Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LX. Frag. berglett/ machts mit Baumöel zu einer Salben.Schwartze Blattern heilet Weggraßwasser/ mit leininen Tüchlein übergeschlagen. Das grün Röhrlinkraut gestossen/ und Pflastersweise über- gelegt/ leschet die Hitz der schwartzen brennenden Blattern/ an den Beinen/ Brüsten/ Gemächten. Braune hitzige Blattern curiren Eichblätter/ item/ die Blätter der Rheinweiden/ übergelegt. Blätterlein des Munds heilet Maulbeersafft; oder die Lindenbaum-Blätter in Wasser gesotten/ und den Mund damit ausgespielt. Tormentill- wasser ist sehr dienlich den jungen Kindern/ die das Essen im Mund haben/ offt die Blätterlein mit einem leinin Tüchlein gewaschen. Jtem/ Got- tes gnad- oder Ruprechtskraut-Wasser. Man legt auch die grüne Blätlein davon dem Kind auffs Haubt: item/ Ackeleywasser/ davon man auch ein halbes Löffelein voll kan zu schlucken ge- ben. Kleyen zu reinem Pulver gestossen/ und mit Honig zu einem Pflaster gemacht/ heilet die eyte- rende Blätterlein des Haubts/ wie ein Pflaster über gelegt. Von den Blattern der Schinbein ist/ in vorge- Von den Kinds-Blattern/ Masern/ oder 3. Carfunckel ist ein Geschwulst von einem er- brennet/
Die LX. Frag. berglett/ machts mit Baumoͤel zu einer Salben.Schwartze Blattern heilet Weggraßwaſſer/ mit leininen Tuͤchlein uͤbergeſchlagen. Das gruͤn Roͤhrlinkraut geſtoſſen/ und Pflaſtersweiſe uͤber- gelegt/ leſchet die Hitz der ſchwartzen brennenden Blattern/ an den Beinen/ Bruͤſten/ Gemaͤchten. Braune hitzige Blattern curiren Eichblaͤtter/ item/ die Blaͤtter der Rheinweiden/ uͤbergelegt. Blaͤtterlein des Munds heilet Maulbeerſafft; oder die Lindenbaum-Blaͤtter in Waſſer geſotten/ und den Mund damit ausgeſpielt. Tormentill- waſſer iſt ſehr dienlich den jungen Kindern/ die das Eſſen im Mund haben/ offt die Blaͤtterlein mit einem leinin Tuͤchlein gewaſchen. Jtem/ Got- tes gnad- oder Ruprechtskraut-Waſſer. Man legt auch die gruͤne Blaͤtlein davon dem Kind auffs Haubt: item/ Ackeleywaſſer/ davon man auch ein halbes Loͤffelein voll kan zu ſchlucken ge- ben. Kleyen zu reinem Pulver geſtoſſen/ und mit Honig zu einem Pflaſter gemacht/ heilet die eyte- rende Blaͤtterlein des Haubts/ wie ein Pflaſter uͤber gelegt. Von den Blattern der Schinbein iſt/ in vorge- Von den Kinds-Blattern/ Maſern/ oder 3. Carfunckel iſt ein Geſchwulſt von einem er- brennet/
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Die LX. Frag.
berglett/ machts mit Baumoͤel zu einer Salben.
Schwartze Blattern heilet Weggraßwaſſer/ mit
leininen Tuͤchlein uͤbergeſchlagen. Das gruͤn
Roͤhrlinkraut geſtoſſen/ und Pflaſtersweiſe uͤber-
gelegt/ leſchet die Hitz der ſchwartzen brennenden
Blattern/ an den Beinen/ Bruͤſten/ Gemaͤchten.
Braune hitzige Blattern curiren Eichblaͤtter/
item/ die Blaͤtter der Rheinweiden/ uͤbergelegt.
Blaͤtterlein des Munds heilet Maulbeerſafft;
oder die Lindenbaum-Blaͤtter in Waſſer geſotten/
und den Mund damit ausgeſpielt. Tormentill-
waſſer iſt ſehr dienlich den jungen Kindern/ die
das Eſſen im Mund haben/ offt die Blaͤtterlein
mit einem leinin Tuͤchlein gewaſchen. Jtem/ Got-
tes gnad- oder Ruprechtskraut-Waſſer. Man
legt auch die gruͤne Blaͤtlein davon dem Kind
auffs Haubt: item/ Ackeleywaſſer/ davon man
auch ein halbes Loͤffelein voll kan zu ſchlucken ge-
ben. Kleyen zu reinem Pulver geſtoſſen/ und mit
Honig zu einem Pflaſter gemacht/ heilet die eyte-
rende Blaͤtterlein des Haubts/ wie ein Pflaſter
uͤber gelegt.
Von den Blattern der Schinbein iſt/ in vorge-
hender Frag/ geſagt worden.
Von den Kinds-Blattern/ Maſern/ oder
Durchſchlechten/ moͤchte/ mit der Zeit/ anderswo
Bericht geſchehen.
3. Carfunckel iſt ein Geſchwulſt von einem er-
hitzten Gebluͤt herkommend/ welcher die Haut an-
brennet/
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/288>, abgerufen am 16.07.2024. |