Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 100. Frag/ des 4. Hundert.
borgenen Aigenschaften etlicher Sachen vorge-
ben/ 2. daß wir nicht darfur halten sollen/ daß/
ins gemein/ alle Aigenschaften/ und Kräften der
natürlichen Cörper/ also verborgen seyen/ daß
man keine Ursachen deßwegen geben könte. Dann
viler derselben Kräften Ursachen seyn offenbar;
und/ unter den verborgnen Aigenschaften/ seyn
auch nicht wenige/ deren Ursachen etliche/ die ver-
ständige Naturkündiger/ wiewol nicht alle/ ge-
ben mögen. Deßwegen dann auff solche natürli-
che Wißenschafft man sich mit Fleiß legen/ und
dieselbe/ oder das Studium Physicum, Jhme lieb
seyn laßen solle. Und solche Wißenschafft der
verborgenen Aigenschaften/ so den vortrefflichen
Ingeniis mitgetheilet ist/ wird die Magia natu-
ralis
genant; von welcher Er Keckerman. pag. 53.
seq.
handelt/ etliche Autores, die davon geschri-
ben/ anziehet; und in den folgenden/ noch ein meh-
rers von den verborgenen viler Dinge Aigen-
schaften schreibet.

Es werden aber dieselben getheilet in Sympa-
thiam
,
und Antipathiam. Sympathia ist eine na-
türliche/ unter den natürlichen Sachen/ Überein-
stimmung/ oder Ainigkeit/ so aus einer verborg-
nen Aigenschafft herkommet/ und ihren wegen
unter schidliche natürliche Sachen also sich zu-
sammen gesellen/ und miteinander übereinkom-
men/ daß sie ein enge Freundschafft mit einander
halten/ und eines des andern Nutzen ainig/ und
allein/ suchet/ es komme nun gleich solcher

Freund-
J i

Die 100. Frag/ des 4. Hundert.
borgenen Aigenſchaften etlicher Sachen vorge-
ben/ 2. daß wir nicht darfur halten ſollen/ daß/
ins gemein/ alle Aigenſchaften/ und Kraͤften der
natuͤrlichen Coͤrper/ alſo verborgen ſeyen/ daß
man keine Urſachen deßwegen geben koͤnte. Dañ
viler derſelben Kraͤften Urſachen ſeyn offenbar;
und/ unter den verborgnen Aigenſchaften/ ſeyn
auch nicht wenige/ deren Urſachen etliche/ die ver-
ſtaͤndige Naturkuͤndiger/ wiewol nicht alle/ ge-
ben moͤgen. Deßwegen dann auff ſolche natuͤrli-
che Wißenſchafft man ſich mit Fleiß legen/ und
dieſelbe/ oder das Studium Phyſicum, Jhme lieb
ſeyn laßen ſolle. Und ſolche Wißenſchafft der
verborgenen Aigenſchaften/ ſo den vortrefflichen
Ingeniis mitgetheilet iſt/ wird die Magia natu-
ralis
genant; von welcher Er Keckerman. pag. 53.
ſeq.
handelt/ etliche Autores, die davon geſchri-
ben/ anziehet; und in den folgenden/ noch ein meh-
rers von den verborgenen viler Dinge Aigen-
ſchaften ſchreibet.

Es werden aber dieſelben getheilet in Sympa-
thiam
,
und Antipathiam. Sympathia iſt eine na-
tuͤrliche/ unter den natuͤrlichen Sachen/ Überein-
ſtimmung/ oder Ainigkeit/ ſo aus einer verborg-
nen Aigenſchafft herkommet/ und ihren wegen
unter ſchidliche natuͤrliche Sachen alſo ſich zu-
ſammen geſellen/ und miteinander uͤbereinkom-
men/ daß ſie ein enge Freundſchafft mit einandeꝛ
halten/ und eines des andern Nutzen ainig/ und
allein/ ſuchet/ es komme nun gleich ſolcher

