Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XXXIII. Frag. Seyn die Fürsten auch den Ge- sätzen unterworffen? ETliche Scribenten/ so von Aber dieses ist nicht also bloß dahin zu verste- Deswegen/ damit man etwas gewisses schlies- der H iij
Die XXXIII. Frag. Seyn die Fuͤrſten auch den Ge- ſaͤtzen unterworffen? ETliche Scribenten/ ſo von Aber dieſes iſt nicht alſo bloß dahin zu verſte- Deswegen/ damit man etwas gewiſſes ſchlieſ- der H iij
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Die XXXIII. Frag.
Seyn die Fuͤrſten auch den Ge-
ſaͤtzen unterworffen?
ETliche Scribenten/ ſo von
Weltlichen/ und Regiments-Sachen
ihre Meinungen an Tag geben/ wollen/
daß die Fuͤrſten/ ſo keinen Oberherren erkennen/
und den hoͤchſten Gewalt haben/ den Geſaͤtzen nit
unterworffen ſeyen. Dann/ wann ein Fuͤrſt glei-
chen Geſaͤtzen/ wie ein Unterthan/ zu gehorſamen
haͤtte/ ſo muͤſte man ihn unter die Unterthanen/
und Knechte/ zehlen. So ſey ein Fuͤrſt/ ein Bild-
nus der Goͤttlichen Majeſtaͤt; die er auch fuͤr ſei-
nen Oberherren allein erkenne/ und habe daher
ein Monarch/ wann er wider das Geſaͤtz handele/
nur Gott den HErrn zu einem Raͤcher/ und Rich-
ter. Sihe Bodinum lib. 1. de Republ. cap. 8.
Aber dieſes iſt nicht alſo bloß dahin zu verſte-
ſtehen/ daß ein Fuͤrſt keinen Geſaͤtzen unterworf-
fen were. Sintemal keine Zeit geben werden mag/
daß ein Menſch gantz und gar von den Geſaͤtzen
befreiet geweſen were.
Deswegen/ damit man etwas gewiſſes ſchlieſ-
ſe/ ſo iſt vor allen Dingen zu wiſſen/ daß ein Koͤnig
nicht befreiet ſey von den Goͤttlichen/ und Natuͤr-
lichen Geſaͤtzen; weilen/ in Anſehung derſelben/
er noch ein Burger iſt/ und denſelben/ wie andere
Burger/ Gehorſam leiſten muß. Sintemal er
der
H iij
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