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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 27. Frag/ des 4. Hundert.
ferentiis sexus, in successionibus, quibus, extanti-
bus masculis, excluduntur foeminae, in Italia, Gal-
lia, Hispania, & Germania, praecipue vero in fami-
liis Pincipum, Ducum, Comitum, Baronum, &
Nobilium, receptissimis, Ann.
1602. zu Speyer in
4. gedruckt, gar weitläuffig selber lesen kanst.

Die 27. Frag.
Seyn die Cometen/ so man Haarsterne
auff Teutsch nennet/ Stern?

DJe Pythagorici haben einen
Cometen einen Jrrstern genant: A-
naxagoras,
und Democritus, haben
vermeint/ daß ein Comet aus viler Planeten Zu-
sammenkunfft entstehe: Hippocrates hat densel-
hen/ was den Cörper anbelangt/ für einen aus
den 7. Planeten; was den Schwantz aber betrift/
daß Er einer Elementarischen Natur seye/ gehal-
ten. Und dann wil Cardanus, und etliche Ande-
re/ daß der Comet ein von GOtt erschaffener
Stern seye/ so zu gewißer Zeit erscheine/ und her-
nach sich widerum verliehre. Aber keine unter
disen Mainungen ist schlechter dings wahr.
Dann/ obwoln des Cardani nicht gar für falsch
zu halten/ dieweil vil Cometen nicht in der Ele-
mentarischen Weiß/ wie Aristoteles darfür ge-
halten/ sondern in der religione aetherea, seyn gese-
hen worden: Weiln aber es scheinet/ daß Carda-
nus
auff die Jenige Stern sehe/ die täglich uns
gleichsam vor Augen seyn/ auch eine gantz regu-

lari-
J ij

Die 27. Frag/ des 4. Hundert.
ferentiis ſexus, in ſucceſſionibus, quibus, extanti-
bus maſculis, excluduntur fœminæ, in Italia, Gal-
lia, Hiſpania, & Germania, præcipue verò in fami-
liis Pincipum, Ducum, Comitum, Baronum, &
Nobilium, receptiſſimis, Ann.
1602. zu Speyer in
4. gedruckt, gar weitlaͤuffig ſelber leſen kanſt.

Die 27. Frag.
Seyn die Cometen/ ſo man Haarſterne
auff Teutſch nennet/ Stern?

DJe Pythagorici haben einen
Cometen einen Jrꝛſtern genant: A-
naxagoras,
und Democritus, haben
vermeint/ daß ein Comet aus viler Planeten Zu-
ſammenkunfft entſtehe: Hippocrates hat denſel-
hen/ was den Coͤrper anbelangt/ fuͤr einen aus
den 7. Planeten; was den Schwantz aber betrift/
daß Er einer Elementariſchen Natur ſeye/ gehal-
ten. Und dann wil Cardanus, und etliche Ande-
re/ daß der Comet ein von GOtt erſchaffener
Stern ſeye/ ſo zu gewißer Zeit erſcheine/ und her-
nach ſich widerum verliehre. Aber keine unter
diſen Mainungen iſt ſchlechter dings wahr.
Dann/ obwoln des Cardani nicht gar fuͤr falſch
zu halten/ dieweil vil Cometen nicht in der Ele-
mentariſchen Weiß/ wie Ariſtoteles darfuͤr ge-
halten/ ſondern in der religione ætherea, ſeyn geſe-
hen worden: Weiln aber es ſcheinet/ daß Carda-
nus
auff die Jenige Stern ſehe/ die taͤglich uns
gleichſam vor Augen ſeyn/ auch eine gantz regu-

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J ij
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[131/0155] Die 27. Frag/ des 4. Hundert. ferentiis ſexus, in ſucceſſionibus, quibus, extanti- bus maſculis, excluduntur fœminæ, in Italia, Gal- lia, Hiſpania, & Germania, præcipue verò in fami- liis Pincipum, Ducum, Comitum, Baronum, & Nobilium, receptiſſimis, Ann. 1602. zu Speyer in 4. gedruckt, gar weitlaͤuffig ſelber leſen kanſt. Die 27. Frag. Seyn die Cometen/ ſo man Haarſterne auff Teutſch nennet/ Stern? DJe Pythagorici haben einen Cometen einen Jrꝛſtern genant: A- naxagoras, und Democritus, haben vermeint/ daß ein Comet aus viler Planeten Zu- ſammenkunfft entſtehe: Hippocrates hat denſel- hen/ was den Coͤrper anbelangt/ fuͤr einen aus den 7. Planeten; was den Schwantz aber betrift/ daß Er einer Elementariſchen Natur ſeye/ gehal- ten. Und dann wil Cardanus, und etliche Ande- re/ daß der Comet ein von GOtt erſchaffener Stern ſeye/ ſo zu gewißer Zeit erſcheine/ und her- nach ſich widerum verliehre. Aber keine unter diſen Mainungen iſt ſchlechter dings wahr. Dann/ obwoln des Cardani nicht gar fuͤr falſch zu halten/ dieweil vil Cometen nicht in der Ele- mentariſchen Weiß/ wie Ariſtoteles darfuͤr ge- halten/ ſondern in der religione ætherea, ſeyn geſe- hen worden: Weiln aber es ſcheinet/ daß Carda- nus auff die Jenige Stern ſehe/ die taͤglich uns gleichſam vor Augen ſeyn/ auch eine gantz regu- lari- J ij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/155>, abgerufen am 24.11.2024.