Freund-
J i
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0521" n="497"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 100. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
borgenen Aigen&#x017F;chaften etlicher Sachen vorge-<lb/>
ben/ 2. daß wir nicht darfur halten &#x017F;ollen/ daß/<lb/>
ins gemein/ alle Aigen&#x017F;chaften/ und Kra&#x0364;ften der<lb/>
natu&#x0364;rlichen Co&#x0364;rper/ al&#x017F;o verborgen &#x017F;eyen/ daß<lb/>
man keine Ur&#x017F;achen deßwegen geben ko&#x0364;nte. Dan&#x0303;<lb/>
viler der&#x017F;elben Kra&#x0364;ften Ur&#x017F;achen &#x017F;eyn offenbar;<lb/>
und/ unter den verborgnen Aigen&#x017F;chaften/ &#x017F;eyn<lb/>
auch nicht wenige/ deren Ur&#x017F;achen etliche/ die ver-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndige Naturku&#x0364;ndiger/ wiewol nicht alle/ ge-<lb/>
ben mo&#x0364;gen. Deßwegen dann auff &#x017F;olche natu&#x0364;rli-<lb/>
che Wißen&#x017F;chafft man &#x017F;ich mit Fleiß legen/ und<lb/>
die&#x017F;elbe/ oder das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Studium Phy&#x017F;icum</hi>,</hi> Jhme lieb<lb/>
&#x017F;eyn laßen &#x017F;olle. Und &#x017F;olche Wißen&#x017F;chafft der<lb/>
verborgenen Aigen&#x017F;chaften/ &#x017F;o den vortrefflichen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ingeniis</hi></hi> mitgetheilet i&#x017F;t/ wird die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Magia natu-<lb/>
ralis</hi></hi> genant; von welcher Er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Keckerman. pag.</hi> 53.<lb/><hi rendition="#i">&#x017F;eq.</hi></hi> handelt/ etliche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Autores</hi>,</hi> die davon ge&#x017F;chri-<lb/>
ben/ anziehet; und in den folgenden/ noch ein meh-<lb/>
rers von den verborgenen viler Dinge Aigen-<lb/>
&#x017F;chaften &#x017F;chreibet.</p><lb/>
          <p>Es werden aber die&#x017F;elben getheilet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in Sympa-<lb/>
thiam</hi>,</hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antipathiam. Sympathia</hi></hi> i&#x017F;t eine na-<lb/>
tu&#x0364;rliche/ unter den natu&#x0364;rlichen Sachen/ Überein-<lb/>
&#x017F;timmung/ oder Ainigkeit/ &#x017F;o aus einer verborg-<lb/>
nen Aigen&#x017F;chafft herkommet/ und ihren wegen<lb/>
unter &#x017F;chidliche natu&#x0364;rliche Sachen al&#x017F;o &#x017F;ich zu-<lb/>
&#x017F;ammen ge&#x017F;ellen/ und miteinander u&#x0364;bereinkom-<lb/>
men/ daß &#x017F;ie ein enge Freund&#x017F;chafft mit einande&#xA75B;<lb/>
halten/ und eines des andern Nutzen ainig/ und<lb/>
allein/ &#x017F;uchet/ es komme nun gleich &#x017F;olcher<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i</fw><fw place="bottom" type="catch">Freund-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[497/0521] Die 100. Frag/ des 4. Hundert. borgenen Aigenſchaften etlicher Sachen vorge- ben/ 2. daß wir nicht darfur halten ſollen/ daß/ ins gemein/ alle Aigenſchaften/ und Kraͤften der natuͤrlichen Coͤrper/ alſo verborgen ſeyen/ daß man keine Urſachen deßwegen geben koͤnte. Dañ viler derſelben Kraͤften Urſachen ſeyn offenbar; und/ unter den verborgnen Aigenſchaften/ ſeyn auch nicht wenige/ deren Urſachen etliche/ die ver- ſtaͤndige Naturkuͤndiger/ wiewol nicht alle/ ge- ben moͤgen. Deßwegen dann auff ſolche natuͤrli- che Wißenſchafft man ſich mit Fleiß legen/ und dieſelbe/ oder das Studium Phyſicum, Jhme lieb ſeyn laßen ſolle. Und ſolche Wißenſchafft der verborgenen Aigenſchaften/ ſo den vortrefflichen Ingeniis mitgetheilet iſt/ wird die Magia natu- ralis genant; von welcher Er Keckerman. pag. 53. ſeq. handelt/ etliche Autores, die davon geſchri- ben/ anziehet; und in den folgenden/ noch ein meh- rers von den verborgenen viler Dinge Aigen- ſchaften ſchreibet. Es werden aber dieſelben getheilet in Sympa- thiam, und Antipathiam. Sympathia iſt eine na- tuͤrliche/ unter den natuͤrlichen Sachen/ Überein- ſtimmung/ oder Ainigkeit/ ſo aus einer verborg- nen Aigenſchafft herkommet/ und ihren wegen unter ſchidliche natuͤrliche Sachen alſo ſich zu- ſammen geſellen/ und miteinander uͤbereinkom- men/ daß ſie ein enge Freundſchafft mit einandeꝛ halten/ und eines des andern Nutzen ainig/ und allein/ ſuchet/ es komme nun gleich ſolcher Freund- J i

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/521
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/521>, abgerufen am 21.11.2024.