Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XIII. Frag. 61. Capitel/ so zu seinem Vorhaben damaln schei-neten am tauglichsten zu seyn/ erkläret. 4. Des Apostels ernstlicher Befelch/ 1. Corinth. C. 14. v. 40. daß alles in der Kirch ehrlich/ und orden- lich/ zugehen solle. Wie könte aber eine richtigere Ordnung/ als in den Sontäglichen Evangeli- en/ gewiesen werden/ welche mit vernünfftigem Raht/ nach den unterschiedlichen Jahrszeiten/ also eingetheilet seyn/ daß alle/ und jede Artickel der Christlichen Religion/ gar geschicklich/ jähr- lich/ daraus genommen/ und erkläret werden mö- gen. 5. Die Nutzbarkeit solcher jährlichen Wider- holung. Daß ich euch immer einerley schreibe/ ver- dreust mich nicht/ und machet euch desto gewisser; saget S. Paulus/ zun Philippern/ Cap. 3. v. 1. 6. Der Zuhörer Ungeschicklichkeit/ und Ungeler- nigkeit/ denen theils man ein Ding etlich mal vor- lesen/ und wider holen muß; nach dem Exempel Christi des HErrn/ welcher/ beym Evangelisten Luca/ Cap. 24. v. 27. und 44. einerley Predigt/ von einerley Jnhalt/ zweymal widerholet hat. Jtem/ des Königs Salomo; welcher in Sprüch- wörtern Cap. 24. v. 19. 20. 21. also saget: Daß deine Hoffnung sey auff den HErrn/ ich muß dich solches täglich erinnern/ dir zu gut. Hab ich dirs nicht manchfältig fürgeschrieben/ mit Rahten/ und Lehren? daß ich dir zeiget einen gewissen Grund der Warheit/ daß du recht antworten köntest denen/ die dich senden. Jtem/ nach dem Exempel
Die XIII. Frag. 61. Capitel/ ſo zu ſeinem Vorhaben damaln ſchei-neten am tauglichſten zu ſeyn/ erklaͤret. 4. Des Apoſtels ernſtlicher Befelch/ 1. Corinth. C. 14. v. 40. daß alles in der Kirch ehrlich/ und orden- lich/ zugehen ſolle. Wie koͤnte aber eine richtigere Ordnung/ als in den Sontaͤglichen Evangeli- en/ gewieſen werden/ welche mit vernuͤnfftigem Raht/ nach den unterſchiedlichen Jahrszeiten/ alſo eingetheilet ſeyn/ daß alle/ und jede Artickel der Chriſtlichen Religion/ gar geſchicklich/ jaͤhr- lich/ daraus genommen/ und erklaͤret werden moͤ- gen. 5. Die Nutzbarkeit ſolcher jaͤhrlichen Wider- holung. Daß ich euch immer einerley ſchreibe/ ver- dreuſt mich nicht/ und machet euch deſto gewiſſer; ſaget S. Paulus/ zun Philippern/ Cap. 3. v. 1. 6. Der Zuhoͤrer Ungeſchicklichkeit/ und Ungeler- nigkeit/ denen theils man ein Ding etlich mal vor- leſen/ und wider holen muß; nach dem Exempel Chriſti des HErrn/ welcher/ beym Evangeliſten Luca/ Cap. 24. v. 27. und 44. einerley Predigt/ von einerley Jnhalt/ zweymal widerholet hat. Jtem/ des Koͤnigs Salomo; welcher in Spruͤch- woͤrtern Cap. 24. v. 19. 20. 21. alſo ſaget: Daß deine Hoffnung ſey auff den HErrn/ ich muß dich ſolches taͤglich erinnern/ dir zu gut. Hab ich dirs nicht manchfaͤltig fuͤrgeſchrieben/ mit Rahten/ und Lehren? daß ich dir zeiget einen gewiſſen Grund der Warheit/ daß du recht antworten koͤnteſt denen/ die dich ſenden. Jtem/ nach dem Exempel
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Die XIII. Frag.
61. Capitel/ ſo zu ſeinem Vorhaben damaln ſchei-
neten am tauglichſten zu ſeyn/ erklaͤret. 4. Des
Apoſtels ernſtlicher Befelch/ 1. Corinth. C. 14.
v. 40. daß alles in der Kirch ehrlich/ und orden-
lich/ zugehen ſolle. Wie koͤnte aber eine richtigere
Ordnung/ als in den Sontaͤglichen Evangeli-
en/ gewieſen werden/ welche mit vernuͤnfftigem
Raht/ nach den unterſchiedlichen Jahrszeiten/
alſo eingetheilet ſeyn/ daß alle/ und jede Artickel
der Chriſtlichen Religion/ gar geſchicklich/ jaͤhr-
lich/ daraus genommen/ und erklaͤret werden moͤ-
gen. 5. Die Nutzbarkeit ſolcher jaͤhrlichen Wider-
holung. Daß ich euch immer einerley ſchreibe/ ver-
dreuſt mich nicht/ und machet euch deſto gewiſſer;
ſaget S. Paulus/ zun Philippern/ Cap. 3. v. 1.
6. Der Zuhoͤrer Ungeſchicklichkeit/ und Ungeler-
nigkeit/ denen theils man ein Ding etlich mal vor-
leſen/ und wider holen muß; nach dem Exempel
Chriſti des HErrn/ welcher/ beym Evangeliſten
Luca/ Cap. 24. v. 27. und 44. einerley Predigt/
von einerley Jnhalt/ zweymal widerholet hat.
Jtem/ des Koͤnigs Salomo; welcher in Spruͤch-
woͤrtern Cap. 24. v. 19. 20. 21. alſo ſaget: Daß
deine Hoffnung ſey auff den HErrn/ ich muß dich
ſolches taͤglich erinnern/ dir zu gut. Hab ich dirs
nicht manchfaͤltig fuͤrgeſchrieben/ mit Rahten/
und Lehren? daß ich dir zeiget einen gewiſſen
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