Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XC. Frag. WAs man verspricht/ solle der/ C c iiij
Die XC. Frag. WAs man verſpricht/ ſolle der/ C c iiij
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Die XC. Frag.
WAs man verſpricht/ ſolle
man halten. Dann gehaltene Treu/
und Glauben/ machet reich; ſo/ vor
Zeiten/ fuͤr einen Denck-Spruch gebraucht wor-
den/ wie Gabr. Simeon Florentin. in Symb. Heroi-
cis, p. 298. beym Sagittario, exercit. Ethic. exot. 11.
th. 3. p. 273. berichtet. Daher iſt auch der Glaub/
oder Fides, von den Heyden/ fuͤr eine Goͤttin vereh-
ret/ und ihr/ von dem Roͤmiſchen Koͤnig Numa,
ein Tempel erbauet worden. Es were dann/ daß
etwas Boͤſes/ wider Gott/ und das Gewiſſen/ lauf-
fendes/ were verſprochen worden: Jn welchem
Fall dann/ das Verſprechen nicht zu halten iſt.
In malis promiſſis reſcinde fidem: in turpi voto
muta decretum, quod incautè voviſti, ne facias.
Impia enim eſt promiſſio, quæ ſcelere adimpletur.
ſtehet in dem Geiſtlichen Recht/ Cauſ. 22. quæſt. 4.
aus c. 5. Iſidoro. Dem Feinde aber iſt Treu/ und
Glauben zu halten/ wie Bodinus lib. 5. de Republi-
ca c. 6. num. 594. ſeq. ſolches/ mit Exempeln/ er-
weiſet. Jm beſagten Geiſtlichen Recht/ oder in Iu-
re Canonico, c. 23. qu. 1. c. Noli exiſtimare 3. wird
geſagt: Wann Treu/ und Glaub/ zugeſagt wird/
ſo iſt derſelbe auch dem Feinde/ wider den gekrieget
wird/ zu halten. Sihe auch c. Innocens 23. C. 22.
quæſt. 4. Auch einem Ketzer; Bodinus d. cap. 6.
num. 598. & ſeq. Sihe Sleidanum lib. 3. p. 56. &
58. Ob aber auch einem Meerrauber/ und Moͤr-
der/
C c iiij
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