben nicht vorher geſehen werden? WAs die Erſte Frag anbelangt/ ſo wird ins gemein darfuͤr gehalten/ daß zu eines Standes Wolfahrt gehoͤren die Gottſeligkeit/ die Religion/ die Weisheit der O- brigkeit/ die Haltung uͤber die Geſaͤtz/ die Gerech- tigkeit/ die Einigkeit/ die Straffen der Laſter/ die Flucht von der Neuerung/ der Fuͤrſten Auffrich- tig- und Wachtſamkeit/ Verhuͤtung der Zwy- ſpaltung zwiſchen den Maͤchtigen/ und Edlen/ die Erhaltung der Geſchlechte/ Verſorgung der Armen/ Gleichheit in Reichung der Steur/ und Anlagen/ Beſtellung der Sitten-Richter/ die Bewahrung des Gemeinen Gelt-Kaſtens/ und dann/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/139
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/139>, abgerufen am 11.12.2024.