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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LXXIX. Frag.
zeugt ist/ daß es falsch seye/ und er jedoch solches
für waar ausgibet. Dahin zu ziehen/ was im 12.
Psalm/ v. 3. stehet: Einer redet mit dem andern
unnütze Ding/ und heucheln/ und lehren aus un-
einigem Hertzen. Und 3. wann es geschihet/ in
Willen/ oder mit dem Vorsatz/ zu betriegen. Es ist
auch eine Lugen/ wanngleich kein Will zu Scha-
den da ist; namlich/ wann etwas aus leichtfer-
tigem/ oder eitelem Gemüt/ vorgebracht wird/ so
keine scheinbarliche/ oder glaubwürdige/ und ehr-
liche/ Ursach hat. Dergleichen Lugen der
Schmeichler/ Großsprecher/ und ihres gleichen/
Leute seyn. Sihe oben die 18. Frag/ und ob einer/
der zu einem andern sagt/ deiner Ehren ohne
Schaden/ das ist nicht waar/ sondern erlogen/ zu
entschuldigen seye? D. Besoldum in Thes. practico,
v. Lugin. Kubach cent. 2. decur. 9. qu. 1. &
2. da
dieser also schreibet: Si quis dicit, tu mentiris, sal-
vo tuo honore, non statim habeo contra eum actio-
nem injuriarum, nisi manifeste de Calumnia con-
stet. Ergo protestatio heic prodest, quae licet abesset,
adhuc tamen non dabitur actio injuriarum.
Der
auch daselbst/ in der 2. Frag/ Wann mich einer
einen Dieb/ Schelmen/ Lugner/ nennet/ ob ich/ zu
meiner Vertheidigung/ mit Recht sagen könne/ du
liegest/ du bist ein Dieb? den Fachineum, der sol-
ches bejahe; item Gail. lib. 2. obs. 101. n. 4. anzie-
het: aber dabey erinnert/ daß Andere darwider
seyen/ und daß einer die ihme angethane Schmach/

mit

Die LXXIX. Frag.
zeugt iſt/ daß es falſch ſeye/ und er jedoch ſolches
fuͤr waar ausgibet. Dahin zu ziehen/ was im 12.
Pſalm/ v. 3. ſtehet: Einer redet mit dem andern
unnuͤtze Ding/ und heucheln/ und lehren aus un-
einigem Hertzen. Und 3. wann es geſchihet/ in
Willen/ oder mit dem Vorſatz/ zu betriegen. Es iſt
auch eine Lugen/ wanngleich kein Will zu Scha-
den da iſt; namlich/ wann etwas aus leichtfer-
tigem/ oder eitelem Gemuͤt/ vorgebracht wird/ ſo
keine ſcheinbarliche/ oder glaubwuͤrdige/ und ehr-
liche/ Urſach hat. Dergleichen Lugen der
Schmeichler/ Großſprecher/ und ihres gleichen/
Leute ſeyn. Sihe oben die 18. Frag/ und ob einer/
der zu einem andern ſagt/ deiner Ehren ohne
Schaden/ das iſt nicht waar/ ſondern erlogen/ zu
entſchuldigen ſeye? D. Beſoldum in Theſ. practico,
v. Lugin. Kubach cent. 2. decur. 9. qu. 1. &
2. da
dieſer alſo ſchreibet: Si quis dicit, tu mentiris, ſal-
vo tuo honore, non ſtatim habeo contra eum actio-
nem injuriarum, niſi manifeſtè de Calumnia con-
ſtet. Ergò proteſtatio hîc prodeſt, quæ licet abeſſet,
adhuc tamen non dabitur actio injuriarum.
Der
auch daſelbſt/ in der 2. Frag/ Wann mich einer
einen Dieb/ Schelmen/ Lugner/ nennet/ ob ich/ zu
meiner Vertheidigung/ mit Recht ſagen koͤnne/ du
liegeſt/ du biſt ein Dieb? den Fachineum, der ſol-
ches bejahe; item Gail. lib. 2. obſ. 101. n. 4. anzie-
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ſeyen/ und daß einer die ihme angethane Schmach/

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[372/0400] Die LXXIX. Frag. zeugt iſt/ daß es falſch ſeye/ und er jedoch ſolches fuͤr waar ausgibet. Dahin zu ziehen/ was im 12. Pſalm/ v. 3. ſtehet: Einer redet mit dem andern unnuͤtze Ding/ und heucheln/ und lehren aus un- einigem Hertzen. Und 3. wann es geſchihet/ in Willen/ oder mit dem Vorſatz/ zu betriegen. Es iſt auch eine Lugen/ wanngleich kein Will zu Scha- den da iſt; namlich/ wann etwas aus leichtfer- tigem/ oder eitelem Gemuͤt/ vorgebracht wird/ ſo keine ſcheinbarliche/ oder glaubwuͤrdige/ und ehr- liche/ Urſach hat. Dergleichen Lugen der Schmeichler/ Großſprecher/ und ihres gleichen/ Leute ſeyn. Sihe oben die 18. Frag/ und ob einer/ der zu einem andern ſagt/ deiner Ehren ohne Schaden/ das iſt nicht waar/ ſondern erlogen/ zu entſchuldigen ſeye? D. Beſoldum in Theſ. practico, v. Lugin. Kubach cent. 2. decur. 9. qu. 1. & 2. da dieſer alſo ſchreibet: Si quis dicit, tu mentiris, ſal- vo tuo honore, non ſtatim habeo contra eum actio- nem injuriarum, niſi manifeſtè de Calumnia con- ſtet. Ergò proteſtatio hîc prodeſt, quæ licet abeſſet, adhuc tamen non dabitur actio injuriarum. Der auch daſelbſt/ in der 2. Frag/ Wann mich einer einen Dieb/ Schelmen/ Lugner/ nennet/ ob ich/ zu meiner Vertheidigung/ mit Recht ſagen koͤnne/ du liegeſt/ du biſt ein Dieb? den Fachineum, der ſol- ches bejahe; item Gail. lib. 2. obſ. 101. n. 4. anzie- het: aber dabey erinnert/ daß Andere darwider ſeyen/ und daß einer die ihme angethane Schmach/ mit

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/400>, abgerufen am 22.11.2024.