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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die XC. Frag.
der/ Treu/ und Glauben zu halten/ und ihme das/
zu seiner Erledigung/ von einem/ versprochene
Geld/ sonderlich wann es mit einem Eide gesche-
hen/ zu geben? Darinn seyn die Gelehrten nicht
einerley Meinung. Oberwehnter Bodinus lib. 1.
c.
1. bald nach dem Anfang/ sagt Nein: im ange-
zognen 5. Buch/ cap. 6. aber/ num. 603. & seq.
dispu
tirt er hievon weitläufftiger/ so daselbst zu
lesen.

Die XCI. Frag.
Wie ist das zu verstehen/ wann
man sagt/ es ist bisweilen besser

schweigen/ als wol
reden?

DJe Umstände machen einen
Unterschied in den Handlungen. Wann
nun einer auffs zierlichste redete zu der
Zeit/ da er stillschweigen solte; so were es ja besser/
daß er schwiege; als daß er/ zur Unzeit/ redende/
alles Ansehen seiner Rede verlieren thäte. Son-
sten aber/ und an sich selbsten/ ist das Wolreden
besser/ als das Stillschweigen. Sintemal die Re-
de uns von der Natur gegeben ist/ auff daß wir
das/ so uns ermangelte/ von Andern erbitten
möchten/ und was wir hätten/ solches Andern
mitzutheilen/ uns erklären könten.
Sihe Scaliger. exercitat.
256. p.
791.

Die

Die XC. Frag.
der/ Treu/ und Glauben zu halten/ und ihme das/
zu ſeiner Erledigung/ von einem/ verſprochene
Geld/ ſonderlich wann es mit einem Eide geſche-
hen/ zu geben? Darinn ſeyn die Gelehrten nicht
einerley Meinung. Oberwehnter Bodinus lib. 1.
c.
1. bald nach dem Anfang/ ſagt Nein: im ange-
zognen 5. Buch/ cap. 6. aber/ num. 603. & ſeq.
diſpu
tirt er hievon weitlaͤufftiger/ ſo daſelbſt zu
leſen.

Die XCI. Frag.
Wie iſt das zu verſtehen/ wann
man ſagt/ es iſt bisweilen beſſer

ſchweigen/ als wol
reden?

DJe Umſtaͤnde machen einen
Unterſchied in den Handlungen. Wann
nun einer auffs zierlichſte redete zu der
Zeit/ da er ſtillſchweigen ſolte; ſo were es ja beſſer/
daß er ſchwiege; als daß er/ zur Unzeit/ redende/
alles Anſehen ſeiner Rede verlieren thaͤte. Son-
ſten aber/ und an ſich ſelbſten/ iſt das Wolreden
beſſer/ als das Stillſchweigen. Sintemal die Re-
de uns von der Natur gegeben iſt/ auff daß wir
das/ ſo uns ermangelte/ von Andern erbitten
moͤchten/ und was wir haͤtten/ ſolches Andern
mitzutheilen/ uns erklaͤren koͤnten.
Sihe Scaliger. exercitat.
256. p.
791.

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[408/0436] Die XC. Frag. der/ Treu/ und Glauben zu halten/ und ihme das/ zu ſeiner Erledigung/ von einem/ verſprochene Geld/ ſonderlich wann es mit einem Eide geſche- hen/ zu geben? Darinn ſeyn die Gelehrten nicht einerley Meinung. Oberwehnter Bodinus lib. 1. c. 1. bald nach dem Anfang/ ſagt Nein: im ange- zognen 5. Buch/ cap. 6. aber/ num. 603. & ſeq. diſputirt er hievon weitlaͤufftiger/ ſo daſelbſt zu leſen. Die XCI. Frag. Wie iſt das zu verſtehen/ wann man ſagt/ es iſt bisweilen beſſer ſchweigen/ als wol reden? DJe Umſtaͤnde machen einen Unterſchied in den Handlungen. Wann nun einer auffs zierlichſte redete zu der Zeit/ da er ſtillſchweigen ſolte; ſo were es ja beſſer/ daß er ſchwiege; als daß er/ zur Unzeit/ redende/ alles Anſehen ſeiner Rede verlieren thaͤte. Son- ſten aber/ und an ſich ſelbſten/ iſt das Wolreden beſſer/ als das Stillſchweigen. Sintemal die Re- de uns von der Natur gegeben iſt/ auff daß wir das/ ſo uns ermangelte/ von Andern erbitten moͤchten/ und was wir haͤtten/ ſolches Andern mitzutheilen/ uns erklaͤren koͤnten. Sihe Scaliger. exercitat. 256. p. 791. Die

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/436>, abgerufen am 22.11.2024.